Bündnisziele bereits übertroffen - Finnlands neuer Präsident will starkes NATO-Engagement
Alexander Stubb, ehemaliger Premierminister Finnlands, ist zum 13. Präsidenten des Nordeuropäischen Landes gewählt worden. Wie „Bloomberg“ berichtet, hat Stubb nach seiner Wahl erklärt, dass er Finnland zu einem wichtigen Teil der NATO machen möchte.
In Anbetracht der aggressiven Haltung Russlands gegenüber seinen Nachbarn, zu denen Finnland gehört, sieht er sein Land eher als Sicherheitsgeber denn als -nehmer innerhalb des Bündnisses.
Stubb sagte „Bloomberg“ zufolge nach seinem Wahlsieg gegenüber Reportern: „Es gibt keine Grenzen für unsere Mitgliedschaft in der NATO. Wir haben eine der stärksten Verteidigungen in ganz Europa und sind innerhalb der NATO ein wichtiger Faktor für die Sicherheit“.
Knappster Wahlsieger seit über 20 Jahren
Das US-Medienunternehmen berichtet, dass Stubb trotz des engen Rennens als Favorit in die Wahl ging und während der zweiwöchigen Wahlkampagne seine Führung in den Umfragen beibehalten konnte.
Der 55-jährige siegte letztendlich im zweiten Wahlgang mit 51,6% gegen seinen Rivalen Pekka Haavisto. Dem US-amerikanische Nachrichtenunternehmen zufolge war das die knappste Wahl seit 2000, als Tarja Halonen als erste Frau zur Präsidentin Finnlands gewählt wurde.
Stubb ruft zu nationaler Einheit auf
Um die Bedeutung der nationalen Einheit zu betonen, machte Stubb nach seinem Sieg eine überraschende Geste. Er erschien auf der Wahlparty seines Konkurrenten Haavisto und bat alle Anwesenden, ihre Wahlkampfbindungen beiseite zu legen und gemeinsam hinter „Team Finnland“ zu stehen. Diese Aussage wurde mit Beifall von den Unterstützern seines Rivalen begrüßt.
Hohes NATO-Engagement
Als Präsident wird Stubb die Rolle des höchsten Diplomaten des Landes und des Oberbefehlshabers seiner Streitkräfte einnehmen. „Die Hauptaufgabe des Präsidenten besteht darin, den Frieden in Finnland zu bewahren und sicherzustellen, dass wir niemals in einen Krieg geraten“, zitiert Bloomberg den neuen Amtsinhaber.
Finnland, das erst im April der NATO beigetreten ist, hat nach der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 den Beitrittsantrag gestellt. Das Land hat seitdem seine Militärausgaben erhöht und übertrifft das von der NATO vorgeschriebene Ziel von 2% des Bruttoinlandsprodukts - ein Schwellenwert, den andere nordische Mitglieder des Bündnisses noch nicht erreicht haben.