Ukraine macht mit fliegender Schrotflinte Jagd auf Putins Drohnen

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Die Ukraine stellt eine Innovation zur Abwehr von Wladimir Putins Drohnen vor: Eine sechsläufige Schrotflinte soll die russischen Drohnen-Verluste erhöhen.

Kiew – Die brutalen Luftangriffe aus Russland setzen der Ukraine unvermindert zu. Sei es durch die schweren Bombardements mit Raketen und Marschflugkörpern auf Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Oder sei es durch heimtückische Kamikaze-Drohnen auf dem Schlachtfeld.

Verluste im Ukraine-Krieg: Kleine Kamikaze-Drohnen bergen eine große Gefahr

Denn: Nicht nur die ukrainischen Streitkräfte fügen den russischen Besatzern schwere Verluste mit ihren vergleichsweise kleinen Quadrocoptern zu, sondern umgekehrt auch die russische Armee den Verteidigern im Ukraine-Krieg.

Die Ukraine hat nun eine Innovation vorgestellt, um möglichst viele russische FPV-Drohnen unschädlich zu machen. Wie die pro-ukrainischen Militärblogger von Militarnyi und die Online-Zeitung Kyiv Post berichten, handelt es sich dabei um einen größeren Quadrocopter, der eine Schrotflinte montiert hat, die aus sechs Abschussrohren weit verstreute Munition verschießen kann (siehe Posting unten).

Verluste für Wladimir Putin: „Schrotflinte“ soll russische Drohnen vom Himmel holen

Wie die Kiew Post schreibt, verwendet die Drohne modifizierte Schrotpatronen, die mittels einer Gegenladung den Rückstoß kompensieren. So soll die schwebende Drohne auch dann im Gleichgewicht gehalten werden, wenn die Waffe in der Luft ihre Munition abfeuert.

Das Luftgefährt stammt demnach von 3DTech, einem ukrainischen Drohnenhersteller. Ein ehemaliger Soldat des berüchtigten Asow-Regiments habe das Unternehmen 2023 gegründet und lasse seine Erfahrungen aus den Kämpfen in die Entwicklung einfließen, heißt es in dem Bericht.

Ukraine-Innovation gegen Putins Drohnen bereit an der Kriegsfront getestet

Laut Unternehmensgründer Oleksiy Zhulinsky werden Schrotpatronen im Kaliber zwölf Millimeter verwendet. „Wir haben die Patrone so modifiziert, dass kein Rückstoß auftritt. Daher kann sie einzelne Schüsse oder im Automatikmodus sogar Salven aus allen Läufen abfeuern“, wird er zitiert. Das hätten erste Feldtests gezeigt, und zwar direkt an der Front.

Ein weiterer militärischer Vorteil sei, dass die Drohne durch den Schrotflinten-Mechanismus wiederverwendbar sei. Sie ist also keine „Einweg-Kamikaze-Drohne“ die beim Einschlag in ihr Ziel – eine Stellung oder ein Fahrzeug – explodiert.

Verluste gegen Russland: Ukrainer finden kein Gegenmittel gegen Glasfaser-Drohnen

Die sechsläufige Variante könne zudem durch ein zweiläufiges Modell ersetzt werden, insofern Abfangmissionen bei höheren Geschwindigkeiten erforderlich seien. So könne die Drohne mit dem doppelten Schrotflinten-Lauf Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h erreichen. Sie sollen vor allem vergleichsweise gegen schnelle russische Aufklärungsdrohnen vom Typ DJI Mavic eingesetzt werden.

Das Unternehmen 3DTech sehe zudem die Möglichkeit, die Schrotflinten-Konstruktion künftig gegen sogenannte Glasfaser-Drohnen einsetzen zu können. Denn: Diese Drohnen, die die Russen im Ukraine-Krieg zuletzt vermehrt unmittelbar an der Front zum Einsatz brachten, sind immun gegen Störsender. Technisch vereinfacht erklärt: Ein auf einer Spule aufgewickeltes haardünnes Glasfaserkabel sendet Signale aus den Kommandoständen über die Kabelverbindung bis zu mehrere Kilometer weit an die Drohne. Bislang haben die Ukrainer kein wirkliches Gegenmittel gefunden.

33.000 KI-Drohnen-Angriffskits gegen Putin bekommt die Ukraine nun außerdem von einem amerikanisch-deutschen Softwareunternehmen geliefert. Die Neuentwicklungen gehen im Drohnen-Krieg somit weiter, während ein ukrainischer Kampfpilot bei der Luftverteidigung gegen Putins Raketen zum Helden avancierte. (pm)

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