Charlie findet 500 Jahre alten Anhänger mit Metalldetektor: Jetzt könnte er Millionär werden

Charlie Clarke, Besitzer eines kleinen Cafés in Birmingham, suchte 2019 auf einem Spaziergang nach Ablenkung. In der Hand hielt er seinen Metalldetektor – als dieser plötzlich ausschlug.

Unter der Erde fand er eine Halskette und einen herzförmigen Anhänger aus Gold. Experten bestätigten später, dass es sich um ein Stück aus dem Besitz von König Heinrich VIII. und seiner ersten Frau Katharina von Aragon handelt, berichtet „Il Messaggero“.

Heinrich VIII. ließ Schmuck für königliche Feiern anfertigen

Laut dem Bericht könnte das 24-karätige Schmuckstück für ein Turnier im Jahr 1518 geschaffen worden sein, um die Verlobung von Prinzessin Mary, der Tochter von Heinrich VIII., mit dem französischen Thronfolger zu feiern. Der Anhänger trägt die Aufschrift „Tous ioren“ – altfranzösisch für „immer“. Solche Schmuckstücke wurden am Hof nur kurz getragen, um Reichtum und Macht zu demonstrieren.

Nach dem Fund meldete Clarke den Anhänger gemäß dem britischen „Treasure Act 1996“. Das Gesetz verpflichtet Finder, historische Schätze den Behörden zu melden. Das British Museum untersucht das Objekt nun und will es erwerben, sofern genügend Spenden zusammenkommen, schreibt „Il Messaggero“.

Das sogenannte „Tudor-Herz“ wurde 2019 in England entdeckt und gilt als einer der bedeutendsten Funde aus der frühen Neuzeit.
Das sogenannte „Tudor-Herz“ wurde 2019 in England entdeckt und gilt als einer der bedeutendsten Funde aus der frühen Neuzeit. The Trustees of the British Museum

British Museum startet Spendenaktion – Finder könnte Millionär werden

Das Museum will rund 3,5 Millionen Pfund (etwa 4,02 Millionen Euro) sammeln, um den Anhänger zu behalten. Gelingt das, würde Charlie Clarke die Hälfte des Betrags erhalten – der Rest ginge an den Landbesitzer. Für ihn könnte der Fund also mehr als 2 Millionen Euro wert sein. Sollte das Museum das Geld nicht aufbringen, dürfte der Anhänger an private Sammler verkauft werden.

Das British Museum nennt das „Tudor-Herz“ eines der bedeutendsten Fundstücke der englischen Geschichte. Es soll „für kommende Generationen bewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht“ werden, sagt Museumsdirektor Nicholas Cullinan. 

Weitere spektakuläre Schatzfunde in Europa

Charlie Clarkes Fund ist kein Einzelfall – immer wieder stoßen Hobby-Schatzsucher auf historische Artefakte, die jahrhundertelang im Boden verborgen lagen. Besonders auf den britischen Inseln, aber auch in Deutschland oder Skandinavien, hat das „Sondeln“ längst Kultstatus.

Zwei Sondengänger aus Schottland machten zuletzt ebenfalls eine Entdeckung, die Archäologen staunen ließ: In einem Feld stießen sie auf einen Schatz aus 30 Gold- und Silbermünzen aus dem 15. Jahrhundert. Das berichtete die BBC.

Das steckt hinter der neuen Faszination fürs „Sondeln“:

  • Immer mehr Menschen suchen mit Metalldetektoren nach historischen Funden
  • Gesetzlich ist die Schatzsuche nur mit Genehmigung erlaubt – sonst drohen Strafen
  • Wertvolle Funde müssen den Behörden gemeldet werden und gehören teils dem Staat
  • Entdeckt werden immer häufiger Münzen, Schmuckstücke und Relikte aus der Römerzeit