KI-Kamera soll Hautkrebsuntersuchung revolutionieren

Die Zahl der Hautkrebserkrankungen in Deutschland steigt – doch der Zugang zu Dermatologen bleibt vielerorts schwierig. Lange Wartezeiten sind die Regel. Eine neue Technik verspricht Entlastung: die checkupbox.

Hautanalyse per Kamera und KI

Sie fotografiert Patienten in verschiedenen Positionen mit hochauflösender Kamera und variabler Belichtung. Die Bilder gehen in wenigen Minuten an Hautärzte wie Cecilia Dietrich aus dem bayerischen Holzkirchen. Die Dermatologin hat das System mitentwickelt. Mit der checkupbox kann sie dann die Bilder aus der Ferne beurteilen.

KI hilft - ersetzt aber keinen Arzt 

Eine integrierte künstliche Intelligenz markiert verdächtige Hautstellen automatisch. Sie vergleicht die Aufnahmen mit einer umfangreichen Bilddatenbank und liefert eine erste Risikoeinschätzung – besonders zuverlässig ist sie  bei pigmentierten Läsionen, also schwarzem Hautkrebs.

Trotzdem bleibt der Arzt unersetzlich. Bei anderen Krebsarten ist die KI dem erfahrenen Dermatologen unterlegen. Nur der Mensch kann Diagnose und Konsequenzen sicher bewerten.

Bisher steht die Check-Up-Box nur in München, weitere Standorte wie Ampfing sind geplant. Gesetzlich Versicherte zahlen 150 Euro, Privatpatienten bekommen die Kosten erstattet.

Kritik an Technik-Euphorie

Dermatologe Wilhelm Stolz sieht die Entwicklung kritisch: Trotz KI-Hype sei der menschliche Blick entscheidend. Technik könne unterstützen, aber nicht ersetzen.

Die beste Vorsorge bleibt einfach – und analog: Sonne meiden, Haut bedecken.

Das Video erschien am 27.05.2025 in der TV Sendung Abendschau - Der Süden vom Bayerischen Rundfunk. Dieses und weitere Videos von Abendschau - Der Süden können Sie jederzeit kostenfrei in der ARD Mediathek ansehen. Lesen Sie thematisch passend folgenden Artikel bei BR24: KI gegen Hautkrebs: Wie Technik dem Fachärztemangel trotzen will.