Reinhold Würth appelliert an die Vernunft von Donald Trump
Unternehmer Reinhold Würth traut der CDU eine Wirtschaftswende zu und setzt für Europa auf die Vernunft von US-Präsident Donald Trump.
Künzelsau - Reinhold Würth ist nicht nur dafür bekannt, den Handelskonzern Würth zu seiner heutigen Größe aufgebaut zu haben, sondern auch für seine klaren Meinungen und Positionen. Beispielsweise erklärte der Selfmade-Milliardär aus Baden-Württemberg, wie viel Umsatz ihn seine Aussagen zur AfD gekostet haben. Obwohl der „Schraubenkönig“ die Leitung der Unternehmensgruppe bereits vor vielen Jahren abgegeben hat, beschäftigt sich der 89-Jährige weiterhin mit den Lagen der Welt, die seinen Konzern ebenfalls nicht ganz kaltlassen.
Im vergangenen Jahr hat die Würth-Gruppe mit Sitz in Künzelsau (Baden-Württemberg) sowohl einen Gewinneinbruch als auch einen leichten Umsatzeinbruch zu verzeichnet. Das Tochter-Unternehmen Würth Electronics hat zudem die Schließung eines Standorts angekündigt. Wie die Heilbronner Stimme berichtet, erwartet Reinhold Würth im Februar aber einen Aufschwung, was er mitunter an den Bundestagswahlen und damit an einer neuen Regierung festmacht. Wegen Donald Trump sorgt sich der Firmenpatriarch kaum.
Würth äußert Hoffnung, dass Donald Trump Europa in seine Interessen einbezieht
Am Freitag, 24. Januar, hatte die Würth-Gruppe am Stammsitz in Künzelsau eine hochmoderne Logistikerweiterung eingeweiht. Am Rande dieser Einweihung sprach Reinhold Würth über die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland und seine Hoffnungen auf einen Aufschwung im kommenden Monat. „Ich bin ziemlich sicher, dass eine CDU-geführte Regierung der Wirtschaft Luft verschaffen wird“, sagte er und schlug damit in eine ähnliche Kerbe wie Stihl-Beiratschef Nikolas Stihl. Dieser hatte jüngst ebenfalls erklärt, dem CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz eine Wirtschaftswende zuzutrauen.
Wie Stihl kritisierte Würth ebenfalls explizit die überbordende Bürokratie in Deutschland und sprach laut der Stimme dabei vor allem das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz an, das er als „Monster“ bezeichnete. Der Blick des Schraubenkaisers geht allerdings weit über die Landesgrenzen hinaus, auch wenn er von US-Präsident Donald Trump trotz der angedrohten Strafzölle keine große Gefahr für sein Unternehmen sieht. Für den Kontinent äußerte er aber die Hoffnung, dass Trump vernünftig genug sei, Europa in seine Interessen einzubeziehen.
Reinhold Würth: „Handelskrieg zwischen USA und der EU wäre schon katastrophal“
US-Präsident Trump hatte die EU zu mehr US-Importen aufgerufen und mit Strafzöllen gedroht. Davon wären viele deutsche Unternehmen massiv betroffen, deren Waren auf dem US-Markt verkauft werden: beispielsweise die Autobauer. „Ein Handelskrieg zwischen USA und Europäischer Union wäre schon katastrophal“, sagte Reinhold Würth. Dass der Handelskonzern selbst dem vergleichsweise gelassen entgegenblicken kann, liegt daran, dass einige Unternehmen der Gruppe direkt in den Vereinigten Staaten produzieren.