Große Checkliste - Schnupfen, Corona, Magen-Darm: Was Sie jetzt in Ihrer Hausapotheke haben sollten

Deutschland schnieft. Husten, Schnupfen und Halskratzen überall. Das bestätigt auch das Robert-Koch-Institut (RKI). Laut aktuellem Wochenbericht liegt die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) auf vergleichsweise hohem Niveau. Demnach gehen die meisten Atemwegsinfektionen derzeit von

  • Rhinoviren (Schnupfen),
  • Grippeviren
  • und Respiratorischen Synzytialviren (RSV) aus.

Neben respiratorischen Erkrankungen kursieren derzeit aber auch Magen-Darm-Infekte - vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten. Ist man erst einmal erkrankt, heißt es: ausruhen, im Bett bleiben und viel Tee trinken. Wichtig ist es auch, Medikamente griffbereit zu haben, die Symptome lindern und so den Krankheitsverlauf erleichtern. Welche Arzneimittel in der Hausapotheke derzeit nicht fehlen dürfen, haben wir für Sie im Folgenden zusammengefasst.

Rhinoviren

Rhinoviren sind die häufigsten Verursacher einer Erkältung und im Moment für die meisten Atemwegsinfektionen verantwortlich.

Das sind die Symptome:

  • Schnupfen
  • verstopfte Nase
  • Niesen
  • Husten
  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • Kopfschmerzen

Rhinoviren werden über Hände und Gegenstände übertragen sowie über Tröpfchen in der Luft. Betroffene können sich damit mehrmals pro Jahr infizieren. Eine Infektion dauert in der Regel vier bis zehn Tage.

Das muss in die Hausapotheke:

  • abschwellendes Nasenspray z. B. mit Xylometazolin, Oxymetazolin, so dass man gut atmen und Nasensekret abfließen kann
  • salzhaltige Nasensprays zur Befeuchtung und Reinigung der Nasenschleimhaut, die abschwellende Wirkung ist in der Regel aber nicht so stark
  • Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen gegen Kopfweh
  • ein Zusatz für die Inhalation mit Wasserdampf wie etwa Kamillenblüten und Erkältungssalbe

Influenza

Die typische „Grippe“ wird durch Influenza-Viren ausgelöst. Das Virus überträgt sich per Tröpfcheninfektion, vermehrt sich sehr schnell und greift die Schleimhäute an. Eine infizierte Person kann andere bereits anstecken, bevor die ersten Symptome auftreten.

Das sind die Symptome:

  • plötzlich auftretendes hohes Fieber
  • Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • Halsschmerzen, trockener Husten

In der Regel heilt die Influenza binnen sieben Tagen auch ohne Behandlung aus. Wird die Grippe innerhalb von 48 Stunden diagnostiziert, kann der Arzt antivirale Mittel verabreichen, die den Krankheitsverlauf abmildern können. Meist werden sie Risikopatienten und Kindern verschrieben.

Das muss in die Hausapotheke:

  • Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen wirken gegen Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen und senken das Fieber.
  • Bei Husten helfen Hustenblocker oder -stiller, beispielsweise mit dem Wirkstoff Dextromethorphan.
  • Bei schleimigem Husten können sekretlösende Mittel wie Ambroxol, Acetylcystein, Mukolytika oder Expektoranzien eingesetzt werden.
  • Als Alternative können auch pflanzliche Mittel mit den Wirkstoffen Cineol, Efeu, Thymian oder Spitzwegerich helfen.
  • Husten- und Bronchialtees können dazu beitragen, dass sich der Schleim gut löst. Zusätzlich wärmen sie den Hals.
  • Gegen die Halsschmerzen gibt es frei verkäufliche Tees, Gurgellösungen, Tropfen, Säfte und Pastillen mit entzündungshemmender Wirkung. Sie enthalten die Wirkstoffe Arnika, Isländisches Moos, Kapland-Pelargonie, Lindenblüte oder Salbei. Sprays oder Rachenspülungen mit örtlich betäubender Wirkung (Rachentherapeutika) können den Schmerz zeitweise lindern.

Covid-19

Laut RKI zirkulieren bei uns derzeit verschiedenen Sars-CoV-2-Linien, die aber in der Regel milde Infektionsverläufe auslösen. Die rekombinante Sars-CoV-2-Linie XEC (inklusive ihrer Sublinien) dominiert das Infektionsgeschehen mit 52 Prozent. Der Anteil der Linie KP.3.1.1 liegt bei 28 Prozent.

Das sind die Symptome:

  • Abgeschlagenheit
  • trockener Husten
  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • laufende Nase

Daneben sind weitere Beschwerden wie Kurzatmigkeit, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Halsschmerzen möglich. Bleibt der Verlauf mild, dauern die Symptome etwa sieben Tage an.

Das muss in die Hausapotheke:

  • Schmerzmittel können auch hier die Symptome mildern.
  • Gegen Husten können die oben genannten Präparate wirken.

Daneben gibt es spezielle Corona-Medikamente, die vom Arzt im Fall eines schweren Verlaufs verschrieben werden können. Wenn Sie besonders schwere Symptome bemerken oder zur Risikogruppe gehören, sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt konsultieren. Denn nach wie vor können Ältere, Menschen mit chronischen Erkrankungen und/oder schwachem Immunsystem schwer erkranken.

RSV

Auch eine Infektion mit dem Humanen Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) führt zu Infektionen der oberen und manchmal der unteren Atemwege. Sie tritt vor allem bei Kleinkindern auf.

Das sind die Symptome:

  • Schnupfen
  • trockenen Husten
  • Niesen
  • Halsschmerzen

Sind die unteren Atemwege betroffen, spricht man von einer RSV-Bronchiolitis, die sich ein bis drei Tage nach Erkrankung durch weitere Beschwerden bemerkbar macht:

  • Fieber
  • schwere, beschleunigte Atmung bis hin zu Atemnot
  • hörbare Rasselgeräusche und Giemen beim Atmen
  • Husten mit Auswurf
  • trockene, kalte und blasse Haut
  • Blaufärbung der Haut und/oder Schleimhäute (Zyanose) infolge von Sauerstoffmangel

Das muss in die Hausapotheke:

  • fiebersenkende Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol und
  • bronchienerweiternde Medikamente (Bronchodilatatoren) wie Salbutamol.

Besteht der Verdacht auf RSV-Bronchiolitis, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. In schweren Fällen kann die Gabe von Adrenalin nötig sein, um die Bronchien zu erweitern.

Magen-Darm-Grippe

Bei einer Magen-Darm-Grippe kommt es zu einer Entzündungsreaktion im Magen-Darm-Bereich, die in der Regel binnen drei bis sieben Tagen selbstständig abklingt.

Das sind die Symptome:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Übelkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Bauchschmerzen

sowie die typischen Begleiterscheinungen wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Kraftlosigkeit.

Das muss in die Hausapotheke:

  • Elektrolytlösungen gegen den Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlust
  • Peristaltikhemmer, die die Darmtätigkeit hemmen. Diese sollten jedoch nur im Akutfall eingenommen werden, da es wichtig ist, dass die Viren aus dem Körper gespült werden.
  • Die erhöhte Absonderung von Sekret und Flüssigkeit ins Darminnere kann durch Sekretionshemmer reduziert werden.
  • Brechreizhemmende Mittel (Antiemetika) können Signale, die die Übelkeit auslösen, wirkungsvoll hemmen.
  • Aktivkohle ist pflanzlich und bindet mögliche Entzündungs- und Giftstoffe.
  • Hefestämme können schädliche Bakterien an sich binden und sie so hemmen.

Zwar ist eine typische Magen-Darm-Grippe in der Regel harmlos, kann aber je nach Erreger auch gefährlich werden. Zeigt sich eines die folgenden Symptome, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt kontaktieren:

  • Schleim oder Blut im Stuhl
  • Hautausschlag
  • Veränderungen der Haut