Auf ihrem Deutschlandtag hat die Junge Union (JU) von Kanzler Friedrich Merz einen Stopp der Rentenpläne der SPD gefordert. Der Parteinachwuchs fordert auch mehr Durchsetzungsfähigkeit der Union gegenüber ihrem Koalitionspartner. Der Landesvorsitzende der JU Baden-Württemberg, Florian Hummel, nahm nicht nur Merz in die Pflicht, sondern kritisierte auch Arbeitsministerin Bärbel Bas mit markigen Worten
"Der Gipfel der Unverfrorenheit ist allerdings das, was Bärbel Bas und die SPD im Moment mit der Rente machen", kritisiert Hummel. "Unsere jungen Abgeordneten haben es sich nicht einfach gemacht. Sie haben auch den im Koalitionsvertrag getroffenen Kompromissen zur Rentenpolitik zugestimmt. Einem Koalitionsvertrag, und das muss man sich immer wieder vor Augen führen, der mit der Abschaffung des Nachhaltigkeitsfaktors de facto vor dem demografischen Wandel in Deutschland kapituliert."
"Frau Bas, ich weiß ja nicht, wie man in einer Schule in Duisburg das Lesen lernt..."
Diese Abgeordneten hätten dem Koalitionsvertrag aber nicht wegen des Inhalts, sondern aus "staatspolitischer Verantwortung für dieses Land" zugestimmt, so Hummel. Und weiter: "Der Passus im Koalitionsvertrag zur Rente ist doch eindeutig, liebe Freunde. In den Zeilen 587 und 588 heißt es, und ich zitiere einmal, 'wir werden die Alterssicherung für alle Generationen auf verlässliche Füße stellen. Deshalb werden wir das Rentenniveau bei 48 Prozent gesetzlich bis zum Jahr 2031 absichern'. Also, Frau Bas, ich weiß ja nicht, wie man in einer Schule in Duisburg das Lesen lernt, aber wer aus dieser Formulierung schließt, auch ab dem Jahr 2032 das Rentenniveau bei 48 Prozent starten zu lassen, dem kann kein Deutschlehrer dieser Welt mehr helfen."
Zuvor forderte JU-Chef Johannes Winkel, dass die Union die SPD daran erinnern müsse, wer die Wahl gewonnen habe und den Kanzler stelle. Gerade wenn eine SPD-Ministerin einen Gesetzentwurf vorlege, der 120 Milliarden Euro über den Koalitionsvertrag hinausgehe. „Die SPD bestimmt nicht die Richtlinien der Politik. Und das müssen wir einfordern“, so Winkel.