Mysteriöse „Krankheit X“: Erster Verdachtsfall in Italien – Mit Blutarmut eingeliefert

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Mehr als 130 Menschen sind bereits an der bislang ungekannten „Krankheit X“ gestorben. Nun soll sich ein Mann aus Italien damit infiziert haben.

Lucca – In der Demokratischen Republik Kongo hat eine bislang unidentifizierte Krankheit, die als „Krankheit X“ bezeichnet wird, bereits mehr als 130 Menschenleben gefordert. Dieser Ausbruch hat die Aufmerksamkeit der afrikanischen Gesundheitsbehörde CDC Africa und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf sich gezogen. Nun traf es mutmaßlich einen 50-jährigen Mann aus der Stadt Lucca in Italien. Er wurde mit grippeähnlichen Symptomen ins Krankenhaus gebracht.

Maria Rosaria Campitiello, Leiterin der Abteilung für Prävention und Forschung des örtlichen Gesundheitsministeriums, erklärte gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur AGI, die Symptome stünden möglicherweise in Zusammenhang mit der in den letzten Tagen in Kongo beschriebenen Krankheit. Das Ministerium führe die notwendigen Untersuchungen durch und die Blutproben „werden umgehend vom Istituto Superiore di Sanità analysiert“, führte sie aus.

Die bislang unbekannte „Krankheit X“ kostete mehr als 130 Menschen das Leben. Nun trat in Italien der erste Verdachtsfall auf. (Montage) © Montage/Panthermedia/Imago/Samy Ntumba Shambuyi/dpa

Verdachtsfall in Italien: 50-Jähriger wohl bei der Arbeit mit „Krankheit X“ angesteckt

Der 50-Jährige arbeitet Medienberichten zufolge in Kongo – 700 Kilometer südöstlich der Region Panzi in der Provinz Kwango, wo der Ausbruch der „Krankheit X“ dokumentiert wurde. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC traten erste Krankheitsfälle am 24. Oktober auf. Am 1. Dezember habe es schließlich auf nationaler Ebene eine Alarmmeldung gegeben. In der Zwischenzeit wurde der 50-Jährige „als Vorsichtsmaßnahme zu Untersuchungen zurückgerufen“, berichtet AGI.

Laut dem Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten des Krankenhauses in Lucca, Spartaco Sani, sei der Mann mit Fieber und Anämie eingeliefert worden. An letzterem starben nach offiziellen Angaben mindestens zehn der Erkrankten. „Wir wissen nicht, ob die Anämie durch die Krankheit verursacht wird oder ob die Krankheit zusätzlich zu einer Anämie, etwa durch Unterernährung, auftritt“, sagte der kongolesische Gesundheitsminister Roger Kamba bei einer Pressekonferenz.

Italien in Alarmbereitschaft: „Krankheit X“ stellt Fachleute vor ein Rätsel

Nach elf Tagen wurde der 50-Jährige wieder entlassen. Sani versicherte, bislang bestehe „keine Ansteckungsgefahr“. Dennoch ist Italien in Alarmbereitschaft. Nach Informationen des italienischen Nachrichtenportals TGCom24 habe das örtliche Gesundheitsministerium eine Richtlinie erlassen, „die an Häfen und Flughäfen zu beachten ist“.

Der kongolesische Gesundheitsminister sprach von einer „Art Epidemie“. Die WHO vermutet, die „Krankheit X“ könnte auf bekannte Krankheiten zurückzuführen sein. Demnach wurde bekannt gegeben, dass aufgrund der Symptome „akute Lungenentzündung, Influenza, COVID-19, Masern und Malaria als mögliche Ursachen in Betracht gezogen“ werden. Zusätzlich kämpft der Kongo immer noch gegen das Mpox-Virus, das allein in diesem Jahr schon Hunderten das Leben kostete. (cln)

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