Zoff am Gardasee: Österreicher schaltet bei Pool auf stur – „Verstehe kein Italienisch“

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Am Gardasee schlägt ein Rechtsstreit hohe Wellen. Einem Swimmingpool an einer Ferienvilla droht der Abriss. Der Eigentümer wehrt sich vehement.

Peschiera del Garda – Seit acht Jahren schwelt ein Streit um eine Villa am Gardasee (Italien). Das Schwimmbad im Garten des Anwesens ist der Gemeinde Peschiera del Garda ein Dorn im Auge. Auch andere Bauten am Seeufer sind illegal. Der Eigentümer ist laut Medienberichten ein „bekannter österreichischer Industrieller“. Besonders seine einzige Strategie zur Verteidigung klingt etwas absurd.

Österreicher soll Pool am Gardasee wieder abreißen

Der Tiroler Unternehmer soll seinen Swimmingpool, Pavillions, Zäune und Fußgängerwege ohne Baugenehmigung in seiner Ferienvilla errichtet haben. Die Gardasee-Gemeinde fordert den Abriss, berichtet die italienische Tageszeitung corrieredelveneto.corriere.it. Den Abrissbescheid stellte die Gemeinde dem Eigentümer der Villa demnach schon vor acht Jahren zu. Der ursprüngliche Zustand auf dem Grundstück am Gardasee sollte wiederhergestellt werden. Der Geschäftsmann ignorierte jedoch den Abrissbescheid. Letztendlich landete der Fall vor Gericht.

Peschiera del Garda liegt am Südufer des Gardasees.
Peschiera del Garda liegt am Südufer des Gardasees. © imago

„Ich spreche kein Italienisch“ – Tiroler Geschäftsmann baut illegal Swimmingpool am Gardasee

Der Abrissbescheid sei für ihn unverständlich gewesen, argumentierte er vor dem Verwaltungsgericht. „Ich spreche kein Italienisch, sondern nur Deutsch, ich konnte den Sinn der Verordnungen, die mir von der Gemeinde mitgeteilt wurden, nicht verstehen“, zitiert die Tageszeitung den Tiroler Villabesitzer.

Die Abrissverfügung sei seiner Meinung nach rechtswidrig, da sie nicht in seine Sprache übersetzt worden sei. Dies habe zu einem Verstoß gegen die Regeln eines ordnungsgemäßen Verfahrens und damit zu einer Verletzung seiner Verteidigungsrechte geführt, behauptete der Unternehmer.

Das Verwaltungsgericht Venetien schmetterte die Berufung gegen die Abrissanordnung ab. Der Tiroler könnte laut der Tiroler Tageszeitung wohl noch vor dem Staatsrat, der letzten Instanz bei Verwaltungsangelegenheiten, Berufung einlegen.

Indes eskaliert ein Streit an einem der schönsten Flecken am Gardasee: an der Punta San Vigilio. Adelige wollen „Unfug“ des „Pasta-Königs“ stoppen. (ml)

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