Putin feiert neuen Gas-Deal: Russland liefert Rohstoffe an Mullah-Regime
Iran und Russland verbünden sich gegen den Westen. Neben einem Gas-Deal will Wladimir Putin den Mullah auch mit einem Atomkraftwerk und Banken helfen.
Moskau – Russland hat Gaslieferungen an den Iran zugestimmt. Die Lieferung von Erdgas werde noch dieses Jahr beginnen, sagte der russische Energieminister Sergei Zivilew am Freitag (25. April) nach bilateralen Gesprächen mit iranischen Politikern.
Moskau und Teheran haben sich laut Medienberichten auf eine jährliche Lieferung von 55 Milliarden Kubikmetern russischen Gases geeinigt. Über die Preise muss nach Reuters-Informationen allerdings noch Einigkeit erzielt werden. Russland habe sich zudem verpflichtet, den Bau eines neuen Atomkraftwerks im Iran zu finanzieren, teilten offizielle Stellen am Freitag mit.
In einer Rede im staatlichen Fernsehen am Freitag sagte der iranische Ölminister Mohsen Paknejad laut Al Jazeera außerdem, dass das Ziel des Abkommens die Erschließung von sieben iranischen Ölfeldern in Zusammenarbeit mit russischen Firmen sei. Sowohl Russland als auch Iran leiden unter Sanktionen des Westens und erhoffen sich durch die Zusammenarbeit unabhängiger zu werden.
Iran könnte mit Hilfe und Gas aus Russland den Effekt der US-Sanktionen mildern
Die vorläufigen Vereinbarungen kamen zustande, da die Vereinigten Staaten den Iran vom Rest der Welt isolieren wollen, sofern Teheran keinem neuen Abkommen über die Inspektion seiner Atomanlagen zustimmt. Die russischen Lieferungen sollen nun helfen, allerdings erst einmal langsam. Präsident Wladimir Putin hatte seinem iranischen Amtskollegen bereits im Januar erklärt: „Wir sollten klein anfangen.“
Laut der Nachrichtenagentur Interfax sagte Energieminister Zivilew, dass die anfänglichen Mengen 1,8 Milliarden Kubikmeter betragen und die bestehende Infrastruktur nutzen werden. Wie aus einem Bericht der Moscow Times hervorgeht, drängte der iranische Erdölminister Mohsen Paknejad auf mehr Tempo und sagte nach einem Treffen mit dem russischen Energieminister, die Behörden seines Landes „hoffen und erwarten, dass einige Punkte so bald wie möglich geklärt werden.“
Obwohl der Iran über die zweitgrößten Gasreserven der Welt verfügt, ist er aufgrund von Sanktionen, mangelnden internationalen Investitionen und Missmanagement immer mehr dazu übergegangen, ein Netto-Energieimporteur zu werden. Neben Anstrengungen, die Energieinfrastruktur auszubauen, will Iran militärisch wachsen und investiert aktuell massiv in seine maritime Infrastruktur.
Russland und Iran verbünden sich seit Ukraine-Krieg vermehrt gegen Sanktionen des Westens
Russland und der Iran, die beide unter schweren westlichen Sanktionen stehen, haben ihre Beziehungen in den letzten Jahren vertieft. Im April ratifizierten die beiden Länder eine 20-jährige strategische Partnerschaft, um die Zusammenarbeit in den Bereichen Verteidigung, Geheimdienstaustausch und Kernenergie zu stärken und Investitionen in die Öl- und Gasförderung zu fördern.
Bereits Anfang des Jahres berichtete Telepolis über einen möglichen Gas-Deal zwischen Russland und Iran. Irans Präsident Masoud Pezeshkian müsse dringend Energiekrise im Land in den Griff bekommen, Wladimir Putin die eigene Exportbilanz verbessern.

Bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr könnten es werden, hieß es in dem Bericht vom 13. Februar 2025. Putin hätte auf einer Pressekonferenz mit seinem iranischen Amtskollegen am 17. Januar in Moskau mitgeteilt, dass zunächst zwei Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland über Aserbaidschan in den Iran durchgeleitet werden. Bei dem Treffen hatten Putin und Pezeshkian eine strategische Partnerschaft beschlossen, die laut Al Jazeera Energie, Bankwesen und Landwirtschaft betrifft. (lm)