Jede Phase zählt - Wie verläuft die Parkinson-Krankheit?
Was ist Parkinson?
Parkinson, auch bekannt als Morbus Parkinson, ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, bei der Nervenzellen im Gehirn, insbesondere in der Substantia nigra, absterben. Diese Zellen sind für die Produktion von Dopamin verantwortlich, einem Neurotransmitter, der für die Steuerung von Bewegungen wichtig ist. Ein Dopaminmangel führt zu den charakteristischen Symptomen der Parkinson-Krankheit, wie Muskelzittern (Tremor), Muskelsteifheit (Rigor), verlangsamten Bewegungen (Bradykinese) und Gleichgewichtsstörungen. Die Krankheit betrifft meist Menschen ab dem 60. Lebensjahr, wobei das durchschnittliche Diagnosealter bei etwa 65 Jahren liegt.
Wie verläuft die Parkinson-Krankheit?
Der Verlauf der Parkinson-Krankheit ist schleichend und variiert stark von Patient zu Patient. Die Krankheit beginnt oft mit unspezifischen, nicht-motorischen Symptomen, die in der prodromalen Phase auftreten. Dazu gehören Verstopfungen, Riechstörungen, spezielle Schlafstörungen, Depressionen und Angstzustände. Diese Symptome sind so unspezifisch, dass eine Diagnose zu diesem Zeitpunkt oft nicht möglich ist.
Frühe Phase: Beginn der motorischen Symptome
Im Frühstadium von Parkinson treten die klassischen motorischen Symptome auf. Dazu gehören Muskelzittern (Tremor), Muskelsteifheit (Rigor) und eine Verlangsamung der Bewegungen (Bradykinese). Diese Symptome sind oft der Anlass für den ersten Arztbesuch und die weitere Diagnostik. Nicht-motorische Symptome wie Schmerzen, Antriebsmangel und leichte kognitive Beeinträchtigungen können ebenfalls in dieser Phase auftreten. Die Symptome lassen sich in der Regel gut durch Medikamente und Physiotherapie lindern, sodass die Betroffenen ihren Alltag weitgehend selbstständig meistern können.
Fortschreitendes Stadium: Zunahme der Symptome
Im fortgeschrittenen Stadium der Parkinson-Krankheit verschlechtern sich die Symptome weiter. Motorische Komplikationen wie Dyskinesien, also unwillkürliche Bewegungen, treten auf und die Medikation muss häufig angepasst werden. Zusätzlich zu den motorischen Symptomen kommen weitere Begleiterscheinungen hinzu, die nicht immer gut auf Medikamente ansprechen. Dazu gehören Schluckstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Störungen beim Wasserlassen und psychische Beschwerden. Diese Symptome können die Lebensqualität stark beeinträchtigen und erfordern oft spezialisierte Therapien oder sogar operative Eingriffe.
Plötzliche Verschlechterungen und Endstadium
Während Parkinson generell nicht in Schüben verläuft, kann es zu plötzlichen Verschlechterungen kommen, die durch Begleiterkrankungen ausgelöst werden. Im Endstadium der Krankheit sind die Symptome so stark ausgeprägt, dass die Betroffenen meist rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen sind. Schwere Bewegungsstörungen, Schwierigkeiten beim Sprechen und Schlucken, kognitive Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz, Schlafstörungen und andere nicht-motorische Symptome prägen das Endstadium. Die Patienten benötigen umfassende Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten und oft auch professionelle Pflege.
Wie wirkt sich Parkinson auf die Lebensqualität aus?
Die Parkinson-Krankheit kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Obwohl die Krankheit selbst nicht direkt tödlich ist, können Komplikationen wie Lungenentzündungen und Thrombosen aufgrund von Bettlägerigkeit zum Tod führen. Die moderne Medizin hat jedoch die Lebenserwartung von Parkinson-Patienten erheblich verbessert. Mit der richtigen Medikation und Therapie können viele Patienten eine vergleichbare Lebenserwartung wie gesunde Menschen erreichen. Dennoch bleibt die Krankheit eine erhebliche Herausforderung, und eine Heilung ist bislang nicht in Sicht.
Über Luisa Schwab
Luisa Schwab ist Psychologin und Medizinstudentin, die ihre Expertise im Gesundheitsbereich stetig ausbaut. Sie schloss 2021 ihren Bachelor in Psychologie an der Universität Regensburg ab und sammelte während ihres Studiums wertvolle Erfahrungen durch ein 6-wöchiges Praktikum bei einem Kinder- und Jugendpsychiater. Seit April 2022 studiert sie Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Neben Pflegepraktika in der Kinderheilkunde und Geburtshilfe arbeitete sie sechs Monate als studentische Hilfskraft in der Kardiologie und Angiologie. Luisa beschäftigt sich intensiv mit Medizin, Psychologie, Ernährung und Sport und verfügt über umfangreiches Wissen in diesen Bereichen.
Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Sie ersetzen keinesfalls eine fachärztliche Beratung. Bei Beschwerden, Fragen oder Unsicherheiten bezüglich des Themas Parkinson sollten Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.