Weitere Tochter von bedeutendem Maschinenbauer muss „bedauerlicherweise“ Stellen streichen

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Ein weiteres Unternehmen der Trumpf-Gruppe hat einen notwendigen Stellenabbau angekündigt, von dem rund 100 Mitarbeiter am Sitz der Gesellschaft betroffen sind.

Ditzingen/Schramberg – Als ein Sprecher des traditionsreichen Maschinenbauers Trumpf aus Ditzingen bei Stuttgart (Baden-Württemberg) auf IPPEN.MEDIA-Anfrage einen Stellenabbau am Stammsitz bestätigte, kündigte er auch Strukturanpassungen „in der gesamten Trumpf-Gruppe“ an. Diese Anpassungen, die auf steigende Kosten bei zugleich sinkender Nachfrage zurückzuführen sind, werden bei dem schwäbischen Familienunternehmen nun nach und nach deutlich. Nachdem bereits Trumpf Hüttinger einen Stellenabbau am Hauptsitz angekündigt hat, folgt nun eine weitere Tochtergesellschaft.

Wie auch im Falle von Trumpf Hüttinger handelt es sich bei Trumpf Laser in Schramberg-Sulgen im Schwarzwald (Baden-Württemberg) um ein traditionsreiches Unternehmen, das vor vielen Jahren (1992) in die Trumpf-Gruppe eingegliedert wurde. An dem Standort beschäftigt das auf Lasertechnik spezialisierte Unternehmen rund 1.500 Mitarbeiter, die bereits eine Lohnkürzung verkraften mussten, um ihre Arbeitsplätze zu sichern. Diese Maßnahme reicht aber offenbar nicht aus.

Trumpf Laser hat sich mit Betriebsrat auf einen sozialverträglichen Stellenabbau geeinigt

In einer Mitteilung von Donnerstag (5. Juni) erklärt die Trumpf Laser SE, dass man sich aufgrund der anhaltenden Konjunkturschwäche mit dem Betriebsrat auf einen sozialverträglichen Stellenabbau geeinigt habe. Sozialverträglich muss die Maßnahme deshalb umgesetzt werden, weil im Februar eine Beschäftigungssicherung in Kraft trat. „Der Tarifvertrag beinhaltet, dass die Arbeitszeit um zehn Prozent gesenkt und gleichzeitig das Bruttogehalt um zehn Prozent gekürzt werden“, hatte Geschäftsführer Björn Dymke im Interview mit der Neuen Rottweiler Zeitung (NRWZ) erklärt. „Im Gegenzug erhalten die Mitarbeitenden eine Beschäftigungssicherung.“

Name Trumpf Laser SE
Gründung 1971
Sitz Schramberg-Sulgen, Baden-Württemberg
Mutterkonzern Trumpf SE + Co. KG (Trumpf-Gruppe)
Branche Lasertechnik
Mitarbeiter 1.500

In dem Gespräch erklärte Dymke zudem, dass man auf die im Tarifvertrag festgehaltenen Maßnahmen wie dem restriktiven Umgang mit Dienstreisen und Neuanschaffungen oder den bereits länger laufenden Sparkurs bei Sachleistungen setzen wolle. Da das angesichts der aktuellen Krise nicht ausreicht, muss Trumpf Laser nun aber zu härteren Maßnahmen greifen. „Um der nun schon ungewöhnlich lange anhaltenden Konjunkturkrise und dem damit verbundenen Auftragsrückgang zu begegnen, müssen auch die Unternehmensstrukturen nachhaltig angepasst werden“, heißt es in der aktuellen Mitteilung. Damit sei „bedauerlicherweise ein Abbau von Stellen“ verbunden.

Trumpf Laser streicht 15 Prozent der Arbeitsplätze in Schramberg – Kündigungen sollen vermieden werden

Konkret sollen am Trumpf-Laser-Sitz im Schramberger Stadtteil Sulgen 100 Arbeitsplätze sozialverträglich abgebaut werden, was bei einer Mitarbeiterzahl von insgesamt 1.500 Angestellten demnach 15 Prozent der Belegschaft betreffen wird. „In konstruktiven Verhandlungen mit dem Betriebsrat konnte eine sozialverantwortliche Lösung für den Stellenabbau gefunden werden“, heißt es von der Geschäftsleitung der Trumpf-Tochter. Konkret soll der Stellenabbau durch die natürliche Fluktuation, Renteneintritte, die Beendigung von befristeten Verträgen und auch durch Aufhebungsverträge mit Abfindungen erfolgen. „Betriebsbedingte Kündigungen sollen möglichst vermieden werden.“

Ein Mitarbeiter des Laserspezialisten Trumpf demonstriert im Laserapplikationszentrum mit einem Modell einer Schubdüse für Raumfähren das Einspannen eines Werkstücks in eine Maschine für Laserauftragsschweißen.
Trumpf Laser hat einen Stellenabbau angekündigt, will betriebsbedingte Kündigungen aber vermeiden. (Symbolfoto) © Marijan Murat/dpa

Trumpf Laser wurde im Jahr 1971 unter dem Namen Haas-Laser von Carl Haas in Schramberg gegründet und 1992 von der Trumpf SE + Co. KG übernommen. Neben dem Konzernhauptsitz in Ditzingen ist das Werk in Schramberg-Sulgen der zweitgrößte deutsche Standort der Firmengruppe. Zusätzlich zum Stellenabbau in der Trumpf-Gruppe müssen Mitarbeiter derzeit auch am Stammsitz auf Lohn verzichten.

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