Fast die Hälfte der Abiturienten hat eine Eins vor dem Komma

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Fesch gekleidet waren die 106 Abiturienten bei der Feier in der Puchheimer Aula. © Peter Weber

Das Gymnasium Puchheim verabschiedete seinen Abiturjahrgang. Das Prüfungsergebnis kann sich sehen lassen. Fast die Hälfte der Prüflinge hat eine Eins vor dem Komma. Und das trotz der harten Jahre mit Pandemie und Homeschooling. Von den Rednern gab es neben vielen ㈠Glückwünschen auch reichlich Anerkennung.

Puchheim - Den Auftakt machte der stellvertretende Direktor Wolfgang Teuchner. Er präsentierte einen „KI-basierten musikalischen Rückblick“. Die computergenerierte Frauenstimme legte untermalt mit poppiger Musik los und spuckte lyrisch treffsicher Zeilen aus wie: „Super geile Schule, sehr, sehr geil“ und „gleich, gleich aus, raus nach Haus“. Cringe sagt man zu so etwas heutzutage. Der nicht ganz ernst gemeinte Beitrag sorgte in der rappelvollen Aula für Gelächter und erfüllte somit seinen Zweck. Anschließend richtete Teuchner sich an die Schüler: „Mit der Allgemeinen Hochschulreife liegt es an euch, mit euren Chancen, euren Weg zum Glück zu finden.“ Teuchner hielt sich kurz, man wolle ja auch noch feiern.

Freilich darf auch die hohe Politik bei solchen Veranstaltungen nicht fehlen. Und so ergriff die stellvertretende Landrätin Martina Drechsler das Wort. Sie ermunterte die Schüler, „ein bisschen zu träumen“ und den eigenen Träumen auch nachzugehen.

Anschließend schwelgte Bürgermeister Norbert Seidl in Erinnerung an das Sommermärchen 2006 und meinte mit Blick auf die Gegenwart: „Ein Sommermärchen 2024 würde uns ziemlich guttun.“ Dann zählte er Krisen und prägende Ereignisse auf, die in der Zwischenzeit geschehen sind: von Love-Parade und Fukushima, Finanz- und Demokratiekrise über „G9, G8, G9+ oder G8+ keine Ahnung“. Es ist „so viel passiert, so viel überstanden, so viel gelernt.“ Und er scherzte: „Die Turnhalle kriegen wir auch noch hin.“ 

Andrea Laps, die Vorsitzende des Elternbeirats, ermutigte die Abiturienten, „die Welt zu einem besseren Ort zu machen“ und ihren eigenen Weg zu gehen. Die Vertreter der SMV riefen die Abiturienten auf, „sich feiern zu lassen, die Freiheit zu genießen und manchmal an die schönen Momente eurer Schulzeit zurückzudenken“. Auch drei der ㈠Abiturienten kamen zu Wort. Humorig verpackten sie ihren Rückblick in ein Drama in fünf Akten. Um anschließend ihrerseits über die Misere mit der Turnhalle zu witzeln.

Zum Schluss hatte Schulleiterin Dr. Monika Christoph noch ein paar Zahlen parat: Von 108 Prüflingen haben 106 bestanden, gleich zweimal mit Bestleistung 1,0. Ganze 49 Schüler haben eine Eins vor dem Komma. Insofern stimme auch das von den Schülern erwählte Abimotto „ABIkini – knapp, aber passt schon“ nicht so ganz. Zumal die Schüler selbst auch weit mehr als „passt schon“ seien. Sie dankte auch Eltern und Lehrern und mahnte mit Blick auf die Schüler: „Bleibt faktenbasiert und schützt euch vor manipulativer Meinungsmache. Bleibt bereit, aus Fehlern zu lernen und euch neu zu erfinden.“

von Patrick Tietz

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