Italien in Aufruhr: Paar lässt sich für Hochzeitsfotos in Südtiroler Dolomiten fliegen
Für das perfekte Hochzeitsfoto lässt sich ein Paar mit dem Hubschrauber in die Dolomiten fliegen. Die Reaktionen darauf scheinen nicht begeistert.
München – Ein Paar will den unvergesslichen Moment nach der Hochzeit für die Ewigkeit festhalten. Dafür lässt es sich etwas Besonderes einfallen: Die beiden lassen sich in Hochzeitsgarderobe auf einen Berg in den Dolomiten in Italien fliegen. Doch das sorgt für Kritik. Ebenso wie die Berg-Wanderung eines anderen Paares – die beiden waren ungesichert und samt Kind unterwegs.
Aktion in Italien sorgt für Wirbel: Paar lässt Hochzeitsfotos in den Südtiroler Dolomiten machen
Laut dem lokalen Nachrichtenportal il Dolomiti ließ sich das Paar, gekleidet in Brautkleid und Anzug, zum Col Gallina oberhalb von Cortina d‘Ampezzo mit einem Hubschrauber fliegen. Diese malerische Gegend ist normalerweise ein beliebtes Ziel für Wanderer und Bergsteiger oder wird im Winter als Skigebiet genutzt.

Inmitten der zerklüfteten Felsen posierte das Brautpaar vor dem Gipfel des Lagazuoi. Nach dem Fotoshooting soll es wenig später per Hubschrauber wieder zurück ins Tal gekehrt sein. Besonders umweltfreundlich schien die Aktion nicht. Hinzu kommt, dass dem Portal zufolge vor allem die Ruhe in den Südtiroler Bergen gestört werden würde.
Hochzeitspaar lässt sich für Fotos in die Dolomiten fliegen – Foto-Aktion in Südtirol erntet Kritik
Wanderer, die die Aktion des Hochzeitspaares zufällig entdeckten, hielten diese selbst mit Fotos fest. Die sorgten im Netz schnell für Kritik. „Es ist alles ein Geschäft...wie traurig“, meinte ein Nutzer bei Facebook. Problem seien aber weniger Hochzeitspaare, die sich in schwindelerregender Höhe fotografieren ließen, sondern vielmehr die Firmen, die diesen Service anbieten würden, meinte ein anderer. „Ich würde sagen, man sollte den Einsatz von Hubschraubern auf Notfälle beschränken“, hieß es in einem weiteren Kommentar.
Bereits im letzten Jahr hatte Bergführer Santi Padrós auf Facebook seinen Unmut über die zahlreichen Hubschrauber in den Dolomiten geäußert, die schon in den frühen Morgenstunden unterwegs waren. „Genug von dieser falschen Nachhaltigkeit im Tourismus, genug vom Heli-Sport“, betonte er.
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Der Bund Naturschutz weist darauf hin, dass die Alpen ein sehr empfindliches Ökosystem sind, in dem Veränderungen besonders schwerwiegende Auswirkungen haben können. Zuletzt warnte bereits der Alpenverein, dass der Klimawandel den Betrieb auf den Berghütten erschweren würde. Im Zuge der Erderwärmung könnte es künftig häufiger Felsstürze in den Alpen geben. (kas)