Erst Ende Juni wurde sie wiedergewählt, jetzt hat Freisings VdK-Kreisvorsitzende Gabi Woelk ihren Rücktritt verkündet. Dem VdK bleibt sie aber weiterhin treu – und die Nachfolge scheint bereits geregelt zu sein.
Landkreis – Sechs Jahre lang war sie VdK-Kreisvorsitzende, acht Jahre lang Frauenbeauftragte: Nun hat Gabriele Woelk aus Nandlstadt ihren Rücktritt von diesen Ämtern verkündet. Am 31. August ist Schluss – und das, obwohl sie erst Ende Juni erneut zur Vorsitzenden gewählt worden ist.
Wie berichtet, gab Woelk die Entscheidung in Absprache mit dem bayerischen Landesverband bei einer Arbeitstagung bekannt. Gründe für diesen Schritt seien „persönliche und private Veränderungen sowie das angespannte Verhältnis zu einigen Mitgliedern der neu gewählten Kreisvorstandschaft“, teilte sie am Wochenende mit. Und weiter: „Wenn die Chemie nicht stimmt, ist es für eine weitere, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit so das Beste.“
Landesverband bedauert Schritt
Details will die 72-Jährige auch auf Nachfrage nicht nennen. Sie betont aber, dem VdK als Vorsitzende der beiden Ortsverbände Nandlstadt und Hallertau weiter treu zu bleiben. Denn die Arbeit von Deutschlands größtem Sozialverband werde immer wichtiger. Egal, ob es um Bürgergeld, Pflegestufen oder Barrierefreiheit geht: Der VdK stehe mit Rat und Tat zur Seite – und zwar direkt an der Basis.
„Oft sind es natürlich ältere Menschen, die zu uns kommen, weil sie mit der zunehmenden Bürokratie große Probleme haben und sich abgehängt fühlen“, sagt Woelk. „Aber auch junge Leute haben ältere Angehörige. Ich sage immer: Über kurz oder lang kommt jeder zu uns.“ Daher wolle man sich sowohl im Kreis- als auch in den Ortsverbänden moderner aufstellen, um auch die jüngere Generation besser anzusprechen. Auch dafür schade ein Wechsel an der Kreisspitze nicht.
Der bayerische Landesverband bedauert Woelks Entscheidung sehr. Der Freisinger Kreisverband, zu dem zehn Ortsverbände mit insgesamt 7700 Mitgliedern gehören, habe der 72-Jährigen viel zu verdanken, macht Sprecherin Bettina Schubarth deutlich. Daher freue sich der Landesverband umso mehr, dass Woelk dem VdK nicht gänzlich den Rücken kehrt. „Das Schöne ist, dass Frau Woelk noch immer mit Herzblut dabei ist und weiter den Ortsverbänden Nandlstadt und Hallertau vorsteht.“
Erneute Neuwahlen nicht nötig
Trotz des Rücktritts von Garbiele Woelk sind im Freisinger Kreisverband keine außerplanmäßigen Neuwahlen notwendig. „Bis zum Ende der Wahlperiode wird eine Lösung für einen kommissarischen Vorsitz greifen“, so Bettina Schubarth am Montagvormittag.
Konkret bedeutet das: Die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Uta Demmin-Berger und Siegfried Probst, beide vom Moosburger Ortsverband, werden übernehmen. Wie der Vorsitz genau aufgeteilt wird, sei noch nicht klar. Man kann sich laut Schubarth sowohl eine Splittung der vierjährigen Amtsperiode als auch eine Doppelspitze vorstellen. Einzelheiten würden derzeit mit der Vorstandschaft besprochen.
Die bisherige stellvertretende Vorsitzende Uta Demmin-Berger teilte am Montagnachmittag auf FT-Nachfrage mit, dass sie das Amt der Kreisvorsitzenden ab 1. September übernehmen werde.