Kochel: Maria Bäck als neue Gemeinderätin vereidigt - Gleich Debatte um Posten

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Glückwunsch: Maria Bäck (UWK) wurde nach ihrer Vereidigung von Bürgermeister Jens Müller (UWK) im Kochler Gemeinderat begrüßt. © Sandra Gerbich

Mit der Wahl von Jens Müller (UWK) zum neuen Kochler Bürgermeister wurde ein Platz im Gemeinderat frei. Maria Bäck (41, UWK) wurde in der jüngsten Sitzung vereidigt. Über die damit verbundenen Posten entwickelte sich eine lebhafte Diskussion.

Man sollte meinen, dass die Neubesetzung eines Platzes im Gemeinderat keine große Sache wäre. Schließlich ist das Prozedere durch den errungenen Listenplatz bei der letzten Kommunalwahl 2020 eindeutig vorgegeben. Durch die Wahl von Jens Müller (UWK) zum neuen Bürgermeister von Kochel kam UWK-Kollegin Maria Bäck an die Reihe.

Debatte im Gemeinderat Kochel über Verantwortungsbereiche der neuen Rätin

Nicht das neue Gesicht im Gemeinderat sorgte für lebhafte Diskussionen im Gremium, sondern die Verantwortungsbereiche, die ihr damit zugeteilt wurden. „Es geht hier ausschließlich um Ausschüsse und Referate, in denen ich vorher vertreten war“, erklärte Bürgermeister Müller. So wird Bäck künftig im Haupt- und Finanzausschuss, im Tourismusausschuss, im Rechnungsprüfungsausschuss sowie in der Arbeitsgruppe Trimini mitarbeiten. Auch soll Bäck künftig das Referat Trimini übernehmen.
Rosi Marksteiner (Mitte) zeigte Bedenken und wies darauf hin, dass in den ursprünglichen Sitzungsunterlagen Thomas Eberl, ebenfalls UWK, das Referat zugesprochen wurde. Ein kleiner Fauxpas, den Müller damit erklärte, dass „wir ursprünglich tatsächlich den zweiten Bürgermeister damit betrauen wollten“. Eine Idee, die Marksteiner um so naheliegender schien, als dass Eberl jahrelang mit Trimini-Angelegenheiten zu tun hatte.

 „Das Führen von Referaten oder die Arbeit in einem der Ausschüsse ist keine Frage einer Partei oder Gruppierung.“

Bürgermeister Müller verteidigt Bäcks Ämter

Müller stellte klar: „Ich wüsste nicht, warum ich Frau Bäck das Amt nicht geben sollte.“ Es brauche einen gesunden Menschenverstand und Kompetenzen, die bei Maria Bäck vorhanden seien. Dass Bäck nun ebenfalls Mitglied der UWK sei, tue nichts zur Sache. „Das Führen von Referaten oder die Arbeit in einem der Ausschüsse ist keine Frage einer Partei oder Gruppierung.“ Darüber hinaus sei „immer jemand dabei, der mit draufschaut“, pflichtete Eberl bei, der es besonders schätzte, „dass ein jüngeres Gremiumsmitglied mit einem anderen Blickwinkel mitarbeitet“.

Neue Rätin kennt sich dank Hotel-Führung im Tourismus aus

Bäck nahm die Diskussion um das Trimini-Amt gelassen: „Ich muss freilich auch erst einmal meinen Platz im Gemeinderat finden“, sagte die Mutter von drei Kindern gegenüber dem Gelben Blatt/Rundschau. Die gebürtige Kochlerin führt mit ihrer Schwester seit 2016 das Hotel Waltraud in dritter Generation und kennt sich damit laut Müller und Eberl bestens im Bereich Tourismus, aus Ein Referat, dass sich Bäck auch vorstellen könnte. Als Schriftführerin im Kinder- und Jugendförderverein und Mitglied im Schulförderin sieht sie sich jedoch ebenso etwa im Referat „Familie“ oder „Jugend.“

Wie geht es weiter mit den Referaten im Kochler Gemeinderat?

Klaus Barthel (SPD) warf ein, ob „wir heute überhaupt die Referate bestimmen müssen?“ Eine Frage, die Marksteiner insofern bekräftigte, als dass etwa das Referat „Asyl“ vor ein paar Jahren, als die ersten Ukraine-Flüchtlinge eintrafen, am Anschlag gewesen sei. Damals hätten sich Marksteiner und Bettina Sindlhauser (Mitte) fast allein kümmern müssen, ein Dienst, dem Müller „höchsten Respekt, Dank und Anerkennung“ zollte. Dennoch trieb ihn die Frage um, ob ein Referent nicht in erster Linie auf politischer Ebene tätig sein solle.
Wie Marksteiner brachte die dritte Bürgermeisterin Veronika Lautenbacher (CSU) die Idee ein, Referate – etwa „Jugend“, „Familie“, „Asyl“ und „Menschen mit Behinderungen“ zu einem Referat „Soziales“ zusammenzulegen. Von mehr Rechten, aber auch Pflichten für Referenten sprach Müller Ebenso wie davon, künftig in jeder Gemeinderatssitzung ein bis zwei Referenten von ihrer Arbeit berichten zu lassen. Schließlich kündigte Müller an, über die Verteilung und mögliche Zusammenlegung und damit Umbenennung von Referaten neu entscheiden zu wollen. „Schön wäre es, noch vor der Sommerpause eine neue Struktur etablieren zu können.“

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