Valley: Spatenstich fürs Seniorenzentrum

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Los geht‘s auf der Baustelle: (v.l.) die Architekten Annette Krämer und Norbert Lassas, Jens Zangenfeind, Ilse Aigner, Bernhard Schäfer, Nadine Holzer und Grundstücks-Miteigentümer Thomas Schilffarth. © Philipp Bachhuber

Ambulant betreutes Wohnen, Tagesbetreuung und Raum für Begegnung: In Oberlaindern entsteht ein besonderes Seniorenzentrum. Nun wurde der erste Spatenstich gesetzt.

Valley – Hinter dem Bauzaun um das Grundstück an der Staatsstraße am östlichen Ortseingang von Oberlaindern wird es bald rundgehen: Am Kleinfeld baut die gemeinnützige GmbH HSI aus Holzkirchen ein Seniorenzentrum, das die ebenfalls gemeinnützige GmbH Sophia betreiben wird. „Für uns ist das ein Meilenstein“, betont HSI-Geschäftsführerin Nadine Holzer: „Wir sind zwar in der Pflege verhaftet, aber wir durften noch nie ein so großes Projekt realisieren.“

Zehn Millionen Euro investiert HSI in das neue Seniorenzentrum, 1,315 Millionen Euro schießt der Freistaat nach der PflegeSoNah-Förderrichtlinie zu. Das Besondere an dem Projekt: Es umfasst nicht nur eine Tagespflege mit 25 Plätzen, eine ambulant betreute Wohngemeinschaft mit neun Plätzen sowie insgesamt elf Wohneinheiten mit ambulant betreutem Wohnen (den Pflegedienst können Bewohner übrigens frei wählen). Sondern auch ein Begegnungszentrum.

Angebote wie Seniorenzentrum werden immer wichtiger

Das hob auch Landtagspräsidentin und Stimmkreisabgeordnete Ilse Aigner (CSU) beim Spatenstich hervor: „Das schreit nach Nachahmung.“ Deshalb fördere der Freistaat dieses neue Modell. „Wer einen zu pflegenden Angehörigen hat, weiß, wie schwer es ist, die richtige Wohnform zu finden“, sagte Aigner. Das innovative Konzept des Seniorenzentrums Valley biete dafür Möglichkeiten. „Ein selbstbestimmtes Leben ist wichtig.“

Es bedeute ein Stück Lebensqualität, im Alter in der Heimatregion bleiben zu können, betonte auch Vize-Landrat Jens Zangenfeind (FWG). Es sei aber nicht leicht für die Gemeinden, Flächen zu finden, auf denen sich solche Projekte realisieren ließen, „wo es nicht nur um den Wert geht, den man erzielen kann“. Er hoffe, dass im Landkreis noch viele solche Projekte realisiert werden könnten: „Jeder versucht, seine Angehörigen gut zu pflegen, aber dabei stößt man an Grenzen“, sagte Zangenfeind. „Dann ist es wichtig, solche Angebote zu haben.“

Bei der Gemeinde Valley war Holzer auf offene Türen gestoßen. „Der Gemeinderat war hellauf begeistert“, berichtete Bürgermeister Bernhard Schäfer (FWG) über die Anfänge. Für die Gemeinde sei es ein Glücksfall, dass beim Projekt Seniorenzentrum mit dem Investor HSI und dem Betreiber Sophia alles in einer Hand liege. Sophia und HSI sind quasi in Familienhand: Holzers Sohn Luca ist Geschäftsführer des Unternehmens mit ambulantem Pflegedienst und Tagesbetreuung. Nachdem die Investoren das Grundstück gekauft hatten, wies die Gemeinde 2024 binnen nicht einmal vier Monaten Baurecht für das Seniorenzentrum aus – ein sehr sportlicher Zeitplan, der nur möglich wurde, weil auch das Landratsamt mitgezogen habe, so Schäfer.

Ähnlich sportlich soll nun die Verwirklichung der Pläne vorankommen: Noch heuer soll der Rohbau fertig werden, und bis Spätsommer 2026 soll zumindest der erste von zwei Neubauten in Betrieb genommen werden, kündigt HSI-Geschäftsführerin Nadine Holzer an: das Haus A mit Tagesbetreuung, Wohngemeinschaft und vier weiteren Wohneinheiten. Im weiteren Lauf des Jahres soll möglichst auch das zweite Gebäude mit sieben Wohneinheiten sowie dem Begegnungszentrum eröffnen.

Zukunft in Otterfing ungewiss

Während der Sophia-Sitz an der Tölzer Straße in Holzkirchen auch nach der Eröffnung des Seniorenzentrums bestehen bleibt, zieht die Tagesbetreuung in Otterfing, die derzeit etwa 40 Personen besuchen, nach Valley um, erklärt Holzer. Das Gebäude, das der HSI gGmbH gehört, sei zwar mit einem Aufzug versehen, aber ansonsten nicht barrierefrei, der Betrieb über zwei Stockwerke auch fürs Personal eine Herausforderung. Holzer wäre gewillt, dort in einem Neubau abermals ein Seniorenprojekt zu realisieren. Dafür brauche es Unterstützung in der Gemeinde. Die Zukunft dort sei noch ungewiss.

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