Planungen in Au laufen: Neuer Kindergarten Maria de la Paz soll 2027 starten
Der Kindergarten Maria de la Paz in Au wird an einem neuen Standort neu gebaut. Dafür ist ein spezielles Verfahren nötig.
Au/Hallertau – Es ist der nächste Schritt zum neuen Kindergarten Maria de la Paz: In der Auer Marktratssitzung am Dienstag wurde das notwendige Verfahren für den Neubau auf dem ehemaligen Bauhofgelände vorgestellt.
Weil die Baunebenkosten – sprich Planung, Genehmigungen und Co. – des insgesamt mehr als zehn Millionen Euro teuren Projekts den Schwellenwert von 215 000 Euro netto überschreiten, ist die sogenannte Vergabeverordnung für europaweite Verfahren anzuwenden. Das bedeutet: Um ein geeignetes Planungsbüro für den Neubau des sechsgruppigen Kindergartens zu finden, muss ein Teilnahmewettbewerb durchgeführt werden. Eine Jury, bestehend aus Bürgermeister, Bauamt sowie Vertretern aller Fraktionen, wird anhand einer festgelegten Wertungsmatrix unter den Bewerbern drei bis fünf Büros auswählen, die am besten geeignet erscheinen. Diese geben dann Angebote – sowohl in Massiv- als auch Holzbauweise – ab, welche wiederum anhand eines Kriterienkatalogs bewertet werden. So wird das wirtschaftlichste Angebot ermittelt.
Kindergärtnerinnen können „wertvollen Input“ liefern
Diese einzelnen Schritte erklärte Helmut Grepmair vom Projektmanagement-Büro Stein und Partner ausführlich und beantwortete sämtliche Fragen. Barbara Prügl (GOL) etwa wollte wissen, wie konkret die Kindergartenpläne vor dem Start des Verfahrens schon ausgearbeitet sein sollten. „Je mehr Sie wissen, desto besser“, meinte Grepmair. Allerdings seien selbst Eckpunkte wie Geschoßigkeit oder Bauweise nicht zwingend nötig. „Auch wenn ein Planer dann ausgewählt ist, erarbeitet er einen Vorentwurf in mehreren Varianten.“ Zudem sei es, wie von Prügl nachgefragt, sicherlich „wertvoller Input“, Erfahrungen von Kindergärtnerinnen in die Planung einzubeziehen.
Martin Linseisen (CSU/PfW) zeigte sich etwas skeptisch, was die nachträgliche Einflussnahme des Gemeinderats auf die Pläne anbelangte. Mit Blick auf die Hopfenlandhalle seien die Räte „gebrannte Kinder“, so Linseisen. „Da konnten wir im Nachhinein nicht mehr viel ändern.“ Grepmair erklärte, dass beim Bau der Halle die Modalitäten anders gewesen seien. Er betonte jedoch auch: „Aber ja, man sollte einen Architekten wählen, der einem zusagt.“
Eineinhalb Jahre planen, ebenso lange bauen
Die gesamte Dauer des Vergabeverfahrens beträgt laut Grepmair etwa sechs Monate. Die Marktverwaltung kalkuliert mit eineinhalb Jahren Planungsphase und einer ebenso langen Bauzeit. Der Einzug in den neuen Kindergarten könnte demnach zum 1. September 2027 erfolgen.