Merz macht Trump das womöglich entscheidende Geschenk erst später
Kanzler Friedrich Merz hat seinen Antrittsbesuch bei Donald Trump bestanden. Ein Eklat blieb aus. Die Geschenke der beiden machen sogar noch mehr Hoffnung.
Washington – Knapp 40 Minuten dauerte das Treffen von Friedrich Merz und Donald Trump im Oval Office vor versammelten Journalisten. Genau an diesem Ort hatte die US-Delegation zuvor bereits den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und auch Südafrikas Präsidenten Cyril Ramaphosa brutal vorgeführt. Der befürchtete Eklat mit dem deutschen Kanzler blieb allerdings aus.
Merz hielt sich bei dem öffentlichen Termin zurück. Trump hatte einen Redeanteil von knapp 90 Prozent der Zeit. Dennoch war der Kanzler präsent und die beiden Politiker schienen einen Draht zueinander zu haben. Das war es, worauf der neue Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Metin Hakverdi (SPD), vor dem Termin im Weißen Haus gehofft hatte. Der AFP hatte er gesagt: Es wäre schon „ein Gewinn für uns, für Europa und für die USA, wenn die beiden einen ganz guten persönlichen Draht miteinander entwickeln – weil Spitzenpolitik immer auch persönliche Beziehungen mit einschließt, erst recht bei diesem US-Präsidenten“.
Merz bei Trump: Geschenk könnte Türen öffnen
Das scheint Merz gelungen zu sein. Dazu beigetragen haben auch die Geschenke der beiden Top-Politiker aneinander.

Schon im Oval Office überreichte Merz Donald Trump eine gerahmte Kopie der Geburtsurkunde seines deutschen Großvaters. Doch es blieb nicht nur bei diesem Geschenk, wie sich nun herausstellt.
Merz überreichte Donald Trump auch einen Golfschläger, auf dem die Flaggen von Deutschland und den USA eingraviert sind. Das Bundespresseamt veröffentlichte sogar ein Foto, auf dem der begeisterte Golfer Trump den Putter direkt im Oval Office ausprobierte. Das Geschenk könnte Türen öffnen Der US-Präsident ist ein leidenschaftlicher Golfer und hatte etwa auch mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb bereits eine Runde Golf gespielt. Seitdem sollen die beiden einen sehr guten und engen Draht zueinander haben.

Merz macht Trump womöglich wichtiges Geschenk – und holte sich vorab Rat
Spannend: Merz hatte Stubb erst vor Kurzem getroffen. Womöglich auch, um sich Tipps für den Umgang mit Trump zu holen. Auch Kanzler Merz ist gelegentlich auf dem Golfplatz anzutreffen. Mit dem Geschenk könnte Merz also eine Tür geöffnet haben und den Grundstein für die von Hakverdi erhoffte „persönliche Beziehung“ gelegt haben.
Doch auch Trump hatte Präsente für Merz und sich offenbar gut über dessen Hobbys informiert. Als Gegengeschenk überreichte Trump dem Kanzler eine Fliegerjacke und eine Kopie des Patents der Brüder Wilbur und Orville Wright auf die „Flying Machine“ von 1903. Dieser Entwurf der Luftfahrtpioniere war für ein motorisiertes Flugzeug gedacht. Merz, der selbst einen Pilotenschein besitzt, freute sich über das Geschenk. (rjs mit dpa)