Präsident als Friedensstifter? Trump strebt nach internationaler Anerkennung
Klar ist, dass sich US-Präsident Donald Trump den Friedensnobelpreis wünscht. Doch seine Bemühungen um Frieden sind bislang größtenteils gescheitert.
Washington, DC – US-Präsident Donald Trump versucht sich in verschiedenen Konfliktherden als Friedensstifter. Am Samstag hatte Trump einen Waffenstillstand zwischen den Atommächten Indien und Pakistan erreicht. Eine Eskalation ist damit vorläufig verhindert. Beide Länder sind bis an die Zähne bewaffnet und habe starke Allianzen gebildet. Hätten die Waffen nicht geschwiegen, könnte es sogar zu einer globalen Katastrophe kommen.
Trump im Ukraine-Krieg bislang erfolglos
Auch im Ukraine-Krieg versucht der US-Präsident zu vermitteln. Bislang jedoch erfolglos. Was binnen kürzester Zeit beendet werden sollte, zieht sich immer weiter hin – auch rund vier Monate nach seiner Amtsübernahme. Denn damals hatte er sich als Friedensstifter bezeichnet. „Wie die Bibel sagt: ‚Selig sind die Friedensstifter‘. Und in diesem Sinne hoffe ich, dass mein größtes Vermächtnis, wenn alles vorbei ist, darin bestehen wird, als Friedensstifter und Einiger bekannt zu sein“, sagte Trump bei seiner Amtseinführung. Doch dahinter soll offenbar der Wunsch des US-Präsidenten nach dem Friedensnobelpreis stecken – und ein wenig Groll über Barack Obama, einem seiner Vorgänger.
„Wenn ich Obama heißen würde, hätte ich den Nobelpreis innerhalb von zehn Sekunden bekommen“, sagte Trump auf einer seiner Wahlkampfveranstaltungen. Er hat den Friedensnobelpreis für nichts bekommen. Er hat ihn fürs Gewählt werden bekommen“.
Ex-Sicherheitsberater von Trump bestätigt Nobelpreis-Ambitionen
Auch sein ehemaliger Sicherheitsberater, John Bolton, bestätigt Trumps Ambitionen nach dem begehrte Friedensnobelpreis. „Im Mittelpunkt seines öffentlichen Lebens steht der größere Ruhm von Donald Trump, und der Friedensnobelpreis wäre eine schöne Sache, die man sich an die Wand hängen könnte.“ Bislang bleibt ihm dieser Ruhm aber vergönnt.
Trump 2024 für Friedens-Nobelpreis vorgeschlagen
Dennoch wurde Trump auch für den Friedensnobelpreis auch nominiert. Anfang 2024 schlug ihn die New Yorker Abgeordnete Claudia Tenney für die Auszeichnung vor, weil er sich für das Abraham-Abkommen eingesetzt hatte, das die Beziehungen zwischen Israel, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain normalisierte. „Donald Trump war maßgeblich daran beteiligt, die ersten neuen Friedensabkommen im Nahen Osten seit fast 30 Jahren zu ermöglichen“, zitiert die New York Post Tenney. „Jahrzehntelang haben Bürokraten, außenpolitische ‚Profis‘ und internationale Organisationen darauf bestanden, dass weitere Friedensabkommen im Nahen Osten ohne eine Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts unmöglich seien.“ Aus der Nominierung wurde allerdings nichts.

Trump schafft es nicht, Krieg im Gazastreifen zu beenden
Sowohl im Ukraine-Krieg als auch im Nahen Osten fließt das Blut weiter. Aus den großspurigen Ankündigungen vom schnellen Ende des Ukraine-Krieges ist bislang genauso wenig geworden, wie im Gaza-Krieg. Im Gazastreifen hatte es bis März einen zweimonatigen Waffenstillstand gegeben, der kein Ende nehmen scheint. Trump hatte deswegen die ethnische Säuberung der Enklave vorgeschlagen und aus dem Gebiet eine Riviera des Nahen Ostens zu machen.
Die mehr als zwei Millionen Palästinenser sollen in Somaliland und Marokko angesiedelt werden. Derzeit ist die Lage im Gazastreifen katastrophal. Derzeit dürfen keine Lebensmittel und Medikamente in das Küstengebiet rein. Die Menschen hungern. Zudem sind auch die restlichen israelischen Geiseln nicht befreit.
Trumps Bemühungen auch im Ukraine-Krieg bisher erfolglos
Inzwischen scheint Trump zumindest im Ukraine-Krieg selbst nicht an einen schnellen Frieden zu glauben. Ein umfassender Waffenstillstand für 30 Tage werde den Prozess zur Beendigung des größten und längsten Krieges in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg einleiten, schrieb Trumps Sonderbeauftragter für die Ukraine, Keith Kellogg, auf X.
Doch von Russland kam bisher lediglich das Angebot für direkte Gespräche ohne Verbindungen. Einem Waffenstillstand scheint der russische Präsident Wladimir Putin nicht zustimmen zu wollen. (erpe)