Solar und Windkraft liegen still - Dunkelflaute verteuert unseren Strom - so sparen Sie trotzdem
Strompreis kurzzeitig mehr als verfünffacht
Die Dunkelflaute trieb die Strompreise an der Börse zeitweise deutlich nach oben. Die gesamte Woche lagen sie über dem langfristigen Durchschnitt.
Am Donnerstag, 12. Dezember, schoss der Preis von knapp 100 Euro am Montag auf kurzzeitig bis zu 665 Euro. Danach fiel er wieder.
Die Sprünge entstehen, weil Erneuerbare Energien Strom inzwischen deutlich günstiger herstellen als konventionelle Anlagen. Schwächeln die Erneuerbaren, schalten die Netzbetreiber Kohle und Gas zu. Das treibt den Preis.
Die Preissprünge begleiten den Umstieg auf Erneuerbare also: Ohne Erneuerbare wäre Strom teurer. Mit ihnen müssen sich Kunden auf Preisausschläge vorbereiten. Das sind die Vorteile und Nachteile des Wandels.
Kunden aufgepasst: Dynamische Stromtarife werden bei Preissprüngen richtig teuer
Wichtig werden diese Vorteile und Nachteile, weil immer mehr Kunden dynamische Stromtarife nutzen: Statt eines festen Preises pro Kilowattstunde richtet sich ihr Strompreis nach dem Markt. Verteuert sich Strom an der Börse, verteuert sich der Strom aus der Steckdose.
Diese Tarife eröffnen neben Vorteilen – nachts günstig das E-Auto laden oder die Wäsche waschen – auch die Gefahr schlechten Timings: Wer das E-Auto im Preissprung vom 12. Dezember lud, hätte günstiger ein Taxi gerufen. Wer im Ofen eine Pizza aufbuk, hätte zum Italiener gehen können.
Kunden mit flexiblen Tarifen sollten also den Preisverlauf beachten. Bei großen Verbrauchern wie E-Autos lohnen sich zudem Programme, die diese zu günstigen Zeiten laden. Dieser Rat wird bald für uns alle wichtig.
Mehr Solarstrom, mehr Schwankungen – lohnt sich trotzdem
Die Bundesregierung plant, die Kapazität erneuerbarer Energien bis ins Jahr 2040 fast zu verfünffachen. Dadurch steigen wohl auch die Zeiten, in denen Deutschland Strom sehr günstig herstellt, und die Sprünge, sobald die Erneuerbaren ausfallen.
In der Summe wird Strom dadurch wohl günstiger: Unterm Strich lohnen sich dynamische Stromtarife für viele Verbraucher, urteilt der Verbraucherzentrale Bundesverband . Ab kommenden Jahr müssen alle Versorger diese Tarife anbieten. Viele Kunden scheuten die Tarife aber trotz Sparmöglichkeiten, weil sie die undurchsichtige Kostenlage verunsichere.
In einer Umfrage der Verbraucherzentrale erklärten vier von fünf Teilnehmer, dynamische Stromtarife entweder gar nicht zu kennen oder nur dem Namen nach. Erklären konnte sie nur einer von fünf.
Viele Haushalte verschenken also Geld, weil sie dynamische Tarife scheuen. Mehr Transparenz und einfachere Tarife würden sicher helfen. Hilfsmittel wie Apps zeigen den aktuellen Strompreis allerdings bereits klar und einfach an. Für Verbraucher gilt daher: Der Einarbeitungsaufwand lohnt sich.
Bei de Suche nach dem günstigsten Tarif helfen Preisvergleiche wie der FOCUS-online-Stromtarif-Vergleich .