Einstimmiges Votum des Gemeinderats: Feuerwehrhaus bleibt, wo es ist

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Die Ehrenamtlichen aus Gauting haben ein Feuerwehrhaus, das den Ansprüchen längst nicht mehr genügt. Das soll sich ändern. © Symbolfoto/DPA

Der Standort für einen Neubau des Feuerwehrhauses steht fest: Der Gemeinderat sprach sich für den bisherigen Standort an der Münchener Straße aus.

Gauting – Die Entscheidung über den Standort eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Gauting ist gefallen. Im Gemeinderat präsentierten Hanns-Peter Kirchmann und Hans Gruber vom Planungsbüro KPlan Abensberg am Dienstagabend das Ergebnis der Machbarkeitsstudie mit drei Varianten. Einstimmig beschloss der Gemeinderat danach den Neubau am jetzigen Standort Münchener Straße mit großer Doppel-Fahrzeughalle, kurzen Wegen und einer „hohen Akzeptanz“, weil die Wehr dort schon seit vielen Jahren ihren Sitz hat. Das Projekt ist mit 16,25 Millionen Euro Grobkosten veranschlagt, auf die Gemeinde kommen rund 14,3 Millionen Euro zu.

Die Postwiese ist zu steil und zu weit weg

Im Zuschauerraum verfolgten viele Feuerwehrleute die Präsentation der Experten. Zwei Standorte und drei Varianten hatte das Büro KPlan untersucht. Mit der Regierung von Oberbayern, die den seit vier Jahrzehnten heiß ersehnten Neubau fördert, sei das Vorhaben samt Raumprogramm bereits abgestimmt, betonte Hanns-Peter Kirchmann. Untersucht wurde unter anderem ein Standort auf der gemeindlichen Postwiese an der Buchendorfer und Gleixner-Straße. Doch die Postwiese mit der steilen großen Böschung und dem Schlittenberg sowie dem Baumbestand, der die Ausfahrt behindern würde, sei mit 3300 Quadratmeter zu klein und bereits mit dem Kinderhaus bebaut. Die schlechte Erschließung über die schmale Gleixnerstraße, ein knappes Grundstück oder eine vermutliche „schlechte Akzeptanz“ durch mangelhaften Schallschutz Richtung Nachbarbebauung bewirkten auch ein Nein der Regierung – sie würde ein Gerätehaus dort nicht fördern. Damit war der Standort faktisch vom Tisch.

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Fürs jetzige Grundstück an der Münchener Straße, aus dem die Polizei bekanntlich bald in den Neubau neben dem Handwerkerhof ziehen wird, gebe es derweil zwei Varianten, erläuterte Architekt Hans Gruber. Eine Winkel-Variante mit zwei Fahrzeughallen bringe lange Wege mit sich und Umkleiden auf zwei Ebenen – und das würde im Einsatzfall viel Zeit kosten. Zwischen Alarmierungszeitpunkt und Ankunft an der Einsatzstelle haben die Freiwilligen mit Umziehen gerade mal etwa 8,5 Minuten, erklärte Gautings Kommandant Alexander Jung auf Anfrage. Deshalb seien kurze Wege ganz entscheidend. Das wissen auch die Experten: Statt eines Winkelbaus empfehle er einen Neubau mit großer Doppelfahrzeughalle, Umkleiden auf einer Ebene und eben kurzen Wegen, betonte Architekt Gruber in der Sitzung. Getrennte Flächen für Parken und Üben sei ein weiterer Vorteil der Doppelfahrzeughalle. Den Gautinger Feuerwehrleuten ermögliche diese Variante „sehr schnelle Einsätze“, ergänzte Hans-Peter Kirchmann.

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Mit der Regierung von Oberbayern und Kommandant Alexander Jung sei die Variante abgestimmt. Der Neubau werde laut Plan abzüglich Fördermittel 14,32 Millionen Euro kosten. Auch eine halbe Million Euro für den Abriss des Altbestands sei bereits enthalten, betonte Architekt Gruber. Wie viel höher werde denn diese Grobschätzung noch, wollte Bürgermeisterin Dr. Brigitte Kössinger wissen – Gauting ist bekanntlich nicht sehr reich. „Wenn Sie heute bauen würden, wären das plus oder minus 15 Prozent, so Kirchmann, dessen Büro nach eigenen Angaben schon 30 bis 50 Feuerwehrhäuser geplant hat. Während der zweieinhalbjährigen Bauphase sei zudem eine Interimslösung auf einem Ersatzgrundstück in akzeptabler Lage geplant, so Gruber. Die Stahlbau-Interimshalle ist mit weiteren circa 300 000 Euro, nötige Container mit 350 000 Euro Miete veranschlagt. Hinzu kommen Herrichten des Baugrunds für 150 000 Euro. Welches Grundstück dafür verwendet werden soll, blieb allerdings noch offen.

Der Baubeginn steht noch nicht fest

„Wir waren bei der Abstimmung im Konsens und empfehlen den Bau der Doppelhalle“, betonte Kommandant Jung in der Sitzung. Diese Variante mit dem parallel möglichen Übungsbetrieb habe den „größten Mehrwert“. Hat die neue Doppelhalle auf der Basis des Feuerwehrbedarfsplans denn überhaupt eine Zukunft, fragte Stefan Berchtold (MfG/Piraten). Das etwa 3400 Quadratmeter große Grundstück an der Münchener Straße sei zwar knapp, habe aber künftig noch Reserve, antwortete Architekt Gruber. Einstimmig erteilte der Rat der Gautinger Bauverwaltung den Auftrag, das Projekt „Neubau des Feuerwehrhauses“ mit Doppelhalle weiterzuverfolgen und die Planung voranzutreiben. Worüber nicht im Detail gesprochen wurde, war ein denkbarer Baubeginn. Das wird in jedem Fall noch Jahre dauern. Kirchmann betonte allerdings, er hoffe, dass der Neubau bald entstehen könne. Christine Cless-Wesle

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