Unwetter im Kanton Wallis: Erdrutsch isoliert Saastal – Touristen mit Helikopter ausgeflogen

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Nach einem Unwetter sitzen Touristen im Schweizer Saastal fest. Ein Hubschrauberflug ist die einzige Ausreisemöglichkeit – geht aber ins Geld.

Sitten – Die Schweiz, insbesondere der Kanton Wallis, wurde erneut von Unwettern heimgesucht. Schon Ende Juni und Anfang Juli hatte die Region mit schweren Unwettern zu kämpfen, die Überschwemmungen und Schlammlawinen auslösten und erhebliche Schäden an Gebäuden, Verkehrswegen, Infrastruktur und landwirtschaftlichen Flächen verursachten. Am 5. September wurde die bei Touristen beliebte Bergregion erneut von einem Unwetter getroffen, das einen Erdrutsch auslöste und das Saastal isolierte. Auch Brienz wurde Mitte August von der Außenwelt abgeschnitten.

Unwetter im Wallis führt zu Erdrutsch: Tal von Außenwelt abgeschnitten

Die jüngsten Unwetter im Kanton Wallis führten zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Bilder aus dem Saastal zeigen eine zerstörte Straße und Brücke, die das Tal vom Straßenverkehr abschnitten. Obwohl die Auswirkungen des jüngsten Unwetters weniger gravierend waren als die vorherigen und keine Gebäude zerstört wurden, sind einige Touristen in der Region gestrandet, da eine wichtige Zufahrtsstraße blockiert wurde. Laut dem Sprecher des regionalen Krisenstabs sind etwa 2200 Touristen dort gestrandet.

Die durch einen Erdrutsch zerstörte Kantonsstrasse und die Bodenbrücke im Saastal.
Die durch einen Erdrutsch zerstörte Kantonsstrasse und die Bodenbrücke im Saastal. © Andrea Soltermann/KEYSTONE/dpa

Um den Touristen eine Ausreisemöglichkeit zu bieten, schlugen die Behörden eine ungewöhnliche Lösung vor: Sie könnten mit dem Hubschrauber ausgeflogen werden, berichtet die Zeitung Blick. Die meisten der Gestrandeten sind Schweizer und nicht alle sind in Eile, das Gebiet zu verlassen, so Bumann. Es gäbe genügend Unterkünfte.

Hubschrauber als Ausreisemöglichkeit: Tal in der Schweiz isoliert

Für diejenigen, die jedoch in Eile waren, wurde die Ausreise ziemlich teuer. Ein Hubschrauberflug, der nur wenige Minuten von Saas-Fee nach Stalden dauert, kostete 140 Franken, also etwa 150 Euro. Der regionale Führungsstab Saas gab bekannt, dass die Luftbrücke am Freitagnachmittag (6. September) eingesetzt wurde. Die Flüge fanden zwischen 16 und 19 Uhr statt. Bis Freitag um 15 Uhr hatten sich bereits 300 Personen angemeldet. Pro Hubschrauber können fünf Menschen fliegen. Mediensprecher Bruno Kalbermatten bestätigte dies dem Walliser Boten. Auch die Bewohner des Bavonatals, im oberen Maggiatal, wurden im Juli mit Hubschraubern evakuiert.

Es könnte sich jedoch lohnen, ein wenig Geduld zu haben und zu warten. Derzeit wird erwartet, dass die betroffene Straße frühestens am Sonntag (8. September) wieder passierbar sein wird, berichtet die dpa. Ein Beobachtungsflug ergab, dass noch große Felsbrocken oberhalb der Straße gesprengt werden müssen. Einige dieser Felsbrocken haben ein Volumen von 100 Kubikmetern. (jh/dpa)

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