Homeoffice aufgrund von Regen: Unternehmer berichtet von dreister Mitarbeiter-Forderung

"Das Mindset (dt. die Denkweise) ist nicht mehr da, dass sich Leistung auszahlt. Dass es sich auch auszahlt, in der Früh arbeiten zu gehen", sagt der österreichische Unternehmer Stephan Zöchling, Chef des Autozulieferers Remus, im Interview bei "Fellner! Live" im "OE24". In dem Zusammenhang stimme ihn die Generation, "die am Werk ist", nachdenklich. 

"Das ist alles sehr spannend": Unternehmer berichtet von Bürosituation

"Ich habe gerade im Büro mitbekommen, dass ein Mitarbeiter sich heute entschuldigt hat, dass er heute im Homeoffice bleibt, weil es regnet. Das ist alles sehr spannend, sehr interessant. Das sind die Realitäten", sagt Zöllner bei "Fellner! Live".

Homeoffice in Österreich: Es kommt auf die Vereinbarungen an 

Bei Homeoffice handelt es sich um die Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten. Darüber hinaus gibt es den Begriff Telearbeit. Dieser umfasst jede Arbeit, die außerhalb des Unternehmens liegt.

"Grundsätzlich kann in jedem Betrieb Telearbeit vereinbart werden, Voraussetzung für die Telearbeit im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses ist eine Vereinbarung zwischen den Arbeitsvertragsparteien. Ein Recht auf Telearbeit bzw. eine einseitige Anordnungsbefugnis durch die Arbeitgeberin bzw. den Arbeitgeber gibt es in Österreich nicht", informiert die "Arbeitsinspektion". 

In der Schlussfolgerung kommt es bei jedem Arbeitnehmer darauf an, welche Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber bezüglich Homeoffice getroffen wurden. Ein Recht auf Telearbeit beziehungsweise Homeoffice gibt es nicht – beziehungsweise nur dann, wenn es vorab vereinbart wurde. 

Studie zu Homeoffice-Nutzung in Österreich 

Nach den Maßnahmen der Corona-Pandemie hat sich die Nutzung von Homeoffice in Österreich verändert. In einer Studie von Deloitte Österreich aus dem Jahr 2024 wird deutlich: 

  • Jeder zehnte Geschäftsführer fordert ein Ende von der Remote-Arbeit.
  • Arbeitnehmer wünschen sich "alternative Arbeitsmodelle

"Ein erheblicher Teil der Führungskräfte hat weiterhin Bedenken, dass die Arbeitszeit im Homeoffice auch für private Zwecke genutzt wird. Auch wenn es solche Einzelfälle gibt, zeigen Untersuchungen, dass Sorgen diesbezüglich weitgehend unangebracht sind", sagt Bettina Kubicek, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Graz, im Zusammenhang mit der Studie von Deloitte.

Homeoffice in Deutschland

Verschiedene Studien zeigen, dass sich die Arbeitnehmer wünschen, flexibel zu arbeiten. Rund 75 Prozent finden ein hybrides Arbeitsmodell erstrebenswert. Die Zahlen stammen aus einer Studie der Universität Konstanz. 

Auch in Deutschland ist Homeoffice nicht zwangsläufig für Arbeitnehmer erlaubt. Wichtig ist, dass es getroffene Vereinbarungen gibt. Die können beispielsweise in einem Arbeitsvertrag festgehalten werden. Eine aktuelle Auswertung des ifo-Instituts, bei der 40 Länder verglichen wurden, zeigt, dass die Deutschen überdurchschnittlich viele Tage im Homeoffice verbringen. Rund 1,6 Tage arbeiten die Deutschen im Homeoffice, im globalen Durchschnitt seien es 1,2 Tage bei einer Vollzeitstelle.