Notstand kurz vor Karneval: Massiver Ausbruch von Dengue-Fieber in Brasilien

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Dreimal so viele Fälle, wie im Jahr zuvor. Stechmücken breiten das Dengue-Fieber in Brasilien weiter aus. Droht sogar die Absage des Karnevals in Rio?

Rio de Janeiro – Gesundheitsminister Daniel Soranz bestätigt: Brasilien verzeichnet den ersten Todesfall durch Dengue-Fieber in diesem Jahr. Sechs weitere Fälle werden untersucht, wie die lokale Zeitschrift g1.globo.com berichtet. Die Stadt Rio de Janeiro hatte zuvor bereits den Gesundheitsnotstand ausgerufen.

Kurz vor dem Karnevalstart in Rio de Janeiro: Notstand wegen Dengue-Fieber

Der Grund: Das durch Mücken übertragene Dengue-Fieber nimmt dramatische Ausmaße an und bedroht die Gesundheit vieler Menschen. So wurden seit Anfang des Jahres mehr als 200.000 Fälle registriert. Zum Vergleich: Das sind dreimal so viele wie im gleichen Zeitraum im Jahr zuvor. Und das auch noch kurz vor dem Start des berühmten Karnevals, der vom 9. Februar bis zum 17. Februar geht. Pläne über eine Absage des Karnevals sind noch nicht bekannt.

Viele Menschen mussten bereits ins Krankenhaus geliefert und dort behandelt werden. Das öffentliche Gesundheitswesen ist überfordert. Bürgermeister Eduardo Paes sprach von der höchsten Infektionszahl seit 1974.

Dabei ist Rio nicht allein, in ganz Brasilien geht das Fieber herum. Auch in der Hauptstadt Brasilia und in anderen Bundesstaaten wie Minar Gerais oder Arce wurde der Notstand ausgerufen. Die Krankenhäuser kommen an das Limit ihrer Kapazität. Erst im Februar startete in Brasilien eine neue Impfkampagne gegen Dengue.

Starke Regenfälle, hohe Temperaturen – WHO-Generaldirektor spricht von „Zunahme auf globaler Ebene“

Auslöser in Brasilien dürften die starken Regenanfälle, gepaart mit hohen Temperaturen sein. Ideale Bedingungen für die Geldfiebermücke (Aedes aegypti), die den Virus überträgt.

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom, sagte an diesem Mittwoch (7. Februar), dass der Dengue-Ausbruch in Brasilien Teil einer „großen Zunahme der Krankheit auf globaler Ebene“ sei, wie er bei TV Globo zitiert wird.

Insektenvernichtungsmittel zur Bekämpfung: In Rio de Janeiro sind die Infektionen mit dem Dengue-Fieber sprunghaft gestiegen.
Insektenvernichtungsmittel zur Bekämpfung: In Rio de Janeiro sind die Infektionen mit dem Dengue-Fieber sprunghaft gestiegen. © sportfotodienst/Imago

Wie das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit und Pflege bestätigt, hat sich die Erkrankung weltweit stark ausgebreitet, viele tropische und subtropische Städte und Regionen sind als Risikogebiet eingestuft. Vor allem Südost-Asien, Süd- und Zentralamerika, Karibik und Teile Afrikas sind besonders stark davon betroffen. Auch in Europa hat sich die Aedes-Mücke mittlerweile etabliert.

Das sind typische Krankheitsbilder nach dem Stich einer Aedes-Mücke

Krankheitszeichen treten meist drei bis zehn Tage nach dem Stich auf. Typisch sind:

  • Fieber
  • Erbrechen
  • Hautausschlag
  • Kopf-, Muskel-, Glieder-, Knochen- oder Gelenkschmerzen

In seltenen Fällen nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf (innere Blutungen, Schock) oder gar einen tödlichen Ausgang.

Als Schutz vor den Mücken empfiehlt sich langärmelige, weite Kleidung zu tragen und Mückenschutzmittel aufzutragen. Auch das Schlafen mit Moskitonetz trägt zum Schutz vor den Steckmücken bei. Eine Impfempfehlung gegen Dengue-Fieber kann derzeit noch nicht ausgesprochen werden, da die Datenlage noch limitiert ist. (mg)

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