Elektroauto-Preise rutschen ab – eine Marke sticht bei den Rabatten besonders hervor
Die Preise für Elektroautos sind im Vergleich zum Vorjahr teilweise deutlich gesunken. Ein Hersteller sticht hierzulande mit besonders hohen Rabatten hervor.
München – Die Entwicklung des E-Auto-Marktes ist nach dem Auslaufen der staatlichen Umweltprämie spannender geworden: Die Preise für Elektroautos sind gegenüber 2023 nämlich um einiges niedriger, verdeutlicht eine Auswertung des ADAC über die Anschaffungskosten für Stromer. Anfangs sicherten viele Autokonzerne zu, die weggefallene staatliche Kaufprämie zu übernehmen. Mittlerweile bieten mehrere Marken attraktive Rabatte an, oder sie haben im Vergleich zu der Zeit vor dem Jahreswechsel in größerem Maße die Listenpreise gesenkt.
Elektroauto-Preise gesunken: Importmarken gewähren Tausende Euro Rabatt
Die aktuelle Untersuchung des ADAC verdeutlicht, welche Anbieter in welchem Maß die Neuwagenpreise für Elektroautos gesenkt haben. Den mit Abstand größten Rabatt gewährt hierzulande offenbar Toyota: Der weltgrößte Hersteller reduzierte die Preise für den elektrischen bZ4X zwischen 26,0 und 26,5 Prozent, das entspricht Preisminderungen von weit über 10.000 Euro pro Fahrzeug.
Neben Toyota stechen mit Tesla, Hyundai, Renault und Fiat weitere Importmarken mit deutlich gesunkenen Elektroauto-Preisen heraus. Als einziger deutscher Autokonzern ist in der Auflistung Volkswagen vertreten: Für die Stromer der Kernmarke gewähren die Wolfsburger zwischen sechs und neun Prozent Rabatt. Überblick:
Hersteller und Modell(e) | Preisnachlass | Rabatt |
Toyota bZ4X | 12.590 – 14.900 Euro | 26,0 - 26,5 Prozent |
Tesla Model Y | 6000 Euro | 15,2 - 18,0 Prozent |
Renault Mégane E-Tech | 6400 – 7200 | 13,2 - 15,2 Prozent |
Fiat 500e | 5000 – 6500 Euro | 13,2 - 21,0 Prozent |
Hyundai Ioniq 5 und Ioniq 6 | 7000 Euro | 9,3 - 15,9 Prozent |
Polestar 2 | 4500 – 6500 Euro | 8,3 - 11,1 Prozent |
VW ID.3, ID.4, ID.5, ID.7 | 3570 Euro | 6,3 - 8,9 Prozent |
Smart #1 und #3 | 3285 Euro | 6,4 - 8,8 Prozent |
Hersteller gewähren hohe E-Auto-Rabatte - Firmen können profitieren
Wie der ADAC ausführt, sind in die Wertung sowohl die aktuellen Listenpreise mit eingeflossen, als auch zeitlich befristete Rabattaktionen sowie Prämien. Bei dem der Auswertung nach großzügigsten Hersteller Toyota setzt sich die Preisreduzierung aus einer Senkung von 4900 Euro des Listenpreises sowie einem Elektrobonus in Höhe von 8000 Euro zusammen. Bei Tesla handele es sich um bereits vorkonfigurierte Modelle aus Lagerbeständen, das Angebot ist den Angaben zufolge mit einer Frist bis Ende Juni gekoppelt. Angesichts der Marktlage ist nicht ausgeschlossen, dass der US-Autobauer ähnliche Rabattaktionen weiterführt.
Der Verkehrsclub erläutert, dass die gesunkenen E-Auto-Preise besonders für gewerbliche Käufer interessant sind: Wenn Dienst- und Firmenwagen für weniger Geld zu haben sind, wirkt sich das positiv auf den zu versteuernden geldwerten Vorteil aus. Von den in Deutschland verkauften Neuwagen werden traditionell etwa zwei Drittel gewerblich zugelassen, der Rest privat.
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Preisnachlässe für Verbrennermodelle? VW macht Bestsellermodelle teurer
Eine weitere Untersuchung lässt darauf schließen, dass bei Verbrennermodellen die Preisnachlässe rückläufig sind: Eine neue Marktstudie des CAR-Instituts bezieht sich auf Volkswagen, dass die Rabatte für verkaufsträchtige Verbrennermodelle offenbar gekürzt hat. Im Gegenzug seien die Listenpreise für Bestsellermodelle wie VW Passat und Tiguan zuletzt sogar angehoben worden.
Das Institut, bei dem auch „Autopapst“ Ferdinand Dudenhöffer tätig ist, berichtet von Steigerungen zwischen 3,7 und 4,8 Prozent beim jeweiligen Transaktionspreis, die Autokäufer für einen Neuwagen zahlen müssen. Insgesamt scheinen die Rabatte dennoch weiter auf einem hohen Niveau: Denn nach den Berechnungen von CAR gewähren Hersteller derzeit 16,2 Prozent Preisnachlass für frei konfigurierte Neuwagen mit Verbrennungsmotor. Bei reinen E-Autos beträgt der durchschnittliche Rabatt den Angaben zufolge 12,7 Prozent auf den Listenpreis.
Derweil will angeblich jeder vierte E-Auto-Fahrer in Deutschland zurück zum Verbrenner. (PF mit Material der dpa)