Digitale Nomadin in Spanien: Günstiger, aber die schnellen Lieferungen von Amazon fehlen

Jennifer Cody Kemp aus Florida hatte genug von ihrem alten Leben. Im Gespräch mit "Business Insider" erzählte sie, wie sie nach einem Mädels-Trip in Ägypten am Flughafen spürte, wie sehr sie der Gedanke an den Alltag belastete. "Eine Stimme in meinem Kopf sagte: 'Du musst nicht im Hamsterrad bleiben und verdienst es, glücklich zu sein'", erinnerte sich die 53-Jährige.

Kündigte ihren Job, den sie 28 Jahre ausübte

Jennifer beschloss, sich über ein Leben in Spanien zu informieren und vereinbarte zunächst einen Termin mit ihrem Finanzberater. Er meinte, sie habe sich gut vorbereitet und es gäbe keinen Grund, den Schritt aufzuschieben. Außerdem wollte sie nicht noch 15 Jahre arbeiten und wichtige Dinge im Leben verpassen. Der frühe Verlust ihres Vaters und einiger Freunde hatte ihr gezeigt, wie wertvoll die Zeit ist.

Als Nächstes holte sich die Amerikanerin Rat, um ein Visum für digitale Nomaden in Spanien zu bekommen – also für Menschen, die ortsunabhängig arbeiten und ihren Lebensunterhalt online verdienen. Im April kündigte Jennifer ihren Job, den sie 28 Jahre lang ausgeübt hatte, und verkaufte ihr Haus in Florida. 

Sie flog nach Europa und ließ sich an der Costa Blanca in Spanien nieder. Dort mietete Jennifer eine Zweizimmerwohnung im Stadtzentrum für 925 US-Dollar (etwa 800 Euro) pro Monat, was deutlich weniger war als ihre frühere Hypothek. 

Spart in Spanien mehr als in den USA

Die 53-Jährige sparte in ihrer neuen Heimat auch bei der Krankenversicherung und bei täglichen Einkäufen. Ein Glas Wein koste in Spanien nur circa 3 Euro und Lebensmittel seien deutlich günstiger. 

Trotz der Vorteile musste sie sich an den Lebensstil gewöhnen und Geduld lernen. "Die Kultur, die ich in den USA kennengelernt habe, war von sofortiger Bedürfnis-Befriedigung geprägt. Wenn ich etwas wollte, konnte ich es bei Amazon bestellen. Der Artikel konnte noch am selben Tag oder spätestens zwei Tage später da sei", sagte Jennifer gegenüber "Business Insider".

Diese 5 Punkte sollten Sie beim Auswandern beachten

  1. Visum und Einreisestimmungen: Prüfen Sie frühzeitig, welche Visumart für Ihren Aufenthaltszweck nötig ist, etwa für Arbeit, Studium oder Familiennachzug. Jedes Land hat eigene Regeln und Fristen.
  2. Sprachkenntnisse: Grundkenntnisse der Landessprache erleichtern den Alltag erheblich. Je nach Ziel können Sprachkurse oder Tests wie TOEFL oder IELTS erforderlich sein.
  3. Arbeitsmarkt und Berufschancen: Recherchieren Sie, wie die Joblage im neuen Land aussieht und welche Qualifikationen gefragt sind. Klären Sie auch, ob Ihre Abschlüsse anerkannt werden.
  4. Lebenshaltungskosten: Erstellen Sie ein realistisches Budget für Miete, Lebensmittel, Transport, Versicherungen und weitere Ausgaben. Viele Länder unterscheiden sich stark in den Kosten.
  5. Gesundheitsversorgung: Informieren Sie sich über das lokale Gesundheitssystem und mögliche Anforderungen an die Krankenversicherung. In manchen Ländern ist eine private Absicherung sinnvoll.