Finnland wählt: Die Angst vor Putin ist überall spürbar

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Die Finnen stehen heute vor einer entscheidenden Wahl. Das entscheidende Thema im Wahlkampf war Putins Krieg und der künftige Umgang mit dem gefährlichen Nachbarn.

Helsinki – Heute steht Finnland, das jüngste Mitglied der Nato, vor einer entscheidenden Wahl: Die Bürger sind aufgerufen, ihren neuen Präsidenten zu wählen. Inmitten wachsender geopolitischer Spannungen rückt die Sicherheit Europas, insbesondere die Bedrohung durch Russland im Nordosten, in den Fokus der Kandidaten.

Finnland: Erste Wahl als Nato-Mitglied

Finnland wählt. Und unter den prominenten Anwärtern finden sich der ehemalige Außenminister Pekka Haavisto, der als Unabhängiger ins Rennen geht, und der ehemalige Premierminister Alexander Stubb. Beide führen das Feld einer Wahl an, die möglicherweise in einer Stichwahl am 11. Februar münden wird. Diese Wahl markiert einen Wendepunkt für das Land und stellt die Weichen für Finnlands Rolle in einer zunehmend unsicheren Welt.

Die Präsidentschaftswahl steht auch im Zeichen des scheidenden Präsidenten Sauli Niinistö, der während seiner zwölfjährigen Amtszeit den Übergang Finnlands von einem neutralen Land zu einer modernen Nato-Macht überwacht hat.

Es begann mit einer Affekthandlung. Ich entdeckte im Flugplan des Frankfurter Airports das Ziel „Helsinki“ – und saß kurz später in einer Maschine dorthin.
Es begann mit einer Affekthandlung. Ich entdeckte im Flugplan des Frankfurter Airports das Ziel „Helsinki“ – und saß kurz später in einer Maschine dorthin. © IMAGO/Roni Rekomaa

Die wichtige Rolle des Präsidenten in Finnland: Ergebnis mit Spannung erwartet

Als Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte wird der neue Präsident eine Schlüsselrolle in der Außen- und Sicherheitspolitik des Landes spielen. Pekka Haavisto, der Finnlands Nato-Antrag als Außenminister unterzeichnete, betonte die Gefahren der aktuellen Sicherheitslage, insbesondere angesichts des russischen Einmarschs in die Ukraine. Er sieht eine zunehmend kritischere, öffentliche Meinung in Russland bezüglich des Krieges, betont aber die Notwendigkeit von Geduld und einer entschlossenen Haltung zur Nato.

Die Wahl spielt sich vor dem Hintergrund einer nationalen Debatte über die zukünftige Rolle Finnlands innerhalb des Nordatlantikpakts ab. Die meisten Kandidaten haben sich für eine aktive Beteiligung in der Allianz ausgesprochen, unterstreichen die Notwendigkeit, die Ukraine zu unterstützen und setzen sich für die Abschreckung zukünftiger russischer Aggressionen ein.

Wahl in Finnland: Sicherheit als bedeutendstes Wahlkampfthema

Alexander Stubb, der die finnische Politik als „kühl, ruhig und gefasst, aber entschlossen“ charakterisiert, betont die Bedeutung einer gemäßigten Sicherheitsdebatte. Die Frage der Stationierung ausländischer Truppen und Ausrüstungen in Finnland, verstärkt durch ein kürzlich unterzeichnetes Verteidigungskooperationsabkommen mit den USA, zeigt, dass Finnland an einer neuen sicherheitspolitischen Schwelle steht. Diese Wahl wird somit nicht nur den zukünftigen Präsidenten bestimmen, sondern auch die Richtung Finnlands in einer sich rasant verändernden geopolitischen Landschaft.

Die finnische Außenministerin Elina Valtonen zeigte sich im Vorfeld der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen zuversichtlich hinsichtlich der Abwehrfähigkeit ihres Landes gegenüber potenziellen Einflussversuchen aus Russland. „Wir sind gut vorbereitet, um jegliche Versuche Russlands, Einfluss auf unsere Wahlen zu nehmen, zu erkennen und abzuwehren“, äußerte Valtonen gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. (mku)

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