Unfall in Island: Bauarbeiter verschwindet spurlos in Vulkanspalte
In der durch die Vulkanaktivitäten schwer in Mitleidenschaft gezogenen isländischen Stadt Grindavík ist ein Bauarbeiter in eine tiefe Erdspalte gefallen. Es wird verzweifelt nach ihm gesucht.
Grindavík – In der Hafenstadt Grindavík im Süden der isländischen Halbsinsel ist es zu einem Unglücksfall gekommen. Ein Bauarbeiter, der an einem Einfamilienhaus einen Riss im Boden verfüllen wollte, wurde nach Polizeiberichten buchstäblich vom Erdboden verschluckt, als sich unter ihm plötzlich die Erde öffnete.
Seit den durch neue Vulkanaktivität im November vergangenen Jahres verursachten Erdbeben ist die Stadt von tiefen Rissen im Boden durchzogen. Grindavík war evakuiert worden, da man einen Vulkanausbruch in der Stadt befürchtete.
Nachdem der befürchtete Vulkanausbruch im Dezember sich dann weiter im Norden ereignet hatte und sich die Aktivität noch weiter nach Norden zu verlagern scheint, durften die Einwohner der Stadt wieder zurückkehren. Jetzt werden die Schäden, die durch tiefe Risse entstanden waren, repariert. Dabei passierte auch das Unglück am Mittwoch (10. Januar).
Unfall in Island: Während der Arbeit rutschte der Boden plötzlich in die Tiefe
Die Polizei wurde dem Magazin Visir zufolge um elf Uhr darüber informiert, dass ein Mann in einen Spalt gefallen war, der entstanden war, als sich der Boden unter den Arbeitsgeräten senkte. Er sollte einen Riss neben einem Haus verfüllen, damit die Standfestigkeit des Gebäudes nicht bedroht ist. Nach Angaben der Nachrichtenagentur war der Riss bereits verfüllt gewesen und ein Bodenverdichter war an der Oberfläche im Einsatz, als sich der Unfall ereignete. Es gab keine weiteren Zeugen für den Unfall, der Arbeiter war demnach alleine. Sein Arbeitsgerät wurde in dem Spalt gefunden.
Der Riss soll sehr tief sein, heißt es. Die nach den Erdbeben in Grindavík im November entstandenen Risse und Löcher reichen laut Visir 25 bis 30 Meter tief bis zum Grundwasser. Ein Reporter bezeichnet die Bedingungen für die Suchaktion als schwierig, neben der Dunkelheit würden sie durch Wind und Regen behindert.
Rettungsaktion in Island soll notfalls die ganze Nacht durchlaufen
„Wir haben beschlossen, die Suche so lange fortzusetzen, bis wir den Mann gefunden haben“, sagte Úlfar Lúdvíksson, Polizeichef der Region Sudurnes, in den Abendnachrichten von Station 2. Das Arbeitsumfeld für das Rettungsteam sei gesichert, danach werde mit den Rettungsarbeiten begonnen. Die Rettungsmannschaften werden, wenn nötig, die ganze Nacht suchen. Der aufgefüllte Riss wird jetzt wieder aufgegraben.
Meine news
Während es in Grindavík so scheint, dass die Vulkangefahr vorerst gebannt ist, werden weiter im Norden und Osten neue Ausbrüche erwartet.