Umfrage zur US-Wahl: Europa wünscht sich Harris-Sieg – doch viele AfD-Wähler für Trump
Würde die US-Wahl in Europa stattfinden, hätte Kamala Harris eine überwältigende Mehrheit. Nur einige Wähler von Rechtsparteien favorisieren Trump.
München – Europa hat eine klare Favoritin bei der US-Wahl 2024, und die heißt Kamala Harris. Die meisten Westeuropäer – und sogar viele Wähler rechtsextremer Parteien – würden sich einer Umfrage zufolge wünschen, dass die aktuelle Vizepräsidentin und demokratische Kandidatin die US-Präsidentschaftswahl gewinnt.
Riesige Mehrheiten in europäischen Ländern für Kamala Harris
Das ergab eine YouGov-Eurotrack-Umfrage unter Wählern in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Schweden und Dänemark. In in allen Ländern außer Italien sprachen sich beträchtliche Mehrheiten für Harris aus.
Die dänischen Wähler wollten Harris zu 81 Prozent im Weißen Haus sehen, gefolgt von 71 Prozent in Deutschland, 65 Prozent in Spanien, 62 Prozent in Frankreich und 61 Prozent in Großbritannien; die 46 Prozent der Italiener, die die gleiche Ansicht teilten, waren immer noch fast doppelt so hoch wie der Prozentsatz derjenigen, die sich stattdessen für Donald Trump entschieden.
Eine andere Umfrage in Deutschland hatte ergeben, dass zwei Drittel der Deutschen Kamala Harris als Gewinnerin wollen. Trump würden demnach nur 12 Prozent ihre Stimme geben, wie aus einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Ipsos hervorgeht. Weitere 12 Prozent bevorzugen demnach keinen der zwei Kandidaten.
Linksgerichtete Parteien wollen unbedingt Harris im Weißen Haus sehen
Die Unterstützung für die demokratische Kandidatin war unter Europas linksgerichteten Wählern in der YouGov-Umfrage am stärksten. Sie erreichte 80 bis 90 Prozent unter den Unterstützern von Parteien wie den Sozialdemokraten und den Grünen in Deutschland, Sumar in Spanien, Emmanuel Macron in Frankreich, den Sozialdemokraten in Schweden und den Liberaldemokraten in Großbritannien.
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Diejenigen, die kürzlich ihre Stimme für traditionelle Mitte-Rechts-Parteien abgegeben haben, zogen Harris Trump jedoch ebenfalls vor, und zwar oft mit deutlichem Abstand: 89 Prozent der Venstre-Wähler in Dänemark, 78 Prozent der Union in Deutschland (Ipsos: 84 Prozent), 66 Prozent der Wähler der Volkspartei in Spanien und 58 Prozent der Wähler der Konservativen Partei in Großbritannien.
In nur wenigen europäischen Ländern wünschen sich Anhänger von Rechtsparteien Trump
Überraschend ist, dass selbst unter den Ländern, die kürzlich rechtsextreme, nationalistische und populistische Parteien gewählt haben, eher Harris lieber als Präsidentin wollen. Trump ist allerdings der Lieblingskandidat rechtsextremer Wähler in Spanien, Großbritannien, Deutschland und Italien. 54 Prozent der Vox-Wähler (gegenüber 23 Prozent, die Harris bevorzugen), 51 Prozent (27 Prozent) der Reform UK-Wähler, 44 Prozent (32 Prozent) der Brüder Italiens.
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Die rechtsextremen Schwedendemokraten sagten jedoch 49 Prozent, sie würden Harris im Weißen Haus bevorzugen, gegenüber 31 Prozent, die für Trump sind. Die Wähler von Marine Le Pen in Frankreich wollen zu 46 Prozent Harris und nur zu 31 Prozent Trump.
50 Prozent (36 Prozent für Harris) der AfD-Wähler wollen Trump (Ipsos: 42 Prozent, 31 für Harris). Auch Alice Weidel hatte erklärt, sie drücke Trump die Daumen. (cgsc mit dpa)