Die vier wichtigsten Finanztipps für Menschen ab 60 Jahren

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Mit den richtigen Tipps lassen sich Finanzfehler vermeiden. © IMAGO/Thomas Trutschel

Entscheidende Lebensphasen mit großen Veränderungen gibt es viele – auch finanziell. Die vielleicht größte Veränderung steht Ihnen in Ihren 60ern bevor: In dieser Phase gestalten Sie in der Regel den Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand.

Gleichzeitig werden Sie in diesem Alter (bis zur Rente) womöglich so viel Geld verdienen wie nie zuvor – und auch Ihr Vermögen ist hoffentlich größer denn je. Das heißt auch: Fehler sind umso kostspieliger.

Aber welche Fehler sind typisch?

Genau diese Frage haben wir uns beim Geldratgeber Finanztip auch gestellt – oder besser gesagt der Community im Finanztip Forum. Dort gibt es jede Menge „alte Hasen“, die bereits selbst wertvolle Erfahrungen in diesem Alter gemacht haben. Auch Ihnen helfen sie gerne weiter, wenn Sie mal eine Frage haben.

Aus jeder Menge Community-Feedback haben wir vor allem vier typische Fehler abgeleitet – bzw. Tipps, wie Sie sie vermeiden:

1. Tipp: Den ETF-Sparplan bis zum Ruhestand durchziehen

Das klingt erstmal unlogisch. Denn einen ETF sollten Sie mindestens 15 Jahre halten und mit Anfang 60 haben Sie bis zur Rente nicht mehr so viel Zeit. Aber: Sie müssen zu Beginn Ihrer Rente sowieso nicht gleich Ihr ganzes Depot leeren. Was Sie zum Beispiel mit 65 noch investieren, kann daher noch bis 80 liegenbleiben und Rendite einfahren.

Nutzen Sie also in der Zeit bis zur Rente Ihr wahrscheinlich hohes Einkommen und lassen Sie Ihren Sparplan so lange laufen, wie Sie gut verdienen. Sonst riskieren Sie vielleicht, dass Ihnen am Ende des Ruhestands im Depot das Geld ausgeht.

Extra-Tipp von uns: Noch besser ist es, wenn Sie mit ca. Mitte 50 einen neuen ETF besparen und das bis zur Rente durchziehen. Der ist dann gut gefüllt – und Sie können mit unserer Finanztip 3x10-Strategie steuerlich noch Tausende Euro mehr rausholen.

2. Tipp: Lebensumstände auf den Ruhestand vorbereiten

Stellen Sie sich Fragen wie: Haben Sie später die finanziellen Mittel und sind körperlich fit genug, um die eigenen vier Wände in Schuss zu halten? Brauchen Sie überhaupt noch ein großes Haus, um das Sie sich kümmern müssen? Wenn ja, was passiert nach Ihrem Tod damit? Ist Ihr Wohnraum barrierefrei? Ist die Umgebung altersgerecht (ÖPNV, Lebensmittelversorgung, Arztpraxen, etc.)?

Je nachdem, wie Sie sich diese Fragen beantworten, steht vielleicht ein Umzug in eine kleinere, aber praktischere Wohnung und der Verkauf Ihrer Immobilie an. Für Letzteres empfehlen wir Ihnen die Maklerunternehmen Homeday* oder McMakler*, für einen altersgerechten Hausumbau können Sie die KfW-Förderprogramme 455-B oder 159 nutzen.

Wichtig: Gehen Sie all diese Dinge nicht zu spät an, sondern solange Sie noch fit genug sind, sich darum zu kümmern.

3. Tipp: Keinen zu hohen Lebensstandard angewöhnen

Über die letzten Jahrzehnte haben Sie wahrscheinlich nicht nur nach und nach mehr verdient, sondern sich in dem Zuge auch immer mehr gegönnt. Das ist total in Ordnung – solange Sie sich nicht daran gewöhnen und mit etwas weniger total unglücklich wären. Denn im Ruhestand gehen Ihre monatlichen Einnahmen (trotz ETF-Auszahlungen) wahrscheinlich etwas zurück. Schauen Sie also jetzt schon, dass Ihr Lebensstandard nur so hoch ist, wie es auch im Ruhestand ungefähr möglich sein wird.

Auch hierbei hilft’s natürlich, wenn Sie eben weiterhin eine gute Sparquote haben – die kann dann bei Renteneintritt bequem wegfallen.

Und nutzen Sie natürlich bis dahin auch ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto als Notgroschen oder um für Urlaub oder anderen Luxus mit guten Zinsen zu sparen. Beim Tagesgeld bekommen Sie aktuell z. B. 3,31 Prozent Zinsen p. a. ohne zeitliche Begrenzung bei der Distingo Bank über WeltSparen*. Gutes Festgeld gibt‘s z. B. bei der Ziraat Bank und der İşbank (İşweb-Festgeld) (je 3,60 Prozent p. a. für 12 Monate) oder bei der Cronbank und PBB direkt (3,75 Prozent p. a. für 36 Monate).

4. Tipp: Unangenehme Themen klären

Ob Krankheit, Tod oder Erbe. Neben Ihrer Gesundheit sollten Sie sich spätestens jetzt auch um rechtliche Dinge wie Ihr Testament kümmern. Auch eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung sind wichtig. Diese regeln, was passieren bzw. wer entscheiden soll, wenn Sie krank werden und bei Finanzthemen (Vorsorgevollmacht) oder medizinischen Maßnahmen (Patientenverfügung) nicht mehr selbst entscheiden können.

Die Dokumente können Sie mit diesem Online-Tool der Verbraucherzentrale kostenlos erstellen oder das Angebot des Rechtsdienstleisters PatientenverfügungPlus* nutzen. Der stellt zusätzlich für 19,90 Euro im Jahr mit einem Notfallausweis sicher, dass die aktuellen Verfügungen hinterlegt und von Ärztinnen bzw. Ärzten und Angehörigen jederzeit online abrufbar sind.

Sind Sie immer noch unsicher, wie Sie in dieser oder einer anderen Lebensphase vorgehen sollen oder haben Sie eine andere Frage? Dann können Sie sie wie gesagt im Finanztip Forum stellen. Oder Sie nutzen eines unserer Expertengespräche für Finanztip Unterstützer. Halten Sie dazu einfach Ausschau nach neuen Ankündigungen im Finanztip Newsletter oder der Finanztip App.

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Dieser Artikel liegt IPPEN.MEDIA im Zuge einer Kooperation mit dem gemeinnützigen Geldratgeber Finanztip vor – das Original zu diesem Beitrag „4 Finanztipps für Deine vielleicht entscheidendste Lebensphase stammt aus dem wöchentlichen Finanztip Newsletter vom 12. April 2024.

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