Maria de la Paz erhalten: Auer Ehepaar startet Unterschriftenaktion für den Kindergarten am Klosterberg

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Umstrittenes Objekt: Das ehemalige Kloster Maria de la Paz in Au soll ein Kindergarten bleiben. Dafür liegen im Markt nun Unterschriftenlisten aus. Archiv © Beschorner

Das ehemalige Kloster Maria de la Paz in Au hat als Kindergarten bald ausgedient. Am alten Bauhofgelände entsteht ein neuer. Doch nun formiert sich massiver Widerstand aus der Bevölkerung.

Au/Hallertau – Nächster Schritt für den Neubau des Kindergartens Maria de la Paz auf dem ehemaligen Bauhofgelände nahe der Realschule in Au: An diesem Dienstag steht der Maßnahmenbeschluss zum Verfahren der Vergabeverordnung (VGV) auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Doch seit Freitag formiert sich Widerstand im Markt. Unterschriftenlisten gegen den Neubau und für die Sanierung des bestehenden ehemaligen Klostergebäudes würden sich zügig füllen, berichten Birgit und Karl-Heinz Kodritsch im FT-Gespräch.

Gemeinsam mit dem Elternbeiratsvorsitzenden Lorenzo Schröer setzt sich das Auer Ehepaar seit einiger Zeit für den Erhalt des Kindergartens Maria de la Paz ein. „Viele fragen uns, warum wir uns so engagieren, obwohl unsere Kinder längst erwachsen sind“, sagt die 68-Jährige. „Ganz einfach: Das Haus ist ein so toller Kindergarten, den wir einfach nicht verlieren dürfen.“ Ihr Mann (75) ergänzt: „Der Marktgemeinderat vertritt ja die Interessen aller Bürger, nicht nur die derer, die Kinder haben.“

Unterschriftenlisten liegen in vielen Geschäften aus

Um die Räte zum Umdenken zu bewegen, haben die Kodritschs nun eine Unterschriftensammlung für einen Bürgerantrag initiiert. Die Listen liegen in diversen Arztpraxen, Banken, Friseursalons und Geschäften sowie bei Gewerbetreibenden aus. „Die Resonanz ist gewaltig. Das hat uns sehr bestärkt darin, dass wir mit unserer Ansicht nicht falsch liegen“, so Karl-Heinz Kodritsch.

Dabei betonen sie: „Wir sind nicht auf Krieg mit dem Gemeinderat aus.“ Sie fordern aber, dass das Ratsgremium seinen einstimmigen Beschluss vom Mai 2022 zum Neubau auf dem ehemaligen Bauhof-Areal noch einmal überdenkt und gegebenenfalls doch eine Zukunft für die Kinderbetreuungseinrichtung am Standort Klosterberg sieht. Denn die Kodritschs können nicht verstehen, wieso man das geschichtsträchtige Gebäude, in dem schon ihre Kinder in den Kindergarten gingen, nicht renovieren und weiterhin als Kindergarten nutzen könne. „Der Garten ist riesig, dort könnte man die benötigten zusätzlichen Gruppen ohne Weiteres unterbringen“, sagt Birgit Kodritsch. „Ich glaube nicht, dass wir den einzigen Kindergarten Deutschlands haben, den man nicht renovieren kann – so, wie es immer heißt“, ergänzt ihr Mann Karl-Heinz. „Dabei geht es doch sonst auch immer um Umbau, Verdichtung und Sanierung.“

Sorge für extremer Verkehrssituation

Die beiden haben kein Verständnis dafür, warum man das Gebäude für acht Millionen Euro zwar renoviere, die Nutzung danach aber noch gar nicht klar sei – und zugleich für zehn Millionen Euro einen neuen Kindergarten baut. Noch dazu an einem Standort, der den Kodritschs aufgrund der Verkehrssituation absolut ungeeignet erscheint. „Dort oben befinden sich schon die Haupt- und die Realschule, dazu noch der Kindergarten am Vogelhölzl. Morgens staut es sich da jetzt schon, weil viele Eltern ihre Kinder bis vor die Tür fahren“, so Karl-Heinz Kodritsch.

Mit Spannung erwarten sie nun die Sitzung an diesem Dienstag, in der der Kindergartenneubau wieder aufs Tapet kommt. Nach den vergangenen Tagen sind sie sich sicher, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Birgit Kodritsch berichtet zudem, sie sei am Wochenende von einer Gemeinderätin kontaktiert worden, die das Engagement sehr befürworte. „Sie hat gesagt, dass sie noch nicht weiß, wie sie in der Sitzung abstimmen soll.“

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