Signa-Insolvenz: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe

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Das Luxuskaufhaus in Berlin gehört gemeinsam mit dem Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München zur KaDeWe-Gruppe (Kaufhaus des Westens). © IMAGO

Milliardär René Benko ist tief gefallen. Nun ermittelt auch die Berliner Staatsanwaltschaft gegen die insolvente Signa-Gruppe. Es geht um das Luxuskaufhaus KaDeWe.

Berlin/München - Vor nicht allzu langer Zeit stand der Name René Benko für Erfolg, Geld und Luxus. 2024 ist davon nicht mehr viel übrig: Immobilienprojekte der Signa-Gruppe drohen zu Bauruinen zu verkommen und Gerichte sowie Insolvenzverwalter entscheiden über das komplexe Firmengeflecht des gefallenen Milliardärs.

Nun ermittelt auch noch die Berliner Staatsanwaltschaft gegen den österreichischen Eigentümer der Signa-Gruppe, im Zuge der Insolvenz des Luxuskaufhauses KaDeWe.

Signa und der Fall von René Benko: Nun ermittelt auch Berlin

Darüber hinaus prüft die Staatsanwaltschaft mögliche strafrechtliche Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Konkurs der gesamten Signa-Gruppe, die insgesamt aus 169 Unternehmen besteht, wie zunächst Bild berichtete. Im Zuge dessen werden Unterlagen im Hinblick auf Vorwürfe des Bankrotts, der Untreue und des Subventionsbetrugs untersucht.

Die Staatsanwaltschaft wird dabei die Verantwortlichkeiten des Firmen-Imperiums prüfen, wobei es festzustellen gilt, welche Personen überhaupt als Beschuldigte infrage kommen. Sprecher Sebastian Büchner wird von der Deutschen Presseagentur (dpa) zitiert: „Es muss geklärt werden, ob Benko als faktischer Geschäftsführer der Signa-Gruppe angesehen werden kann. Die strafrechtliche Prüfung befindet sich in einer frühen Phase; es wird zunächst gesichtet und sortiert.“

Signa-Pleite umfasst auch KaDeWe-Gruppe - mitsamt Oberpollinger

Die vom österreichischen Unternehmer aufgebaute Signa-Gruppe umfasst(e) zahlreiche bekannte Kaufhäuser, befindet sich nun jedoch im Insolvenzverfahren. Viele dieser Häuser wurden oder werden verkauft, um die Schulden in Milliardenhöhe zu begleichen. Dazu gehört auch das luxuriöse Kaufhaus des Westens (“KaDeWe“), mitsamt dem Alsterhaus in Hamburg sowie Oberpollinger in München. Diese befanden sich knapp zur Hälfte im Besitz der Signa Holding GmbH, sind mittlerweile aber in thailändischer Hand.

Auch die Staatsanwaltschaft der bayerischen Landeshauptstadt ermittelt aufgrund der Signa-Pleite und steht in Kontakt mit weiteren Staatsanwaltschaften, darüber hinaus laufen auch Ermittlungen im Nachbarland.

Konkursverfahren gegen Signa-Gründer Rene Ben
Der frühere Immobilien-Milliardär René Benko (hier bei einem Gerichtstermin) hat mit der insolventen Signa Holding Schiffbruch erlitten. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/EXPA/Groder

Pleite der Signa Holding: TV-Denkmal über Benko in der Mache

Derweil wird der Aufstieg und Fall des Signa-Gründers René Benko verfilmt: Wie die Produktionsfirmen Constantin Film und MR Film mitteilten, soll der Lebensweg des 47-Jährigen in einer TV-Serie nachgezeichnet werden. Die Handlung folge den Recherchen der Journalisten Rainer Fleckl und Sebastian Reinhart sowie ihrem Buch über den aus Tirol stammenden Ex-Milliardär. Der Drehbeginn ist den Angaben zufolge für Mitte 2025 geplant.

„Manche Geschichten sind so unglaublich, dass sie nur das Leben schreiben kann. Diese ist so eine“, erklärt Jan Ehlert von Constantin Film in einer Mitteilung. Es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sich die Branche dieser schillernden Persönlichkeit auch fiktional widmen würde, so Oliver Auspitz, Produzent und geschäftsführender Gesellschafter von MR Film. Die Serie zeige die Welt der Luxusvillen, Privatjets und elitären Partys. Zugleich würden die „Abgründe eines komplexen Wirtschaftsgeflechts“ mit seinen politischen Verstrickungen zu sehen sein. (PF mit Material der dpa)

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