Veolia in der Kritik: Papiertonnen-Leerung im Landkreis Dachau bleibt unzuverlässig
Die Papiertonnenleerung im Landkreis Dachau funktioniert nach der Übernahme des Dachauer Entsorgungsunternehmens Fink durch den international tätigen Veolia-Konzern immer noch nicht richtig. Die Bürger und das Landratsamt sind sauer.
Die Leerung der blauen Papiertonnen im Landkreis, die im Sommer vorübergehend ausgesetzt war, will einfach nicht zurückfinden in einen zuverlässigen und regelmäßigen Turnus.
Bürger und Landratsamt sind sauer
Wie das Landratsamt bestätigt, seien die Tonnen in den vergangenen Tagen zwar in Dachau, Karlsfeld und Weichs geleert worden. Warum genau dort und im Rest des Landkreises nicht, wisse man in der Kreisbehörde aber nicht: „Wir bekommen ja keine Informationen.“ Die Zusammenarbeit mit Veolia „klappt einfach nicht“. Aus diesem Grund überlegt die offensichtlich angesäuerte Kreisbehörde, künftig auch keine Termine mehr im gedruckten Entsorgungskalender für die Leerung der Papiertonnen zu veröffentlichen. „Am Ende stimmt es eh nicht und wir sind dann die Dummen.“ Lediglich die digitale Abfall-App werde noch aktualisiert.
Papiertonnenleerung klappt noch immer nicht
Auch die Bürger fragen sich, wie lange sie noch – umsonst – ihre Papiertonnen vor die Tür stellen sollen, wenn sie am Ende eh nicht abgeholt werden. Gerüchte machen die Runde über Personalprobleme bei Veolia, angeblich gekündigte Mitarbeiter und den Plan, die Leerung der blauen Tonnen im Landkreis ganz einzustellen.
Veolia wehrt sich jedoch gegen die Gerüchte. Schon im August hatte eine Sprecherin auf eine entsprechende Nachfrage der Heimatzeitung geantwortet, dass lediglich krankheitsbedingte Ausfälle und ein technisches Problem zuletzt zu zeitweisen Abhol-Engpässen der Blauen Tonnen im Landkreis geführt hätten. Aber, so stellte die Veolia-Sprecherin damals klar: „Unser Ziel ist es, schnellstmöglich zu unserem gewohnten zuverlässigen Service zurückzukehren!“
Unternehmen Veolia bedauert den Zustand
Wann die Landkreisbürger diesen „gewohnten Service“, den sie jahrelang von der Firma Fink kannten, wieder zurückbekommen, kann das Unternehmen auf erneute Nachfrage der Dachauer Nachrichten aber nach wie vor nicht genau sagen. Eine Sprecherin betont: „Wir bedauern sehr, dass sich die Situation bezüglich der Leerung der Papiertonnen im Landkreis Dachau noch nicht verbessert hat.“ Das Unternehmen wolle sich dafür „aufrichtig entschuldigen“.
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Der Grund für die „anhaltenden Schwierigkeiten“ sei aber schlicht „eine Kombination von Faktoren“, darunter technische Probleme sowie personelle Engpässe durch das Ausscheiden langjähriger Mitarbeiter in den Ruhestand. Es sei aber inzwischen gelungen, neues Personal einzustellen und im Krankheitsfall Personal von anderen Standorten nach Dachau zu beordnern.
Ausgefallene Touren sollen nachgeholt werden
Ein Teil der ausgefallenen Touren werde außerdem nachgefahren, verspricht die Veolia-Sprecherin. Das Landratsamt sei darüber am Montag in einer E-Mail mit den entsprechenden Daten informiert worden und werde auch grundsätzlich stets über ausgefallene oder nachzufahrende Touren informiert.
Und ab sofort soll es besser werden, so die Sprecherin: Stand Dienstag könne Veolia „alle geplanten Regelabfuhren“ der blauen Tonne einhalten! Sollte es vereinzelt doch noch zu Ausfällen kommen, würden die Touren nachgefahren. Weitere Informationen erhalten Bürger unter dem Veolia-Servicetelefon 0 81 31/51 20.
Schließlich wiederholt die Sprecherin den Satz, den sie schon im August gesagt hat: „Wir versichern, dass wir alle verfügbaren Ressourcen mobilisieren, um unseren Betriebsablauf zu optimieren und solche Ausfälle in Zukunft zu vermeiden.“ Und es solle bitte auch ein Umstand bedacht werden, der sich – trotz der Übernahme des einen Unternehmens durch ein anderes – nie geändert hat: „Die blaue Tonne ist ein kostenloses Angebot der Firma Veolia (vormals Firma Fink).“