Höchste Rente in Deutschland: Diese Rentner bekommen am meisten Geld
Wer lange arbeitet, kann als Rentner mit einer gesetzlichen Rente rechnen. Aber stechen einige Jahrgänge heraus? Ein Renten-Vergleich gibt Aufschluss.
Berlin – Die wichtigsten Meldungen des Jahres für Rentnerinnen und Rentner in Deutschland war die Bekanntgabe der Mega-Rentenerhöhung im Juli 2024 und die Vorstellung des neuen Rentenpakets der Ampel. Letzteres soll laut Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) noch in diesem Jahr beschlossen werden. Doch wer bekommt eigentlich die höchste Rente in Deutschland?
Denn nach Jahrzehnten harter Arbeit bewegt viele Arbeitnehmer vor allem die Frage, wie viel Rente sie eigentlich im Ruhestand bekommen. Wer zum ersten Mal die Auszahlung der gesetzlichen Rente erhält, ist häufig geschockt. Denn die Rentenzahlungen reichen für viele Menschen nicht aus, um trotz der Rentenerhöhung im Sommer 2024 ihre Kosten zu decken. Schließlich beläuft sich die gesetzliche Rente im Durchschnitt auf rund 1500 Euro im Monat in Deutschland.
Höchste gesetzliche Rente in Deutschland: Private und betriebliche Altersvorsorge als Säulen für Rentner
Vor diesem Hintergrund empfehlen Experten, sich nicht allein auf die gesetzliche Rente zu verlassen. Stattdessen sollten zukünftige Rentner Zeit ihres Arbeitslebens auf weitere Säulen der Altersvorsorge bauen. Denn nur zusammen mit einer betrieblichen und einer privaten Altersvorsorge ergibt die gesetzliche Rente für den Lebensabend wirklich Sinn.
Bei all dem Murren über niedrige Renten, die selbst vor Kritik an der Rentenerhöhung 2024 nicht Halt machte, lohnt sich ein Blick auf die Statistik der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Diese reicht in Westdeutschland bis ins Jahr 1960 zurück und informiert darüber, wie viel Geld angehende Rentnerinnen und Rentner so erhalten haben. Aber welche Jahrgänge bekommen denn nun am meisten Geld?
Höchste Rente in Deutschland: Diese Faktoren entscheiden über die spätere Rente
Zunächst einmal muss bei einer Aufstellung über die höchste Rente in Deutschland festgehalten werden, welche Faktoren denn generell die spätere Rente beeinflussen. Folgende Daten sind dabei entscheidend:
- Geburtsjahr
- Anzahl der Beitragsjahre
- Einkommen im Verlauf des Arbeitslebens
- Entgeltpunkte
- Früherer Renteneintritt und dadurch ggf. Abschläge
- Bezug anderer Renten wie Hinterbliebenenrenten oder Erwerbsminderungsrente
Höchste Rente in Deutschland: Lohn und Entgeltpunkte eines Durchschnittsrentners als wichtige Faktoren
Wer also viele Beitragsjahre zusammen hat und während des gesamten Erwerbslebens einen guten Lohn bezogen hat, hat auch gute Chancen auf eine höhere Rente und möglicherweise sogar zu den jenen Rentner zu gehören, die die höchste Rente in Deutschland beziehen. Doch nicht nur die eigene Leistung zählt; da sich die DRV insbesondere aus Mitteln der Beitragszahler finanziert, kommt es auch darauf an, wie es insgesamt um Wirtschaftsleistung im Land bestellt ist – und wie gut man im Vergleich verdient.
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Um das abzustecken, gibt es die Entgeltpunkte: Ein Rentenentgeltpunkt ist dabei so viel wert wie der Durchschnittslohn der arbeitenden Bevölkerung. Wer also über 45 Arbeitsjahre insgesamt 45 Entgeltpunkte gesammelt hat, gilt als absoluter Durchschnittsrentner, auch „Eckrentner“ genannt. Heute würde dieser Eckrentner 48 Prozent seines vorher bezogenen Bruttolohns als Rente erhalten.
Höchste Rente: 1957 war das Rentenniveau in Deutschland deutlich höher als heute
Um also wirklich zu vergleichen, wie gut oder schlecht es Neurentnern heute im Vergleich zu Rentnern von früher geht, sind das alles Faktoren, die man im Hinterkopf behalten muss. In ihrer Statistik zieht die DRV den Eckrentner heran und vergleicht, wie viel Rente dieser bekommen hat und wie viel Prozent das im Vergleich zu dessen Lohn war. Letzteres wird als Rentenniveau bezeichnet.
Wer im Jahr 1957 nach 45 Versicherungsjahren in Rente ging, hat demnach eine Jahresrente von umgerechnet 1478 Euro bezogen, das entspricht 123 Euro im Monat und einem Rentenniveau von 57,3 Prozent – also einer ziemlich stabilen Rente.
Höchste Rente in Deutschland: Jahrgang 1979 schneidet sehr gut im Vergleich zu Rentnern von heute ab
Nochmal besser ging es dem Eckrentner, der 1979 in Rente ging und bei einem Rentenniveau von 59,0 Prozent insgesamt 7271 Euro im Jahr bekam, also 605 Euro im Monat. Ein Rentner, der 2023 in den Ruhestand ging, erhielt bei einem Rentenniveau von 48,2 Prozent insgesamt 18.040 Euro im Jahr, also besagte 1503 Euro im Monat. Die Generationen, die also heute in Rente gehen, bekommen so viel Geld wie nie zuvor – aber es ist im Vergleich zu dem, was sie vorher verdient haben, deutlich schlechter.
Rentner, die heute in den Ruhestand gehen, haben also ihr Leben davon profitieren können, dass die Wirtschaft größtenteils gut lief. Doch zugleich haben sie bei ihrer Rente das Nachsehen, da die Boomer-Generation das System zahlenmäßig unter Druck setzt.
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Höchste Rente in Deutschland: Renten lassen sich nur schwer vergleichen
Die vergleichsweise höchsten Renten in Deutschland haben somit die Jahrgänge bekommen, die beides hatten: Ein Leben lang eine brummende Wirtschaft mit immer steigenden Löhnen und zugleich ein Rentensystem, dessen Finanzierung auf viele Schultern verteilt werden konnte. Das betrifft vor allem die Jahrgänge, die in den 1980er, 90er und 2000er Jahren den Ruhestand angetreten haben.
Abschließend sollte man aber natürlich bedenken, dass es sich wirklich nur schwer pauschalisieren lässt, wer wann besser oder schlechter dastand. Denn neben den genannten Faktoren spielt auch noch folgendes eine Rolle: Geschlecht (Frauen haben in Westdeutschland durchschnittlich weniger Rente, weil sie weniger Beitragsjahre ansammeln konnten), Bundesland (Ostdeutschland und Westdeutschland sind vor 1990 schwer vergleichbar) sowie die Fragen nach der persönlichen Gesundheit und den Umständen. Denn nicht jeder ist in der Lage, für die spätere Rente zu arbeiten.