Aus für 47 Filialen von insolventer Wäsche-Kette – doch jetzt gibt es mysteriöse Entwicklungen
Dutzende Filialen eines insolventen Wäsche-Riesen, der auch in Deutschland aktiv ist, werden geschlossen. Jetzt gibt es geheimnisvolle neue Entwicklungen.
Wien – Wer auch nur einmal in einer österreichischen Innenstadt unterwegs war, kennt Palmers ziemlich sicher. Es handelt sich bei der 1914 in Innsbruck gegründeten Kette um einen absoluten Platzhirsch auf dem Wäschemarkt Österreichs mit deutlich über 100 Läden. Auch in Deutschland gibt es Filialen, etwa in München und Frankfurt.
Wäsche-Riese Palmers ist insolvent
Allerdings befindet sich Palmers in Schieflage. Im Geschäftsjahr 2023/2024 hatten sich die Verluste bei Palmers auf 14,7 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Die Folge: Der traditionsreiche österreichische Wäsche-Hersteller Palmers Textil AG kündigte im Februar ein Insolvenzverfahren an.

Im Insolvenzantrag war vom schwierigen Marktumfeld und der Kaufzurückhaltung im Zuge der Teuerung die Rede. „Der toxische Mix aus Billigkonkurrenz und Inflation haben letztendlich zu diesem Schritt geführt“, analysierte Peter Weinhofer von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform.
47 Filialen von Schließungswelle bei Wäsche-Kette Palmers betroffen
Derzeit wird Palmers – wie auch eine namhafte Schuh-Kette – einer Schrumpfkur unterzogen: Laut Textilwirtschaft und Die Presse sind 47 Filialen von der Schließungswelle betroffen, mehr als hundert Mitarbeiter wurden gekündigt sowie acht inländische und vier internationale Franchise-Verträge beendet und weitere Maßnahmen ergriffen.
Laut Krone wurden etwa in Salzburg knapp 50 Mitarbeiter Opfer von Filialschließungen, auch der Laden in Zell am See macht dicht. Satte 16 Filialen hatte Palmers in Salzburg, zwei davon befinden sich in Schließung. In Österreich bleiben den Berichten zufolge noch 70 Palmers-Filialen in Eigenregie und 46 von Franchise-Partnern. Wie viele in Deutschland erhalten werden, wurde zunächst nicht publik.
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Strategische Investorengruppe soll bei Palmers einsteigen
Wohl aber wurden auf der zweiten Gläubigerversammlung für das Sanierungsverfahren laut Textilwirtschaft und anderen Medienberichten Nachrichten bekannt, die Hoffnung verbreiten: Eine strategische Investorengruppe soll einsteigen, um Palmers als eigenständiges Unternehmen weiterzuentwickeln. Bislang gibt es eine Absichtserklärung, die rechtliche Abwicklung ist für bis zur Gläubigerversammlung am 20. Mai geplant.
Um wen es sich handelt, bleibt im Mysteriösen. Bekannt ist nur so viel: Es ist eine Investorengruppe rund um ein börsennotiertes Unternehmen. Es dürfte sich also durchaus um eine weithin bekannte Firma handeln, die Palmers nun auf Vordermann bringen möchte. Die Chancen sind also da, dass die traditionsreiche Marke doch langfristig auf dem Markt bleiben wird. Auch eine andere Modekette muss zahlreiche Filialen schließen. (lin)