Kugelhagel auf Kiew: Russische Streumunition entdeckt - Klitschko spricht von „Völkermord“

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, ruft die Bewohner der Stadt dazu auf, Vorsicht walten zu lassen. Grund hierfür sind Metallkugeln, die als Bestandteile russischer Raketen in der Stadt gefunden wurden. Dies geht aus einer Mitteilung des Bürgermeisters auf Telegram hervor, berichtet „Ukrainska Pravda“.

Vitali Klitschko spricht von „Völkermord“

Klitschko erklärt, dass sowohl der Staatliche Rettungsdienst als auch die örtliche Polizei die Metallkugeln eingesammelt haben. „Diese kleinen Kugeln sind der Streuinhalt einer Rakete und in ihr enthalten, um maximalen Schaden in der Bevölkerung zu verursachen“, sagt er. Nach Auffassung des Bürgermeisters kann dieser Akt der russischen Aggression nur als Völkermord bezeichnet werden. „Russland versucht, alles zu tun, um möglichst viele Menschen zu töten und setzt solche Munition ein, um eine friedliche Stadt anzugreifen“, fasst Klitschko zusammen.

In der Nacht von Montag auf Dienstag haben die russischen Streitkräfte die Ukraine brutal mit Drohnen und Raketen angegriffen. Dabei kam es zu heftigen Explosionen und schweren Zerstörungen in der Hauptstadt. Anfangs wurde von insgesamt 40 Opfern berichtet. Später wurde bekannt, dass mindestens 14 Menschen getötet und über 100 verletzt wurden. Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko sagte laut „Ukrainska Pravda“, dass eine russische ballistische Rakete ein neunstöckiges Wohngebäude in Kiew getroffen hat und dabei den gesamten Eingang des Gebäudes zerstörte.

Angriffe kiew
Eine Wohnung in einem mehrstöckigen Wohnhaus steht nach einem russischen Drohnenangriff in der ukrainischen Hauptstadt in Flammen. Stringer/AP/dpa

Zivile Ziele im Visier Russlands

Laut Klitschko will Russland mit den verheerenden Angriffen den Frieden und die Sicherheit der Zivilbevölkerung in Kiew untergraben. Es werde gezielt der Tod von Unschuldigen forciert, so der Bürgermeister.

Dem Bericht von „Ukrainska Pravda“ zufolge nehmen die ukrainischen Behörden die Gefahr ernst. Die gefährlichen Metallkugeln sollen von den zuständigen Einsatzkräften gesucht und eingesammelt werden. Damit soll das Risiko für die Bevölkerung minimiert werden. Die Behörden überwachen die Lage ständig, und die Einwohner von Kiew sind dazu angehalten, den Anweisungen der lokalen Sicherheitsdienste zu folgen.