Nach Erdbebenserie: Vulkanausbruch in Island – Experte spricht von „Worst-Case-Szenario“

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Lange wurde es befürchtet, nun ist ein Vulkan in Island ausgebrochen. Bilder und Videos zeigen, wie aus einem vier Kilometer langen Riss glühende Lava quillt.

Reykjavik – Wochenlang rumorte es unter der Erde in Island. Hunderte Erdbeben kündigten einen möglichen Vulkanausbruch an. Jetzt war es so weit. Auf der Reykjanes-Halbinsel ist am späten Montagabend (18. Dezember) ein Vulkan ausgebrochen.

Vulkanausbruch in Island: Vier Kilometer langer Riss nahe Fischerdorf

Wie das isländische Wetteramt mitteilte, habe die Eruption nördlich des Ortes Grindavík begonnen. Bereits Anfang November wurde die Ortschaft mit tausenden Einwohnern geräumt, unter der auch ein unterirdischer Magma-Tunnel verläuft. Riesige Risse im Boden hatten darauf hingedeutet.

Die Eruption sei am Sundhnjúka-Krater lokalisiert worden. Etwa eine Stunde zuvor sollen zahlreiche Erdbeben der Magma-Eruption vorausgegangen sein, berichtete der isländischen Sender RUV. Geophysiker Benedikt Ófeigsson hatte mit einer längeren Vorwarnzeit gerechnet und sprach deshalb von einem „Worst-Case-Szenario“ gegenüber dem Sender.

Nach einer wochenlangen Erdbebenserie hat es auf der Reykjanes-Halbinsel in Island am späten Montagabend einen vulkanischen Ausbruch gegeben.
Nach einer wochenlangen Erdbebenserie hat es auf der Reykjanes-Halbinsel in Island am späten Montagabend einen vulkanischen Ausbruch gegeben. © Icelandic Coast Guard/AP/dpa

Zunächst hatten Experten befürchtet, dass die Lava das Fischerdorf erreichen könnte. Inzwischen gab es allerdings Entwarnung, sagte Geophysiker Björn Oddson nach einer Lagebesprechung des Zivilschutzes gegenüber RUV. „Was wir gesehen haben, ist ein vier Kilometer langer Riss“, hieß es weiter. Allerdings müsse derzeit beobachtet werden, ob sich dieser weiter nach Süden ausdehnen könnte.

Vulkan bricht in Island aus: Bilder und Videos zeigen „gefährlichen Moment“

Auch in Richtung des geothermischen Kraftwerks Grindavik, das den Hauptflughafen Keflavik und die Region im Süden mit Strom versorgt, fließe aktuell keine Lava, sagte Vulkanologe Ármann Höskuldsson. Die Infrastruktur sei vorerst also nicht in Gefahr. Höskuldsson geht davon aus, dass die Eruption eine Woche bis 10 Tage andauern könnte.

Wie viel Schaden der Vulkanausbruch letztlich anrichten wird, ist noch nicht absehbar, schrieb Islands Präsident Gudni Jóhannesson in der Nacht zu Dienstag (19. Dezember) bei Facebook. Er bat die Menschen vor Ort, „in diesem gefährlichen Moment“ allen Empfehlungen der Rettungsdienste zu folgen.

In den sozialen Medien häufen sich bereits Bilder und Videos des Naturspektakels. Die orange-rot glühende Lava-Fontäne quillt aus einem eindrucksvollen Riss und erhellt den Nachthimmel. Die Polizei wies allerdings daraufhin, sich aus Sicherheitsgründen dem Vulkan nicht zu nähern.

Erdbebenserie kündigt Vulkanausbruch in Island an: Fischerdorf sicherheitshalber geräumt

Als bereits die ersten Erdbeben vor Wochen einen möglichen Vulkanausbruch in Island andeuteten, wurde das Fischerdorf Grindavík geräumt. Rund 4000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Die nur rund 40 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Reykjavik entfernte Touristenattraktion Blaue Lagune war nach einer vorübergehenden Schließung erst am Wochenende wieder geöffnet worden.

Zum Zeitpunkt der Eruption soll sich hier aber kein Besucher aufgehalten haben. Die Bewohner von Grindavík konnten zuletzt zwar wieder tagsüber ihre Häuser betreten, gänzlich zurückkehren durften sie aber nicht. Erst kürzlich war der Ätna in Italien ausgebrochen. Auch bei einem weiteren Supervulkan bei Neapel befürchten Forscher einen Ausbruch. (kas/dpa)

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