So bewahrte die Deutsche Bank Donald Trump vor der Pleite

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

KommentareDrucken

Ab den späten 1990er Jahren finanzierte die Deutsche Bank umfangreiche Immobilienprojekte des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Erst mit dem Sturm auf das Kapitol im Januar 2021 wurde die Geschäftsbeziehung endgültig auf Eis gelegt.

Die 80er-Jahre waren für Donald Trump geschäftlich ein Erfolg. In diese Zeit fällt unter anderem der Bau seines berühmten Trump Towers in Manhattan. Auch das fast ein Jahr an der Spitze der Bestsellerlisten stehende Buch „The Art of the Deal“ wird veröffentlicht. Doch schon bald wendet sich das Blatt. Nach gescheiterten Projekten vor allem im Casinobereich steckt der Immobilienmogul zu Beginn der 90er-Jahre in den Schulden. Um knapp 900 Millionen US-Dollar soll es sich handeln, schreibt Business Insider.

Obwohl Trump seinen Verpflichtungen aus dem Kreditgeschäft nicht nachkommt, leitet er einen Rechtsstreit gegen die Deutsche Bank in die Wege.
Obwohl Trump seinen Verpflichtungen aus dem Kreditgeschäft nicht nachkommt, leitet er einen Rechtsstreit gegen die Deutsche Bank in die Wege. © dpa/AP/Rebecca Blackwell/dpa/Arne Dedert (Montage)

Deutsche Bank als Retter für Donald Trump

Mit einer derart schlechten Bonität wird es für den Unternehmer schließlich immer schwerer, an weiteres Kapital zu gelangen. Führende US-Banken verweigern ihm reihenweise neue Kredite, nachdem sie durch Donald Trump viel Geld verloren hatten. Dass es trotz des angehäuften Schuldenberges nicht zu einer Pleite kommt, darf der Deutschen Bank zugeschrieben werden, die zu dieser Zeit den Einstieg in den attraktiven US-Markt forciert und in Donald Trump offenbar den richtigen Türöffner sieht.

Sie ist es schließlich auch, die trotz des Wissens um Donald Trumps Vorgeschichte eine weitreichende Geschäftsbeziehung mit ihm aufnimmt. Ab 1998 kommt es zu mehrfachen Kreditvergaben in Millionenhöhe, um die ambitionierten Immobilienprojekte von Trump zu finanzieren, wie der Business Insider recherchiert hat. Während der Finanzkrise im Jahr 2008 gerät der Unternehmer abermals in Schieflage. Unter anderem kann er einen 640 Millionen US-Dollar Kredit für den Bau eines Hotels nicht vollständig tilgen.

Donald Trump verklagt die Deutsche Bank

Obwohl Trump seinen Verpflichtungen aus dem Kreditgeschäft nicht nachkommt, leitet er einen Rechtsstreit in die Wege und verklagt die Deutsche Bank auf Schadenersatz in Höhe von drei Milliarden US-Dollar. Dabei folgt er einer fraglichen Argumentationslinie. Die Deutsche Bank sei mitverantwortlich für die Finanzkrise und schulde daher ihm Geld, nicht umgekehrt. Donald Trump verliert den Prozess schließlich und muss 40 Millionen US-Dollar Strafe zahlen. Der Geschäftsbeziehung fügt das aber keinen ernsthaften Schaden zu, was nicht zuletzt der Verdienst der Privatbankerin Rosemary Vrablic sein dürfte.

So kommt es, dass Donald Trump und die Deutsche Bank auch über die nächsten Jahre Kredite um Kredite miteinander abschließen. Gehaftet wird dabei mit dem Privatvermögen des Ex-Präsidenten, das allerdings deutlich zu hoch angesetzt gewesen sein soll, um sich dadurch bessere Konditionen zu sichern, berichtet Business Insider. Genau das wird später zum Gegenstand der Betrugsvorwürfe, die die Generalstaatsanwaltschaft von New York gegen Trump erhebt.

Ende der Geschäftsbeziehung 2021

Nach der verlorenen Präsidentschaftswahl gegen Joe Biden animiert Donald Trump seine Anhänger im Januar 2021 zum Sturm auf das Kapitol. Mehrere Menschen sterben dabei, die Deutsche Bank gibt ihre Geschäftsbeziehung zu Trump in der Folge endgültig auf. Nach Angaben des Business Insider schuldet der scheidende Präsident dem Kreditinstitut zu diesem Zeitpunkt allerdings noch rund 300 Millionen US-Dollar. Ob das Geld mittlerweile zurückgezahlt ist, bleibt fraglich.

Auch interessant

Kommentare