„Heilige Mission“ im Ukraine-Krieg: Nordkorea bestätigt Entsendung von Soldaten – USA alarmiert

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Nordkoreanische Medien berichten erstmals öffentlich über die Entsendung von Truppen nach Russland. Dabei kommt ein enges Abkommen mit Putin ans Licht.

Pjöngjang/ Kiew - In Pjöngjang soll künftig ein Denkmal stehen, das an die gefallenen Soldaten im Ukraine-Krieg erinnert. Der Kampf an der Seite Russlands sei eine „heilige Mission“ gewesen, wird Machthaber Kim Jong-un von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA am Montag (28. April) zitiert. Damit folgte jetzt auch die Bestätigung aus Pjöngjang: Nordkorea hat im vergangenen Jahr nicht nur Waffen, sondern auch Truppen an Putin im Kampf gegen die Ukraine entsandt. Das US-Außenministerium reagierte alarmiert.

Laut KCNA nahmen Einheiten der nordkoreanischen Streitkräfte an den „Operationen zur Befreiung“ der Gebiete in Kursk teil. Diese Einsätze im Ukraine-Krieg seien „siegreich abgeschlossen“ worden. Über die Soldaten sagte Kim Jong-un demnach: „Sie alle, die für die Gerechtigkeit gekämpft haben, sind Helden, die die Ehre ihres Vaterlandes repräsentieren.“

Über 10.000 Nordkorea-Soldaten kämpften im Ukraine-Krieg – Grund ist ein Abkommen

Im Sommer 2024 hatte die ukrainische Armee eine Offensive in der russischen Region Kursk gestartet und zunächst mehr als tausend Quadratkilometer unter ihre Kontrolle gebracht. Südkoreanische und westliche Geheimdienste berichteten daraufhin, dass Nordkorea über 10.000 Soldaten nach Russland entsandt habe, um bei der Rückeroberung von Gebieten in Kursk zu unterstützen. Auch Russland hatte die Beteiligung erst kürzlich offiziell bestätigt.

Die Entscheidung traf Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un im Rahmen eines Abkommens für eine umfassende strategische Partnerschaft mit Russland. Laut einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass ist im Artikel 4 des Vertrags festgelegt, dass „eine der Parteien im Falle eines bewaffneten Angriffs durch ein anderes Land oder eine Gruppe von Ländern der anderen Partei unverzüglich militärische und andere Hilfe leisten wird“.

Der russische Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Führer Kim Jong-un während einer Zeremonie in Pjöngjang.
Der russische Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Führer Kim Jong-un während einer Zeremonie in Pjöngjang. (Archivfoto) © IMAGO/Komsomolskaya Pravda

USA kritisiert Kriegsbeteiligung Nordkoreas – Verstoß gegen UN-Resolution

Das US-Außenministerium verlangte, dass die Stationierung Nordkoreas in Russland und jegliche Unterstützung durch Russland sofort beendet werden müsse. Es betonte, dass Russland durch die Ausbildung nordkoreanischer Soldaten gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verstoßen habe. Länder wie Nordkorea, deren Unterstützung „den Krieg zwischen Russland und der Ukraine aufrechterhalten hat, tragen Verantwortung“, so ein Sprecher des Außenministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Lage an der Front im Ukraine-Krieg: Russland meldet Sieg in Kursk – Kiew widerspricht

Am Samstag erklärte der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow, dass die letzte Siedlung in Kursk von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert worden sei. Er lobte den „Mut“ und das „Heldentum“ der nordkoreanischen Kämpfer bei der Rückeroberung von Kursk.

Die Ukraine wies die russischen Behauptungen über die vollständige Rückeroberung zurück. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Sonntag, dass die ukrainische Armee weiterhin in Kursk kämpfe. (nz/afp)

Auch interessant

Kommentare