Massenproduktion gegen Putin: Ukraine will zwei Millionen Drohnen bauen – doch es fehlt Geld

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Die Kapazitäten für eine Steigerung der Drohnen-Produktion sei da, es fehle nur am Geld, heißt es aus Kiew. Dem könnte aus der EU Abhilfe geschaffen werden.

Kiew - Der Ukraine-Krieg ist vor allem ein Kampf der Drohnen. Fast täglich gibt es Meldungen zerstörerischer Drohnenschwärmen beider Kriegsparteien. Auch die unbemannten Kampfflieger der Ukraine dringen manchmal tief ins russische Territorium ein, teilweise sogar bis nach Moskau.

Ukraine kann angeblich 2 Millionen Drohnen im Jahr produzieren - aber das Geld fehlt

Doch wo Material verbraucht wird, muss neues produziert werden. An Produktionskapazitäten mangele es dabei auf seiner Seite nicht, erklärte der ukrainische Digitalminister Mychailo Fedorow dem Guardian. Das größere Problem sei das fehlende Geld.

Ein ukrainischer Soldat beim Start einer Kampfdrohne nahe Saporischschja.
Ein ukrainischer Soldat beim Start einer Drohne nahe Saporischschja. Nach Angaben aus Kiew könne das Land deutlich mehr Drohnen produzieren als bisher - allerdings fehle das Geld. © dpa

Derzeit gehe er von „mehr als einer Million“ Drohnen aus, die in diesem Jahr allein in der Ukraine produziert würden, sagte Fedorov. Möglich seien allerdings bis zu zwei Millionen. Wie viel Geld dafür fehle, ließ er offen. Dabei sei die Ukraine in der Produktion fast autark. Einige Komponenten müssten allerdings immer von außerhalb der Ukraine dazugekauft werden. Die Ukraine ist militärisch zuletzt immer weiter in Bedrängnis geraten, nicht zuletzt wegen des immer noch von den Republikanern blockierten Hilfspakets der USA.

Geld für Ukraine-Krieg aus eingefrorenem Russland-Geld, schlägt EU-Beauftragter vor

An einer möglichen Linderung von Kiews Geldsorgen arbeitet derweil die EU, zuvorderst von deren Außenbeauftragter Josep Borell. Der hatte am Dienstag (19. März) gefordert, Zinserträge aus den eingefrorenen russischen Geldern zu 90 Prozent in die sogenannte Europäische Friedensfazilität (EFF) zu investieren – ein Instrument, um die angegriffene Ukraine mit Waffen zu unterstützen.

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich in der Vergangenheit für eine solche Verwendung von eingefrorenen russischen Geldern ausgesprochen. „Es könnte kein stärkeres Symbol und keine bessere Verwendung für dieses Geld geben, als die Ukraine und ganz Europa zu einem sichereren Ort zum Leben zu machen“, sagte sie Ende Februar vor dem Europaparlament.

Erwartbar ungehalten reagierte derweil Moskau auf diesen Vorstoß seitens der EU. „Das ist eine weitere Äußerung in Richtung Zerstörung der juristischen Grundlagen des europäischen und internationalen Rechts“, kommentierte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch Borells Vorschlag gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Besonders für die Europäer werde der Schaden immens ausfallen. (pkb/dpa)

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