Blockierte Elbe - Einsturz der Carolabrücke katapultiert Dresden in Hochwasser-Chaos

Die Carolabrücke in Dresden ist teilweise eingestürzt und blockiert die Elbe. Nun droht weiterer Starkregen, der die Hochwassergefahr erhöht. Die Stadt bereitet sich auf steigende Pegelstände vor. 

Stadt rechnet mit heftigen Regenfällen und Hochwasser

In der Nacht zum Mittwoch ist in Dresden die Carolabrücke teilweise eingestürzt, wodurch schwere Betonsegmente die Elbe blockieren. Die Stadt erwartet am Donnerstag anhaltenden Regen, der die Hochwassergefahr zusätzlich verstärken könnte. Michael Klahre von der Feuerwehr Dresden sagte gegenüber „Dresdner Neue Nachrichten“: „Wir haben das Ereignis auf jeden Fall auf dem Zettel.“

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Wetterexperten prognostizieren für den Südosten und Süden Deutschlands längere Niederschläge. „Wetter.com“-Meteorologe Ronald Porschke befürchtet deshalb auch Hochwasser im Südosten Deutschlands, was dann zu steigenden Pegelständen führen kann. Auch die Niederschlagssituation in den Nachbarländern würden Wassermassen hervorbringen, so die „Frankfurter Rundschau“.

Brückenteile in Dresden könnten wie Staudamm wirken

Laut „Bild“-Zeitung wirken die Brückenteile in der Elbe wie ein Staudamm, wodurch die Wassermassen möglicherweise die Altstadt überfluten könnten. Feuerwehrmann Klahre betonte, dass es noch keine konkreten Maßnahmen als Planung gäbe, die Bergungsarbeiten der Brücke durch das Hochwasser aber erschwert werden könnten. 

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Die Dresdner Altstadt wird durch die in der Nacht eingestürzte Carolabrücke mit der Neustadt verbunden. Gerade die Altstadt ist durch ihren geschichtsträchtigen Kern mit dem Dresdner Zwinger sowie der Semperoper und dem Residenzschloss ein Touristenmagnet, der jetzt von Hochwasser bedroht wird.

Die Carolabrücke
Die Carolabrücke in Dresden Robert Michael/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Weiterer Einsturz wahrscheinlich

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden ist in der Nacht in die Elbe gestürzt und hat den Fußgänger- und Radweg sowie die Straßenbahngleise beeinträchtigt. Laut Feuerwehr ist eine Länge von 100 Metern betroffen, und es kam zu einem starken Heißwasseraustritt aus dem Brückenkopf der Altstädter Seite. Fahrgäste und Fahrzeuge seien nicht zu Schaden gekommen, da die letzte Straßenbahn die Brücke um 2:50 Uhr, 18 Minuten vor dem Einsturz, passiert habe.

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Die südliche Hälfte der Brücke, die die Straße Terrassenufer und ein Stück der Elbe überspannt, wurde beschädigt. „Wir rechnen damit, dass weitere Teile der Brücke einstürzen könnten“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr und warnte vor akuter Lebensgefahr. Zwei große Fernwärmeleitungen wurden ebenfalls beschädigt, was sich auf die gesamte Stadt auswirkt. Der gesamte Bereich wurde abgesperrt, und die Bevölkerung wird gebeten, die Zufahrten weiträumig zu meiden.

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