"E-Auto im Außendienst und nur 350 km, das geht gar nicht": Leser zu VW ID.7 d

Mit dem ID.7 läutet VW das Ende des Passat Diesel ein – und sorgt für intensive Diskussionen auf FOCUS online. Zum Fahrbericht "Dieses Auto soll den Passat Diesel ersetzen. Probieren wir es aus" kritisieren viele Leser den Schritt als realitätsfern: Zu geringe Reichweite, zu lange Ladezeiten, zu hohe Preise. Andere loben den Fortschritt und die Umweltvorteile der Elektromobilität. In der Debatte zeigt sich ein klares Bild: Skepsis dominiert, Vertrauen in die Verkehrswende bleibt begrenzt.

Verteilung der Meinung zu "Leserdebatte: Zwischen Skepsis, Vergleich mit Tesla und Kritik an Ladeinfrastruktur – so reagiert die Community auf den VW ID.7"
Die Kommentare spiegeln einen tiefen Konflikt zwischen Alltagstauglichkeit, Kosten-Nutzen-Fragen und politischem Kurs wider. FOCUS Online

Kritik an Alltagstauglichkeit von E-Dienstwagen

Etliche Leser halten E-Dienstwagen für unpraktisch im Berufsalltag. Sie verweisen auf begrenzte Reichweiten, lange Ladezeiten und den damit verbundenen Produktivitätsverlust. Besonders Vertreter im Außendienst sähen durch das Nachladen ihre Tagesplanung gefährdet. Tatsächlich bleibt die Ladeinfrastruktur in vielen Regionen lückenhaft. 

Laut Bundesnetzagentur gibt es aktuell rund 125.000 öffentliche Ladepunkte – davon nur etwa 20 Prozent Schnelllader. Für Vielfahrer, die täglich mehrere Hundert Kilometer zurücklegen, ist das ein Problem. Auch Reichweiten von etwa 400 Kilometern im Realbetrieb reichen oft nicht für einen Arbeitstag ohne Zwischenstopp.

"Im Außendienst ist vor allem wichtig, schnell, komfortabel und sicher längere Distanzen (teils am Stück, teils im Ganzen) zurückzulegen. Ich sehe da solch ein Auto nicht als Konkurrenz zum Diesel oder Hybrid. Schnell aufgetankt statt lange aufzuladen und eine Reichweite von um die 1.000 km."  Zum Originalkommentar

"Außendienst und nur 350 km, das geht gar nicht. Ich bin oft am Tag 700 km gefahren und manchmal am Tag auch eine Diesel-Tankfüllung verbraucht. Da werden doch viele wichtige Termine bei den Kunden platzen, da das Elektroauto noch an der Ladestation steht."  Zum Originalkommentar

"Ob die Arbeitgeber dann auch zufrieden sind, wenn ihre Außendienstmitarbeiter jeden Tag ein oder zwei Stunden an der E-Zapfsäule vergeuden, bleibt abzuwarten."  Zum Originalkommentar

Kritik an Infrastruktur und VW-Lösung

Viele Kommentare zeigen Unmut über unzuverlässige Ladesäulen und technische Schwächen bei VW. Nutzer berichten von defekten Stationen, langen Suchzeiten und unausgereifter Software. Im Vergleich werden Tesla, Mercedes oder Hyundai als zuverlässiger genannt, da deren Systeme Ladepunkte besser einplanen und Akkus gezielt vorkonditionieren. 

"Wer die hier beschriebenen Ladesäulen-Probleme umgehen will, darf keinen VW kaufen. Es gibt schon lange E-Autos, deren Navi zuverlässig freie Zapfsäulen anzeigt, sie sogar bei der Anfahrt reserviert, während die Akkus auf die optimale Ladetemperatur vorkonditioniert werden."  Zum Originalkommentar

"Ich fahre nun seit über zwei Jahren elektrisch (Mercedes EQE) und kann mich an lediglich zwei defekte Ladesäulen und zwei Ladeabbrüche erinnern. Dann wurde der Benz halt umgeparkt, und 30 Minuten später ging es weiter."  Zum Originalkommentar

Kritik an Umwelt, Kosten & Subventionen

Ein Teil der Leser stellt die ökologische und wirtschaftliche Sinnhaftigkeit der E-Mobilität infrage. Der hohe Ressourcenverbrauch bei Batterieproduktion, das Fahrzeuggewicht und die staatlichen Förderungen gelten als Hauptkritikpunkte. 

"2,5 Tonnen Klimarettung. Also wenn's jetzt nix wird."  Zum Originalkommentar

"Subventionen sind einfach toll. Jeder bezahlt, damit einige solch ein 2t Monster preiswert fahren können."  Zum Originalkommentar

"Das wird den Steuerzahler nur viel Geld kosten, aber keinen Umweltvorteil bringen. In einigen Jahren stehen dann viele gebrauchte jüngere Mittelklasselimousinen auf Halde, weil die zu den von den Leasingunternehmen für eine Rendite notwendigerweise kalkulierten Preisen keinen Käufer finden."  Zum Originalkommentar

Kosten- und Preisdebatte

Viele Leser halten E-Autos vor allem durch staatliche Unterstützung für attraktiv. Besonders das Dienstwagenprivileg sorgt für Kritik, da es hohe Listenpreise abfedert. Ohne steuerliche Vorteile, so die Meinung, würde sich kaum ein Unternehmen für ein Elektrofahrzeug entscheiden. Befürworter sehen darin einen Anreiz zur Marktdurchdringung, Kritiker eine ungerechte Belastung der Allgemeinheit.

"Der höhere Preis ist eher nebensächlich, da ein Fahrzeug wie der ID.7 wohl fast immer als Dienstwagen unterwegs ist und dann die Steuervorteile entscheidender sind als der Kaufpreis. Zumal ja künftig auch noch mehr Subventionen dazu kommen. Da bestellt doch auch heute niemand mehr einen Verbrenner als Dienstwagen."  Zum Originalkommentar

"Die Kaufprämien ab 2026 sind doch praktisch irrelevant. Elektrische Firmenwagen werden doch nach wie vor, auch jetzt 2025, massiv staatlich subventioniert. Ob der Fahrer 1 % (Verbrenner) oder nur 0,25 % (Elektro) des Listenpreises monatlich als geldwerten Vorteil versteuern muss, macht bei der Preisklasse der ID.7 mehrere hundert Euro im Monat aus."  Zum Originalkommentar

"Eine Zukunftstechnologie, die mit Subventionen, Steuervorteilen und Verboten erzwungen werden muss, ist keine Zukunftstechnologie."  Zum Originalkommentar

Kritik an Leistung

Reichweite und Geschwindigkeit bleiben für viele das entscheidende Kriterium. Die Begrenzung auf rund 400 Kilometer im Alltag und eine elektronische Drosselung bei 180 km/h gelten als Rückschritt gegenüber Dieselmodellen. Zwar argumentieren einige, ein generelles Tempolimit würde den Vergleich entschärfen, doch für Vielfahrer zählt die Zeit. Auch laut Kraftfahrt-Bundesamt sind Dienstwagen überdurchschnittlich häufig Langstreckenfahrzeuge. Damit bleibt die Frage offen, ob E-Modelle in dieser Nutzungskategorie konkurrenzfähig sind – zumal Schnellladen trotz technischer Fortschritte weiterhin deutlich länger dauert als Tanken.

"400 Kilometer Reichweite und Schluss bei 180 km/h. Der Schrecken jedes Vielfahrers. Die Technik ist 'Western von Gestern'. Sie können es nicht!"  Zum Originalkommentar

"Mit 180 km/h Begrenzung kannst keinen Diesel auf der Autobahn ersetzen. Mission gescheitert."  Zum Originalkommentar

""Allerdings wirft der elektrische ID.7 schon bei 180 km/h den Anker, elektronisch begrenzt." Wir sollten besser 130 km/h als das Maß der Dinge sehen, statt hier Nachteile zu suggerieren, die faktisch nicht relevant sind."  Zum Originalkommentar

Vergleich mit Tesla überzeugt viele

Viele Leser sehen Tesla, BYD oder Mercedes im Vergleich vorne. Gelobt werden dort bessere Software, funktionierende Ladeplanung und modernere Nutzeroberflächen. Tatsächlich gilt Tesla mit rund 2.000 Superchargern in Deutschland als Maßstab für Ladeeffizienz. 

"Der ID.7 verliert so ziemlich in Allem gegen ein Model Y: beim Gewicht 2t, Geschwindigkeit 200 km/h, autonomes Fahren, keine Sorge, nicht bei uns, Supercharger startet mit 200 kW und die Navigation ist super, Software OTA, App..., Ausstattung belüftete Sitze, frunk, Connectivity Internet..."  Zum Originalkommentar

"In jeder Hinsicht ist ein Model Y diesem Auto überlegen. Schick ist er ja der ID.7 ..."  Zum Originalkommentar

Sonstiges

Knapp ein Fünftel der Kommentare spiegelt eine aufgeheizte Stimmungslage wider. Zwischen Spott über den E-Auto-Diskurs und Misstrauen gegenüber Medien und Politik schwankt der Tonfall deutlich. 

"Die Kommentarspalte erinnert an Miss Sophie. Sobald ein Artikel über E-Autos erscheint, kommen wieder diejenigen, die noch nie elektrisch gefahren sind, angekrochen und geben ihre Stammtischparolen zum Besten."  Zum Originalkommentar

"Wenn ich die Kommentare hier lese, scheinen alle Autofahrer täglich Langstrecke größer 500 km mit Hänger zu fahren."  Zum Originalkommentar

Wie stehen Sie zum E-Auto als Alternative für den klassischen Diesel-Dienstwagen? Worauf kommt es Ihnen bei einem modernen Dienstwagen wirklich an – Kosten, Umweltfaktor, Fahrspaß oder Reichweite? Diskutieren Sie mit und teilen Sie uns Ihre Meinung und Erfahrungen in den Kommentaren mit!

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