Stellenabbau und Filialschließungen: Bekannter Brillenhändler will radikal umbauen
Ein Berliner Unternehmen will sich neu ausrichten. Dafür sollen internationale Filialen geschlossen werden. Zudem müssen einige Mitarbeiter gehen.
Berlin – Der Brillenhändler Mister Spex räumt radikal auf. Mit dem Transformations- und Restrukturierungsprogramm „SpexFocus“ für die Jahre 2024 und 2025 setzt der Berliner Konzern den Rotstift an. Nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr will der Brillenhändler Personalkosten reduzieren und internationale Filialen schließen.
Radikaler Umbau bei bekanntem Brillenhersteller: Mister Spex setzt den Rotstift an
Das Restrukturierungsprogramm umfasst die Reduzierung der Personalkosten, Preisanpassungen und Rabattüberprüfungen, die Optimierung der operativen Abläufe, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens am 15. August 2024. Der Aufsichtsrat und Vorstand der Mister Spex SE hätten sich darauf geeinigt.
„Wir sind überzeugt, dass die strategische Neuausrichtung unsere Führungsposition als der Omnichannel-Optiker im Markt stärken und somit unser nachhaltig profitables Wachstum in Zukunft sicherstellen wird“, sagte Stephan Schulz-Gohritz, Vorstandsvorsitzender und CFO von Mister Spex. Zwölf Prozent der Angestellten sollen laut der Wirtschaftswoche entlassen werden. Zudem sollen acht internationale Filialen geschlossen werden – fünf in Österreich, zwei in Schweden und eine in der Schweiz.
Berliner Brillenhändler will sparen: Mister Spex schließt internationale Filialen und entlässt Mitarbeiter
Das Unternehmen geht davon aus, dass das Transformations- und Restrukturierungsprogramm zu einer Steigerung des Ergebnisses von mehr als 20 Millionen Euro führen wird, wobei die Auswirkungen hauptsächlich in den Jahren 2025 und 2026 erwartet werden. Basierend auf der aktuellen Planung wird der gesamte Kapitalabfluss für das Programm voraussichtlich rund 9 Millionen Euro betragen.
Die vorläufigen Ergebnisse für das erste Halbjahr 2024 würden unter den Erwartungen des Unternehmens liegen, bleiben aber innerhalb des Prognosebereichs, wenn auch am unteren Ende. Vor diesem Hintergrund sowie dem Restrukturierungs- und Neupositionierungsprogramm, das die zweite Jahreshälfte beeinflusst, schraubt Mister Spex seine Erwartungen für 2024 zurück.
Bisher erwartete das Management ein geringes bis mittleres Nettoumsatzwachstum und eine bereinigte EBITDA-Marge im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Das Unternehmen erwartet nun einen Nettoumsatz zwischen 230 und 210 Millionen Euro und eine bereinigte EBITDA-Marge zwischen +1 Prozent und -4 Prozent für das Gesamtjahr.
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Brillenhändler Mister Spex setzt Rotstift an – und richtet Marke neu aus
Bei Mister Spex kriselt es offenbar schon etwas länger. Im Mai 2024 berichtet die Welt, dass Aktionärsaktivisten versuchten, Kurswechsel bei der Optikerkette Mister Spex zu erzwingen. Die Aktie habe seit dem Börsengang vor knapp drei Jahren satte 88 Prozent an Wert verloren. Vor allem im Ausland gehe das Wachstum nicht voran. Unter dem Markenclaim „Der Optiker deines Lebens“ hat der Brillenhändler am 8. August eine neue Markenkampagne gestartet, welche die Weiterentwicklung des Unternehmens fördern soll. (bohy mit Material der dpa)