Aberwitzige Konstruktion: Russen rüsten Putins „Schildkrötenpanzer“ nach

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In den Sozialen Medien geht der „Schildkrötenpanzer“ der russischen Armee viral. Er erhält im Ukraine-Krieg nochmal ein „Update“ gegen Drohnen.

Donbass – Die russische Armee schafft es einfach nicht. Sie kann ihre oftmals alten Panzer im Ukraine-Krieg weder gegen Kamikaze-Drohnen noch gegen schlagkräftige westliche Maschinenkanonen der Ukrainer schützen.

Verluste der russischen Armee im Ukraine-Krieg: Putins Soldaten basteln „Schildkrötenpanzer“

Ein jüngstes Beispiel kann bei X (vormals) Twitter nachvollzogen werden. Es zeigt, wie die Besatzung eines ukrainischen Bradley-Panzers einen russischen Schützenpanzer aus der Distanz einfach in Brand schießt. Nur eine Einschätzung: Laut des britischen Streitkräfteministers Leo Docherty hat Russland so mittlerweile fast 3000 Panzer verloren.

Nach immensen Verlusten an Mensch – laut London wurden 450.000 russische Soldaten getötet oder verwundet – und Material, tauchen auf den Schlachtfeldern des überfallenen Nachbarlandes immer häufiger so bezeichnete „Schildkrötenpanzer“ auf. Eine dieser „Schildkröten“ des Kreml-Autokraten Wladimir Putin hat jetzt auf kuriose Art und Weise nochmal eine Art Update erfahren.

Schnecken und Schildkröten: Russische Soldaten improvisieren bei Panzern kurios

So kursiert ebenfalls bei X ein Video, das dokumentiert, mit welchen regelrecht aberwitzigen Mitteln Moskau Truppenteile in die Ukraine schickt. Teil des Kuriositätenkabinetts: Die in den Sozialen Medien als „Schildkrötenpanzer“ bezeichneten Kreationen. Offenbar bringen einzelne Panzerbesatzungen an gewöhnlichen T-72-Panzern ganze Flächen aus Wellblechen an – über den gesamten Panzer verteilt. Schließlich sieht das Militärgefährt von oben aus wie eine Scheune oder wie ein in die Jahre gekommener Schuppen. Jedenfalls nicht sehr professionell und wohl extrem improvisiert.

Im oben abgebildeten Fall (siehe Tweet) haben die russischen Soldaten offenbar noch Stahl-Kästen auf den Wellblechern montiert, wie sie eigentlich auf dem Bau zum Einsatz kommen, wenn Fundamente oder Mauern betoniert werden. Dies könnte aus zwei Gründen geschehen sein: Dass Panzerabwehrlenkwaffen wie die von den Russen gefürchtete Javelin an dieser Stahlkonstruktion explodieren, und dass Kamikaze-Drohnen erst gar nicht zum Panzer vordringen. Einzig das Wellblech, wie es in früheren Beispielen zu sehen war, genügte gegen diese Waffen der Ukrainer wohl nicht.

Verluste Moskaus in der Ukraine: Lässt Putin bessere Panzerungen in Russland?

Auffällig ist: Während die russische Armee bei X Videos mit moderneren BMP-3-Schützenpanzern samt reaktiver „Kaktus“-Panzerung gegen Panzerabwehrwaffen postet, fehlen diese Schutzsysteme an vielen Frontabschnitten offenbar. Und die russischen Soldaten müssen – von Putins Regime im Stich gelassen – wohl auf einfachste Mittel zurückgreifen. Auch das KMT-7-Raupen-Minenschleppnetz, das der dargestellte Panzer gegen Landminen vor sich herschiebt, ist uralt.

Während die ukrainische Armee Ende April dagegen zehn weitere aufbereitete Marder-Schützenpanzer (und damit insgesamt 100) aus Deutschland bekam und nach wie vor (zumindest vereinzelt) auf vergleichsweise moderne Leopard-2-Panzer und M1 Abrams zurückgreifen kann, ist die größte Schwachstelle von Putins „Schildkrötenpanzern“ regelrecht offensichtlich – die russische Besatzung kann so gut wie gar nichts sehen. Ganz zu schweigen davon, dass sie den Turm mit der 125-mm-Glattrohrkanone nicht drehen kann. Gerät ein „Schildkrötenpanzer“ folglich in direkte Konfrontation mit einem ukrainischen Panzer, sind das alles heftige Nachteile im Gefecht. (pm)

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