„Kleines Bournout“: Alexander Zverev gibt erneut emotionale Einblicke in Gefühlswelt
Alexander Zverev präsentiert sich beim ATP-Turnier in Toronto wiedererstarkt. Die mentalen Probleme der vergangenen Monate beschäftigen ihn aber weiterhin.
Toronto – Schon nach seinem überraschenden Erstrunden-Aus in Wimbledon hatte Alexander Zverev einen Einblick in seine Gefühlswelt gegeben und offen über mentale Probleme gesprochen. Jetzt hat der deutsche Tennis-Star im Podcast Nothing Major erneut über seinen psychischen Zustand gesprochen und ein „kleines Burnout“ bestätigt.

„Ich war nicht sehr motiviert zu spielen. Ich hatte keine große Lust zu trainieren. Ich habe meine Zeit auf dem Platz nicht genossen“, gesteht er. Zudem äußert Zverev auch Selbstkritik an seinen Entscheidungen nach der Final-Niederlage gegen Jannik Sinner bei den Australian Open. „Anstatt nach Hause zu fahren, mich auszuruhen und das Geschehene aufzuarbeiten, war ich nur drei Tage daheim und bin dann direkt zu einem Turnier nach Argentinien.“
Zverev gesteht sich Fehler nach Final-Niederlage gegen Sinner ein
Rückblickend betrachtet, seit dies „ein Fehler“ gewesen. „Dafür habe ich den Preis bezahlt“, so Zverev. Inzwischen scheint er sein emotionales Tief überwunden und neue Kraft getankt zu haben. „Vielleicht spiele ich nicht mein bestes Tennis in Kanada oder anschließend in Cincinnati. Aber wenn die US Open starten, werde ich wieder ein Titelanwärter sein“, zeigt er sich selbstbewusst.
Beim aktuellen ATP-Turnier liefert der gebürtige Hamburger in jedem Fall ab. Im Achtelfinale gegen seinen Angstgegner Francisco Cerundolo profitierte Zverev beim Stand von 6:4 und 1:0 aus Zverevs Sicht zwar von einer Aufgabe des Argentiniers. Dennoch steht der Tennis-Star nach seinen vorherigen Auftritten verdientermaßen im Viertelfinale. Mit Blick auf die weitere Tour scheint Zverev wiedererstarkt zu sein.
Ein großer Hoffnungsschimmer für ihn ist die potenzielle Zusammenarbeit mit Toni Nadal, dem Onkel von Rafael Nadal. Zverev hat in der Akademie der Nadals auf Mallorca trainiert und hofft, dass Toni Nadal ihn bei Grand-Slam-Turnieren unterstützen wird. „Toni glaubt, dass ich ein Grand-Slam-Turnier gewinnen kann, aber nur, wenn ich mutiger spiele. Ich weiß das, aber es ist etwas anderes, das von ihm zu hören.“
Zverev wegen Zusammenarbeit mit Toni Nadal hoffnungsvoll
Zverev versucht Nadal aktuell von einer Zusammenarbeit zu überzeugen. Die Verhandlungen diesbezüglich laufen noch, aber es besteht offenbar Hoffnung. „Ich weiß nicht, ob man Toni noch in diesem Jahr häufig an meiner Seite sehen wird. Sein Terminkalender ist ziemlich voll. Aber ab nächstem Jahr könnte man ihn viel öfter bei mir sehen“, kündigte Zverev kürzlich an. Ob ihm das zu seinem ersten Grand-Slam-Titel verhilft? (dwe)