Interview vor der Wahl zum Bundestag: „Nicht nur meckern, sondern machen“

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Britta Jacob tritt als Direktkandidatin für die Grünen an. © mm

Britta Jacob ist 44 Jahre alt, Diplom-Kulturwirtin und selbständig. Sie wohnt in Berlin und bringt eines an Polit-Erfahrung mit. Nach einigen internen Querelen bei den Kreis-Grünen wurde sie zur Direktkandidatin im Wahlkreis Dachau/Fürstenfeldbruck gekürt.

Britta Jacob ist im ländlichen Niederbayern geboren und aufgewachsen. Sie hat in Passau Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien studiert. Mit ihrem Mann und ihren Zwillingen hat sie einige Jahre im Landkreis Dachau gelebt.

Was hat Sie dazu motiviert, in die Politik zu gehen?

Wir stehen vor riesigen Herausforderungen: Klimakrise, Krieg in Europa, hohe Mieten, marode Infrastruktur, eine schwächelnde Wirtschaft, schlechte Bildung. Ich glaube fest daran, dass man eine bessere Zukunft für uns und unsere Kinder gestalten kann, wenn man den Willen und die Ideen dazu hat. Ich will, dass unser Land lebenswert und bezahlbar ist. Und ich will nicht nur meckern, sondern machen. Deshalb bin ich in der Politik.

Was sind die wichtigsten Werte, die Sie als Politiker vertreten?

Für mich sind Aufrichtigkeit und Empathie die Basis für gute Politik. Unsere freiheitlich-demokratischen Grundwerte leiten mich: Rechtstaatlichkeit, Menschenrechte, Selbstbestimmung, Gerechtigkeit. Ich bin zutiefst überzeugt, dass unsere Werte unsere Interessen sind und sein müssen, auch gegenüber internationalen Partnern und Gegnern. Nur so bleiben wir als politische Entscheidungsträger glaubwürdig und können eine klare Orientierung geben.

Welches Thema liegt Ihnen in Ihrer politischen Arbeit am meisten am Herzen und warum?

Unsere Demokratie und ein Leben in Frieden, Freiheit und Sicherheit für uns und unsere Kinder liegen mir zutiefst am Herzen. Ich setze mich dafür ein, dass auch zukünftige Generationen gerecht und frei aufwachsen können. Ich will die drängenden Herausforderungen unserer Zeit entschlossen anpacken: Europas Sicherheit voranbringen, die Wirtschaft fit machen für die Zukunft, den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.

Wie würden Sie die
aktuelle politische Lage in Deutschland beschreiben, und was muss sich Ihrer Meinung nach dringend ändern?

Die jahrelange Verwaltung des Status Quo hat Deutschland geschadet: Eine marode Infrastruktur, fehlende Digitalisierung, knapper Wohnraum, mangelnde Energieinfrastruktur. Unsere Unternehmen stehen unter Druck und Rechtspopulisten gefährden die Demokratie und unseren Wohlstand. Es braucht eine politische Kraft, die die Zukunft trotz aller Herausforderungen mutig gestaltet. Für ein bezahlbares Leben und ein Land, das funktioniert. Investitionen in unseren Wirtschafts- und Industriestandort Deutschland, aber auch in unsere Sicherheit und Verteidigung sind dringend notwendig, wenn wir im globalen Wettbewerb bestehen wollen. Das alles geht nur in einer starken Demokratie, die wehrhaft ist gegen Angriffe von innen wie von außen.

Was sind die größten
Herausforderungen, die Ihre Region momentan betreffen, und wie wollen Sie diese angehen?

Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen steht zunehmend unter Druck. Das betrifft auch die vielen Mittelständler und Betriebe im Automobil-, Maschinenbau- oder Elektrotechnikbereich in unserer Region. Ich will, dass unsere Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben – durch weniger Bürokratie, eine digitale Verwaltung, niedrigere Energiekosten und mehr Fachkräfte. Eine starke Wirtschaft und finanzstarke Kommunen sind das Rückgrat unserer lebenswerten Region.

Welches Gesetz oder welche politische Initiative würden Sie gerne in der nächsten Legislaturperiode anstoßen?

Ich halte die Reform der Schuldenbremse für unumgänglich, wenn wir im globalen Wettbewerb um klimaneutrale und innovative Technologien und um kreative Köpfe aus aller Welt mithalten wollen. Das schließt auch eine moderne und funk㈠tionierende Infrastruktur mit ein.

Wie würden Sie sich selbst als Politikerin beschreiben – eher pragmatisch oder idealistisch?

Ich stehe für eine pragmatische und aufrichtige Politik mit einem festen Wertekompass.

Einen Überblick zu den anderen Kandidaten im Wahlkreis mit Verlinkung zu weiteren Interviews findet man hier.

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