Weyarn bereitet sich auf Sturzflutmanagement vor – Finanzielle Spielräume werden enger

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Blick ins Rathaus: Der Gemeinderat Weyarn diskutierte Maßnahmen zu Sturzflutmanagement, Energieversorgung und Finanzen der Gemeinde. © Reiter

In Weyarn fokussiert das Rathaus das Sturzflutmanagement stärker: Bauamtsleiter Andreas Haimerl ist nun offiziell Beauftragter. Im Herbst findet eine Bürgerversammlung dazu statt.

Weyarn – Bei der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause, im August, hatte sich das Weyarner Gremium noch einiges vorgenommen und eine lange Tagesordnung abzuarbeiten. Bei der Behandlung der Bauangelegenheiten zeige sich, so Bürgermeister Leonhard Wöhr, dass Überlegungen zum Sturzflutmanagement bei Bauvorhaben der Gemeinde eine „immer größere Rolle“ spielen.

Damit trägt das Engagement der Gemeinde zunehmend Früchte, binde aber auch verstärkt Ressourcen. Konsequenterweise wurde deshalb der bisherige Kümmerer des Themas, Bauamtsleiter Andreas Haimerl, nun auch offiziell zum Beauftragten für das Sturzflutmanagement der Gemeinde ernannt. Am 16. Oktober wird auch eine eigene Bürgerversammlung zum Sturzflut-Risikomanagement stattfinden.

Schon seit 1993, als der Prozess der Dorfentwicklung in Weyarn eingeleitet wurde, spielten Bürgerbeteiligungsverfahren eine herausragende Rolle. Katja Klee, Cheforganisatorin aus dem Mitmach-Amt der Gemeinde, berichtete unter anderem aus dem Arbeitskreis Dorfleben, der sich aktuell mit einer Weiterentwicklung der Methoden der Bürgerbeteiligung beschäftigt, dem Arbeitskreis Asyl, der sich verstärkt individuellen Schicksalen annimmt und dem Arbeitskreis Verkehr und Mobilität, der am Thema Schülerlotsen arbeitet.

Bürgerbeteiligung und Dorfentwicklung: Arbeitskreise und Abschluss des Verfahrens

Nach 32 Jahren kommt das gemeindliche Dorfentwicklungsverfahren in diesem Jahr zu einem vorläufigen Abschluss, was allerdings keinen Stillstand bedeutet. So hat aktuell der Arbeitskreis Energie und Umwelt das allzu ehrgeizige Projekt einer Energieautarkie bis 2025 einer Revision unterworfen und nun, statt für das Jahr 2025 für das Jahr 2030 die Empfehlung ausgegeben, den Strombedarf komplett aus regenerativen Energien zu decken. Hinsichtlich des Wärmebedarfs soll bis 2035 die Zielmarke bei 50 Prozent regenerativer Energien liegen.

Mit einer ganz neuen Situation muss die Gemeinde auch bei den Haushaltsplanungen umgehen. Zum ersten Mal seit 2014 musste heuer für den Haushalt ein Kredit in Höhe von 1 Million Euro aufgenommen und der Haushalt vom Landratsamt genehmigt werden. Nötig sind die Mittel für notwendige Bautätigkeiten im Zusammenhang mit dem ab dem 1. August 2026 bundesweit eingeführten stufenweisen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter.

Haushalt, Energieziele und Ganztagsbetreuung: Finanz- und Zukunftsplanungen

Bis zum Jahr 2028 soll die Gesamtverschuldung auf 2,4 Millionen Euro steigen. Mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 643 Euro liegt die Gemeinde aber dennoch unter dem Landesdurchschnitt. Für Bürgermeister Wöhr ist das allerdings Grund genug, zur Ausgabendisziplin aufzufordern: „Wir werden künftig genau hinschauen, was wir tun und vor allem an die großen Ausgaben herangehen müssen.“

Zu den eher kleinen und nach eingehender Prüfung überschaubaren Ausgaben gehören die Mehrkosten, die man künftig bei gemeindlichen Veranstaltungen, insbesondere dem Neujahrsempfang, aufwenden will. Auf Antrag der Fraktion der Grünen wurde mehrheitlich beschlossen bei Verköstigungen Fleisch aus dem Landkreis zu verwenden. Damit unterstütze man das Gemeinde-Leitbild und die hiesigen Landwirte.

Um sich mit den gemeindlichen Anliegen weiter auseinanderzusetzen, haben die Bürger am 23. Oktober ausführlich Gelegenheit. Dann findet die allgemeine jährliche Bürgerversammlung im Gasthaus Neukirchen statt. Manfred Stoff

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