„Rückgang um bis zu 30 Prozent“: Massiver Geschäftseinbruch bei Traditionsunternehmen – Patriarch nimmt Hut

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Ausgerechnet zum nahenden Abschied des Unternehmenspatriarchen laufen die Geschäfte bei Handelskonzern Würth alles andere als rund. Dennoch überwiegen die Hoffnungen.

Künzelsau - Der Montage- und Befestigungsspezialist Würth bekommt die Konjunkturkrise deutlich zu spüren. Unternehmenspatriarch Reinhold Würth sagte der Deutschen Presse-Agentur in Künzelsau, er rechne mit einem Rückgang des Vorsteuerergebnisses um 25 bis 30 Prozent im zu Ende gehenden Geschäftsjahr. 2023 hatte das Betriebsergebnis vor Steuern noch bei 1,4 Milliarden Euro gelegen. Der Umsatz werde 2024 minimal niedriger sein. Er rechne mit einem Minus von 2 Prozent, sagte Würth. 2023 betrugen die Erlöse noch 20,4 Milliarden Euro. 

Rückzug nach 75 Arbeitsjahren: Reinhold Würth verlässt das Unternehmen

Im Alter von 89 Jahren zieht sich der Unternehmer weitgehend von seinem Lebenswerk zurück. Wie schon Anfang Oktober beim Festakt zu seinem 75. Arbeitsjubiläum angekündigt, will er den Vorsitz des Stiftungsaufsichtsrats zum 1. Januar 2025 an seinen Enkel Benjamin Würth übergeben. Zu diesem Festakt war auch Bundeskanzler Olaf Scholz gereist, der das Lebenswerk sowie die politische Haltung des Schraubenkönigs würdigte.

Das Würth-Logo auf dem Dach der Firmenzentrale in Künzelsau. Bei dem Montagespezialisten laufen die Geschäfte bescheiden.
Das Würth-Logo auf dem Dach der Firmenzentrale in Künzelsau. Bei dem Montagespezialisten laufen die Geschäfte bescheiden. © Bernd Weißbrod / dpa

Existenzsorgen um das Familienunternehmen macht sich der 89-Jährige nicht. „Wir haben immerhin eine Eigenkapitalquote, die bei 48 Prozent liegt. Das Unternehmen ist sehr gesund. Wir haben neun Milliarden Eigenmittel in der Bilanz stehen.“ Die Läger bei den Kunden seien abgebaut. Die Kunden hätten also wenig eingekauft und von ihren Beständen gelebt. Diese kämen irgendwann aber auch zum Nullpunkt, von wo aus sie nachordern müssten. „Aber was mir viel mehr Sorgen macht, ist natürlich die politische Weltsituation“, gab Würth zum Schluss zu. „Ich meine diese Ukrainekrise und die Machtübernahme von Trump in den USA.(dpa, lf)

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