Trump „wusste von den Mädchen“: Neu enthüllte Epstein-Mails erhöhen Druck auf US-Regierung

Am Mittwoch veröffentlichten die US-Demokraten E-Mails, die neue Fragen zu Donald Trumps Verbindung mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein aufwerfen. In den Nachrichten, die zwischen Epstein, Autor Michael Wolff und Ghislaine Maxwell ausgetauscht wurden, behauptet Epstein laut „Reuters“ unter anderem, dass Trump „von den Mädchen wusste“. Zudem schrieb er, Trump habe „viele Male“ sein Haus besucht. 

In einer anderen Mail schrieb Epstein: „Ich habe sehr schlechte Menschen getroffen. Keiner war so schlecht wie Donald Trump. Er hat keine anständige Zelle in seinem Körper.“  

Druck auf Trump steigt

Der US-Präsident sieht sich immer stärkeren Druck ausgesetzt, alle Akten zu Epstein offenzulegen. In der nächsten Woche ist dazu eine Abstimmung im Repräsentantenhaus geplant, wie der republikanische Vorsitzende der Parlamentskammer, Mike Johnson, vor Journalisten ankündigte. 

Demokraten in der Opposition, aber auch einige von Trumps Republikanern drängen seit Monaten darauf - und die Verbreitung bislang unveröffentlichter E-Mails gibt den Kritikern des Präsidenten neuen Auftrieb.

Epsteins Nachlass wird vom Kongress überprüft

Epsteins Nachlass wird derzeit von einem Kongressausschuss überprüft. Die jetzt veröffentlichten E-Mail-Auszüge sollen aus den Jahren 2011, 2015 und 2019 stammen.

Die Sprecherin der US-Regierung, Karoline Leavitt, betonte in ihrer Stellungnahme, es handele sich um böswillige Versuche, von den Erfolgen Trumps abzulenken. Jeder US-Amerikaner mit gesundem Menschenverstand könne den Schwindel durchschauen.

Donald und Melania Trump, Jeffrey Epstein und seine Freundin Ghislaine Maxwell in Mar-a-Lago im Februar 2000
Donald und Melania Trump, Jeffrey Epstein und seine Freundin Ghislaine Maxwell in Mar-a-Lago im Februar 2000 Quelle: Getty Images ©Davidoff Studios Photography

Taktischer Schachzug der Demokraten?

Die E-Mail-Auszüge wurden kurz vor einer Sitzung des Repräsentantenhauses veröffentlicht, in der eine neue Demokratin als Abgeordnete vereidigt wurde. In ihrer anschließenden Rede sagte Adelita Grijalva, sie werde eine Petition unterzeichnen, mit der die Demokraten eine Abstimmung zur Offenlegung der Epstein-Akten erzwingen wollen. Mit Grijalva erreichten die Demokraten die nötige Schwelle von 218 Unterschriften. Später kündigte Johnson, der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Abstimmung für nächste Woche an.

Auch unter den Republikanern gibt es einzelne Unterstützer dieser Petition. Es könnte daher sein, dass auch Abgeordnete der Trump-Partei dafür stimmen und so den Demokraten in der Opposition zu einer Mehrheit verhelfen.